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Aktives management

Aktives Management

Aktives Management ist eine Anlagestrategie, bei der ein Portfoliomanager oder ein Team von Managern aktiv Entscheidungen über den Kauf, das Halten und den Verkauf von Wertpapieren trifft, mit dem Ziel, eine bestimmte Benchmark zu übertreffen. Im Gegensatz zu passiven Ansätzen, die einen Marktindex nachbilden, versucht das aktive Management, durch fundierte Analysen und Marktprognosen eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Es ist ein zentrales Konzept innerhalb der Portfoliotheorie und erfordert kontinuierliche Forschung und Anpassung an die Marktbedingungen.

History and Origin

Die Geschichte des Investmentmanagements reicht weit zurück, doch die moderne Form des aktiven Managements entwickelte sich maßgeblich mit dem Aufkommen von Investmentfonds. Die ersten modernen Investmentfonds wurden in den Vereinigten Staaten in den 1920er Jahren ins Leben gerufen, wobei der Massachusetts Investors Trust im Jahr 1924 zu den Pionieren zählte. Diese frühen Fonds ermöglichten es Anlegern, ihr Risiko zu streuen und die Verwaltung ihrer Anlagen professionellen Managern zu überlassen, die aktiv versuchten, die besten Wertpapiere auszuwählen und den Markt zu schlagen. Über Jahrzehnte hinweg war das aktive Management die vorherrschende Methode der Vermögensverwaltung. Es verkörperte die Vorstellung, dass erfahrene Fachleute durch gründliche Analyse und geschicktes Timing des Marktes dauerhaft Mehrwert schaffen können.

Key Takeaways

  • Aktives Management zielt darauf ab, durch bewusste Entscheidungen eine höhere Performance als ein bestimmter Marktindex zu erzielen.
  • Manager betreiben intensive Forschung und Analyse, um unterbewertete Wertpapiere zu finden oder Markttrends zu nutzen.
  • Dieser Ansatz ist oft mit höheren Kosten verbunden, wie z.B. Managementgebühren und Transaktionskosten durch häufiges Handeln.
  • Das aktive Management erfordert eine fundierte Kenntnis der Finanzmärkte und ein tiefes Verständnis von Unternehmensdaten.
  • Trotz des Potenzials für höhere Gewinne birgt aktives Management das Risiko einer Underperformance gegenüber dem Markt.

Formula and Calculation

Eine wichtige Kennzahl im aktiven Management, die den Erfolg eines Managers bei der Outperformance der Benchmark misst, ist das Alpha. Alpha stellt die risikobereinigte Überrendite eines Portfolios im Vergleich zu seinem Benchmark-Index dar. Eine positive Alpha-Kennzahl deutet darauf hin, dass der Manager Mehrwert über das hinaus geschaffen hat, was allein durch das eingegangene Marktrisiko (gemessen durch Beta) zu erwarten wäre.

Die Formel für Alpha, basierend auf dem Capital Asset Pricing Model (CAPM), kann wie folgt ausgedrückt werden:

Alpha=Rp[Rf+βp(RmRf)]\text{Alpha} = R_p - [R_f + \beta_p (R_m - R_f)]

Wo:

  • (R_p) = Die tatsächliche Rendite des Portfolios
  • (R_f) = Der risikofreie Zinssatz
  • (\beta_p) = Das Beta des Portfolios (ein Maß für das systematische Risiko des Portfolios im Verhältnis zum Markt)
  • (R_m) = Die Rendite des Marktportfolios (Benchmark)

Interpreting Aktives Management

Aktives Management wird typischerweise als erfolgreicher angesehen, wenn es dem Portfoliomanager gelingt, eine konsistente Alpha zu generieren. Eine positive Alpha-Kennzahl zeigt an, dass der Manager durch seine Fähigkeiten und Entscheidungen eine Mehrrendite erzielt hat, die nicht allein auf das allgemeine Marktrisiko zurückzuführen ist. Wenn ein aktiv verwalteter Fonds dauerhaft ein positives Alpha aufweist, deutet dies darauf hin, dass die Strategie des Managers funktioniert und die Kosten des aktiven Managements rechtfertigt.

Umgekehrt kann ein negatives Alpha oder eine Underperformance im Vergleich zur Benchmark darauf hindeuten, dass das aktive Management die Erwartungen nicht erfüllt hat. Investoren und Analysten bewerten aktives Management auch im Hinblick auf das eingegangene Risiko und die erzielte Rendite, wobei sie oft Kennzahlen wie die Sharpe Ratio heranziehen, um die risikobereinigte Performance zu beurteilen. Die Interpretation ist kontextabhängig und berücksichtigt sowohl die erzielten Gewinne als auch die damit verbundenen Schwankungen und potenziellen Verluste.

Hypothetical Example

Stellen Sie sich vor, ein Anleger namens Herr Müller hat 100.000 € in einen aktiv verwalteten Aktienfonds investiert. Der Fonds hat eine Benchmark von einem breit gestreuten Aktienindex, der im letzten Jahr eine Rendite von 8 % erzielt hat. Der Fondsmanager des aktiv verwalteten Fonds hat eine tiefgehende Anlagestrategie verfolgt, die auf der Analyse spezifischer Unternehmensdaten und zukünftiger Markttrends basiert.

Am Ende des Jahres weist das Portfolio von Herrn Müller einen Wert von 109.500 € auf (nach Abzug aller Gebühren). Dies entspricht einer Rendite von 9,5 %. In diesem Fall hat der aktiv verwaltete Fonds die Benchmark um 1,5 Prozentpunkte (9,5 % - 8 %) übertroffen. Dies wäre ein Beispiel für erfolgreiches aktives Management, da der Manager Alpha generiert und eine überdurchschnittliche Performance erzielt hat. Hätte der Fonds jedoch nur 7 % Rendite erzielt, hätte er die Benchmark um 1 % unterboten, was auf eine Underperformance hindeuten würde.

Practical Applications

Aktives Management findet in verschiedenen Bereichen der Finanzwelt Anwendung, wo der Glaube besteht, dass es möglich ist, den Markt durch geschickte Entscheidungen zu übertreffen.

  • Investmentfonds und ETFs: Viele traditionelle Investmentfonds und zunehmend auch aktiv verwaltete Exchange Traded Funds (ETFs) nutzen diesen Ansatz. Portfoliomanager versuchen, Aktien, Anleihen oder andere Vermögenswerte auszuwählen, die ihrer Meinung nach unterbewertet sind oder überdurchschnittliche Renditen bieten könnten.
  • Hedgefonds: Hedgefonds sind bekannt für ihre aggressiveren aktiven Managementstrategien, die oft Leerverkäufe, Derivate und Liquidität-Management umfassen, um bei verschiedenen Marktbedingungen Absolutergebnisse zu erzielen.
  • Institutionelle Vermögensverwaltung: Pensionsfonds, Stiftungen und Versicherungsgesellschaften beauftragen oft aktive Manager, um spezifische Anlageziele zu erreichen oder um das Risiko ihrer großen Portfolios zu steuern.
  • Private Vermögensverwaltung: Vermögende Privatpersonen nutzen ebenfalls aktives Management, um maßgeschneiderte Anlagestrategien zu entwickeln, die ihrer individuellen Risikobereitschaft, ihren Steuerzielen und anderen Präferenzen entsprechen.

Aktives Management kann besonders in weniger effizienten Märkten oder spezifischen Sektoren vorteilhaft sein, wo Informationen nicht so schnell und vollständig in die Preise eingearbeitet werden. Ein Beispiel hierfür sind Small-Cap-Märkte oder Schwellenmärkte, in denen aktive Manager möglicherweise mehr Möglichkeiten finden, fehlbewertete Anlagen zu identifizieren. Die Fähigkeit, auf Marktveränderungen zu reagieren und das Portfolio anzupassen, ist eine Kernstärke des aktiven Managements.

Limitations and Criticisms

Trotz seines Ziels, den Markt zu übertreffen, steht das aktive Management erheblichen Einschränkungen und Kritikpunkten gegenüber. Ein Hauptkritikpunkt sind die tendenziell höheren Kosten. Aktiv verwaltete Fonds erheben in der Regel höhere Managementgebühren als passiv verwaltete Produkte, um die Kosten für Forschung, Analyse und das Personal zu decken. Hinzu kommen höhere Transaktionskosten durch häufiges Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren, die die Rendite schmälern können.

Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt entstammt der Markteffizienz-Hypothese (Efficient Market Hypothesis, EMH). Diese Theorie besagt, dass es in effizienten Märkten, in denen alle verfügbaren Informationen sofort in die Preise der Wertpapiere einfließen, unmöglich ist, den Markt dauerhaft zu übertreffen, außer durch Zufall. Befürworter der EMH argumentieren, dass aktive Manager im Durchschnitt keine konsistente [Alpha]3(https://diversification.com/term/alpha) generieren können, die die zusätzlichen Kosten rechtfertigt. Zahlreiche Studien, darunter solche von Morningstar, zeigen, dass über längere Zeiträume die Mehrheit der aktiv verwalteten Fonds ihre Benchmarks nach Kosten nicht übertreffen kann. Dies gilt insbesondere für große, transparente Märkte wie den US-amerikanischen Large-Cap-Aktienmarkt.
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Darüber hinaus kann aktives Management auch zu einer höheren Volatilität führen, wenn Manager aggressive Wetten eingehen, die sich nicht auszahlen. Das Risiko der Underperformance ist inherent, und es gibt keine Garantie, dass selbst die talentiertesten Manager den Markt konsistent schlagen können.

Aktives Management vs. Passives Management

Aktives Management und passives Management sind zwei fundamentale Anlagestrategien mit unterschiedlichen Zielen und Herangehensweisen:

MerkmalAktives ManagementPassives Management (Passives Management)
ZielDen Markt oder eine spezifische Benchmark übertreffen ( Alpha generieren).Die Performance eines bestimmten Marktindex nachbilden.
AnsatzAktive Auswahl von Wertpapieren, Timing des Marktes, Nutzung von fundamentaler und technischer Analyse.Investiert in alle Wertpapiere eines Index (z.B. S&P 500) und hält diese langfristig; minimales Umschichten.
KostenHöhere Managementgebühren, höhere Transaktionskosten.Deutlich niedrigere Gebühren, da weniger Forschung und Handel erforderlich sind.
HandelshäufigkeitHoch (häufiges Kaufen und Verkaufen von Positionen).Niedrig (Anpassungen nur zur Replikation des Index).
GlaubeMärkte sind nicht vollständig effizient; es gibt Fehlbewertungen, die sich ausnutzen lassen.Märkte sind effizient; es ist schwierig bis unmöglich, den Markt konsistent zu schlagen.
BeispielEin Investmentfonds, dessen Manager Aktien aufgrund von Unterbewertung und erwartetem Wachstum auswählt.Ein Indexfonds, der den DAX nachbildet und alle im DAX enthaltenen Aktien im entsprechenden Verhältnis hält.

Die Wahl zwischen aktivem und passivem Management hängt von der Risikobereitschaft des Anlegers, seinen Anlagezielen und seiner Einschätzung der Markteffizienz ab.

FAQs

Was ist der Hauptzweck des aktiven Managements?

Der Hauptzweck des aktiven Managements ist es, eine überdurchschnittliche Rendite (Alpha) im Vergleich zu einem bestimmten Benchmark-Index zu erzielen. Dies wird durch die aktive Auswahl und das Management von Wertpapieren erreicht.

Sind aktiv verwaltete Fonds teurer als passiv verwaltete Fonds?

Ja, aktiv verwaltete Fonds sind in der Regel teurer als passiv verwaltete Fonds. Sie haben höhere Managementgebühren und potenziell höhere Transaktionskosten, da die Manager aktiv handeln, um den Markt zu schlagen.

Kann aktives Management in jedem Markt erfolgreich sein?

Die Erfolgsaussichten des aktiven Managements hängen stark von der Markteffizienz ab. In stark effizienten Märkten, wo Informationen schnell und umfassend in die Preise einfließen, ist es für aktive Manager schwieriger, eine konsistente Alpha zu generieren. In weniger effizienten Märkten kann es mehr Möglichkeiten geben.

Welche Risiken sind mit aktivem Management verbunden?

Das Hauptrisiko des aktiven Managements ist die Underperformance. Trotz der Bemühungen des Managers besteht die Möglichkeit, dass der Fonds seine Benchmark nicht erreicht, insbesondere nach Abzug der höheren Kosten. Zudem kann es zu einer höheren Volatilität kommen, wenn der Manager aggressive oder konzentrierte Wetten eingeht.

Wie messen Investoren den Erfolg des aktiven Managements?

Investoren messen den Erfolg des aktiven Managements hauptsächlich anhand der erzielten Alpha (die Überrendite gegenüber der Benchmark nach Risikobereinigung) und der Performance im Vergleich zu anderen Fonds oder dem Gesamtmarkt über verschiedene Zeiträume. Auch die risikobereinigten Renditen, wie sie durch Kennzahlen wie die Sharpe Ratio ausgedrückt werden, sind wichtig.

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