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Bärenmarkt

Was ist ein Bärenmarkt?

Ein Bärenmarkt ist eine Phase an den Finanzmärkten, die durch anhaltend fallende Aktienkurse gekennzeichnet ist und typischerweise einen Rückgang von 20 % oder mehr von jüngsten Höchstständen in einem breiten Aktienindizes wie dem S&P 500 darstellt. Dieser Zustand gehört zur Kategorie der Finanzmärkte und Anlagepsychologie und signalisiert oft eine weit verbreitete Skepsis und negative Anlegerstimmung. Im Gegensatz zu einer kurzfristigen Korrektur, die einen Rückgang von 10 % bis 19,9 % bedeutet, ist ein Bärenmarkt ein länger anhaltender Zustand des Pessimismus.

Geschic16, 17hte und Ursprung

Der Begriff "Bärenmarkt" hat eine lange Geschichte, deren genauer Ursprung umstritten ist. Eine populäre Theorie besagt, dass der Ausdruck aus der Art und Weise stammt, wie ein Bär angreift – er schlägt mit seinen Pranken nach unten. Der Bärenmarkt ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Finanzmärkte. Historisch gesehen waren Bärenmärkte oft mit wirtschaftlichen Rezessionen und Phasen der Arbeitslosigkeit verbunden. Bedeutende Bärenmärkte im 20. und 21. Jahrhundert umfassen den Absturz nach der Dotcom-Blase von 2000 bis 2002, die durch die Subprime-Hypothekenkrise ausgelöste globale Finanzkrise von 2007 bis 2009 und den schnellen Einbruch im März 2020 zu Beginn der COVID-19-Pandemie. Die Untersuchung der Defi15nition und Datierung von Bullen- und Bärenmärkten ist Gegenstand akademischer Forschung, die versucht, diese Marktphasen formal zu identifizieren und ihre Merkmale zu analysieren.

Wichtige Erkenntnisse

14* Ein Bärenmarkt wird allgemein als ein Rückgang von 20 % oder mehr von den jüngsten Höchstständen in einem breiten Marktindex definiert.

  • Bärenmärkte sind ein normale13r Teil des Marktzyklus und treten im Durchschnitt etwa alle 3,5 Jahre auf.
  • Sie sind oft, aber nicht immer11, 12, mit einer Wirtschaftsrezession verbunden.
  • Die durchschnittliche Dauer ei10nes Bärenmarktes beträgt etwa 9,6 Monate (289 Tage), wobei der durchschnittliche Rückgang etwa 35 % beträgt.
  • Trotz der Rückgänge haben sich die9 Aktienmärkte historisch immer von Bärenmärkten erholt.

Interpretation des Bärenmarktes

Die In8terpretation eines Bärenmarktes ist entscheidend für Anleger. Ein Bärenmarkt spiegelt nicht nur fallende Kurse wider, sondern auch eine psychologische Verschiebung bei den Anlegern von Zuversicht zu Skepsis und Pessimismus. Diese Phase ist oft von erhöhter Volatilität geprägt, da Unsicherheit und Angst die Handelsentscheidungen beeinflussen können. Die Erkennung eines Bärenmarktes kann Anlegern helfen, ihr Risikomanagement anzupassen und möglicherweise Chancen für zukünftige Investitionen zu identifizieren. Ein starker Bärenmarkt kann signalisieren, dass sich die Wirtschaft in einer Phase der Kontraktion befindet oder auf eine solche zusteuert.

Hypothetisches Beispiel

Stellen Sie sich vor, der fiktive „Globale Innovationsindex“ (GII), der die Leistung von Technologiewerten weltweit abbildet, hat am 1. Januar bei 10.000 Punkten seinen Höchststand erreicht. In den folgenden Monaten führen globale Lieferkettenprobleme und unerwartet hohe Zinssätze zu einer abnehmenden Anlegerstimmung. Bis zum 1. Juli ist der GII auf 7.800 Punkte gefallen. Dies entspricht einem Rückgang von 22 %. Gemäß der Definition wäre der Globale Innovationsindex damit in einen Bärenmarkt eingetreten, da er mehr als 20 % von seinem jüngsten Höchststand eingebüßt hat. Anleger, die zu Beginn des Jahres ein Portfolio hatten, das stark in GII-Werte investiert war, würden einen erheblichen Wertverlust verzeichnen.

Praktische Anwendungen

Bärenmärkte haben weitreichende praktische Anwendungen in der Finanzwelt. Sie beeinflussen nicht nur einzelne Aktien und Aktienindizes, sondern auch breitere Anlagestrategien und die Geldpolitik der Zentralbanken.
In einem Bärenmarkt könnten Anleger erwägen, ihr Portfolio neu auszurichten, beispielsweise durch die Erhöhung des Anteils an defensiven Aktien oder festverzinslichen Anleihen. Einige Strategien wie Hedging oder Leerverkäufe können in fallenden Märkten zum Einsatz kommen, um potenzielle Verluste zu mindern oder von ihnen zu profitieren. Zentralbanken wie die Federal Reserve überwachen die Marktbedingungen und können ihre Zinssätze anpassen, um die Wirtschaft zu stimulieren und einem Bärenmarkt entgegenzuwirken. Historisch gesehen haben US-Aktien im Jahr nach Beginn eines Zinssenkungszyklus der Federal Reserve durchschnittlich positiv abgeschnitten. Ursachen für Bärenmärkte können das Platzen von Marktblasen, globale Gesundheitskrisen6, geopolitische Spannungen oder eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums sein.

Einschränkungen und Kritikpunkte

Obwohl die 20 %-Definition eines Bärenmarktes weit v4, 5erbreitet ist, wird sie manchmal als willkürlich kritisiert. Ein Rückgang von 19 % mag sich für Anleger kaum anders anfühlen als ein Rückgang von 20 %, würde aber technisch nicht als Bärenmarkt gelten. Zudem kann ein Bärenmarkt trotz der Bezeichnung schnell von einem Bullenmarkt abgelöst werden, was das Timing für Anleger erschwert. Die Annahme, dass Bärenmärkte immer eine Wirtschaftsrezession ankündigen oder mit ihr einhergehen, ist nicht immer zutreffend; ein Bärenmarkt kann auch ohne eine formelle Rezession auftreten. Während Bärenmärkte für ihre Verluste bekannt sind, können sie für langfristig orientierte Anleger auch Chancen darstellen, da Vermögenswerte zu niedrigeren Preisen erworben werden können. Die Securities Investor Protection Corporation (SIPC) bietet Schutz für Anleger in dem unwahrscheinlichen Fall, dass eine Maklerfirma in Konkurs geht, aber dies schützt nicht vor Marktverlusten in einem Bärenmarkt.

Bärenmarkt vs. Bullenmarkt

Der Bärenmarkt steht im direkten Gegensatz zum Bullenmarkt. Während ein Bärenmarkt eine Periode fallender Aktienkurse und weit verbreiteten Pessimismus beschreibt, ist ein Bullenmarkt durch steigende Kurse und allgemeine Zuversicht der Anleger gekennzeichnet. Die Metaphern stammen von der Art und Weise, wie die Tiere angreifen: Der Bär schlägt nach unten, während der Bulle mit seinen Hörnern nach oben stößt. Ein Bullenmarkt ist in der Regel eine längere Phase des Wachstums und übertrifft historisch gesehen die Dauer und die Gewinne von Bärenmärkten erheblich. Die Unsicherheit und hohe Volatilität eines Bärenmarktes weicht in einem Bullenmarkt der Erwartung von Wirtschaftswachstum und steigenden Unternehmensgewinnen.

FAQs

Wie lange dauert ein Bärenmarkt typischerweise?

Die durchschnittliche Dauer eines Bärenmarktes beträgt etwa 9,6 Monate oder 289 Tage. Es gab jedoch auch kürzere und wesentlich längere Perioden.

Führt ein Bärenmarkt immer zu einer Rezession?

Nein, ein Bärenmarkt führt nicht immer zu einer Wirtschaftsrezession. Obwohl sie oft Hand in Hand gehen, ist ein Rückgang des Marktes nicht unbedingt ein Indikator für eine bevorstehende Rezession.

Was sollten Anleger in einem Bärenmarkt tun?

In einem Bärenmarkt können Anleger verschiedene Anlagestrategien/term/anlagestrategien) in Betracht ziehen. Dazu gehören die Überprüfung des Portfolios auf Diversifikation, das Halten von liquiden Mitteln, um günstigere Einstiegspunkte zu nutzen, oder auch das Hedging zur Risikominderung. Langfristig orientierte Anleger sehen Bärenmärkte oft als Kaufgelegenheiten.