Skip to main content

Are you on the right long-term path? Get a full financial assessment

Get a full financial assessment
← Back to D Definitions

Durchschnittskostenmethode

Was ist die Durchschnittskostenmethode?

Die Durchschnittskostenmethode (DKM), international besser bekannt als Dollar-Cost Averaging (DCA), ist eine Investmentstrategie, bei der unabhängig von den Marktbedingungen über einen bestimmten Zeitraum in regelmäßigen Abständen ein fester Geldbetrag in ein bestimmtes Wertpapier investiert wird. Als systematische Investmentstrategie zielt die Durchschnittskostenmethode darauf ab, das Risikomanagement zu verbessern und die Auswirkungen der Volatilität auf die Gesamtkosten einer Anlage zu minimieren. Indem Anleger kontinuierlich feste Beträge investieren, kaufen sie mehr Anteile, wenn die Preise niedrig sind, und weniger Anteile, wenn die Preise hoch sind, wodurch sich der durchschnittliche Kaufpreis pro Anteil über die Zeit potenziell reduziert.

Geschichte und Ursprung

Die Durchschnittskostenmethode wurde erstmals von Benjamin Graham, dem "Vater des Value Investing", in seinem 1949 erschienenen Buch "The Intelligent Investor" populär gemacht. Graham schlug vor, dass Anleger durch die regelmäßige Investition eines festen Dollarbetrags in Aktien "mehr Anteile kaufen, wenn der Markt niedrig ist, als wenn er hoch ist, und sie wahrscheinlich mit einem zufriedenstellenden Gesamtpreis für alle ihre Bestände enden werden." Diese Philos9ophie legte den Grundstein für eine disziplinierte Anlagepraxis, die darauf abzielt, emotionale Entscheidungen zu vermeiden, die oft durch kurzfristige Marktzyklus-Schwankungen ausgelöst werden.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Die Durchschnittskostenmethode ist eine disziplinierte Anlagestrategie, die regelmäßige Investitionen eines festen Betrags über die Zeit beinhaltet.
  • Sie zielt darauf ab, das Risiko zu reduzieren, alles Geld zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu investieren, und die Auswirkungen der Marktvolatilität auf den durchschnittlichen Kaufpreis zu mindern.
  • Durch die DKM kaufen Anleger automatisch mehr Anteile, wenn die Preise niedrig sind, und weniger, wenn sie hoch sind.
  • Diese Strategie hilft, emotionale Anlageentscheidungen und Markt-Timing zu vermeiden.
  • Die DKM ist besonders vorteilhaft für Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont, die regelmäßige Einkommensströme zum Investieren haben.

Interpretation der Durchschnittskostenmethode

Die Durchschnittskostenmethode wird in der Praxis als Methode zur Steuerung des Einstiegs in den Markt verstanden. Sie ist keine Strategie, die die Rendite maximiert, sondern vielmehr eine, die darauf abzielt, das Risiko eines hohen Einstiegspunkts zu minimieren. Durch die Verteilung der Investitionen über die Zeit können Anleger die emotionalen Fallstricke des Versuchs, den Markt zu timen, vermeiden. Dies führt zu einer stabileren Erfahrung beim Aufbau eines Portfolios und kann dazu beitragen, Verluste bei Marktabschwüngen zu begrenzen, da ein Teil des Kapitals noch nicht investiert ist. Das Ziel ist es, einen günstigen Durchschnittspreis für die gekauften Anteile zu erzielen.

Hypothetisches Beispiel

8Angenommen, ein Anleger möchte über einen Zeitraum von drei Monaten insgesamt 300 Euro in einen ETF investieren. Anstatt die gesamte Summe sofort zu investieren, beschließt der Anleger, monatlich 100 Euro nach der Durchschnittskostenmethode zu investieren.

  • Monat 1: Der ETF-Preis beträgt 10 Euro pro Anteil. Der Anleger kauft 100 Euro / 10 Euro/Anteil = 10 Anteile.
  • Monat 2: Der ETF-Preis fällt auf 8 Euro pro Anteil. Der Anleger kauft 100 Euro / 8 Euro/Anteil = 12,5 Anteile.
  • Monat 3: Der ETF-Preis steigt auf 12 Euro pro Anteil. Der Anleger kauft 100 Euro / 12 Euro/Anteil ≈ 8,33 Anteile.

Nach drei Monaten hat der Anleger insgesamt 300 Euro investiert und 10 + 12,5 + 8,33 = 30,83 Anteile erworben. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Anteil beträgt 300 Euro / 30,83 Anteile ≈ 9,73 Euro. Hätte der Anleger die gesamte Lump-Sum-Anlage von 300 Euro in Monat 1 zu 10 Euro pro Anteil getätigt, hätte er nur 30 Anteile erworben. Dieses Beispiel zeigt, wie die Durchschnittskostenmethode bei schwankenden Preisen zu einem niedrigeren Durchschnittspreis führen kann.

Praktische Anwendungen

Die Durchschnittskostenmethode wird in vielen Bereichen der persönlichen Finanzplanung und des Investierens eingesetzt. Sie ist eine bevorzugte Strategie für den Aufbau langfristiger Vermögenswerte, wie Altersvorsorgekonten (z. B. 401(k)s, IRAs), bei denen Einzelpersonen regelmäßig Beiträge von ihren Gehaltsschecks leisten. Dies ist auch für Investitionen in Anleihen und diverse andere Wertpapiere relevant. Durch die Automatisierung dieser Investitionen können Anleger die Versuchung des Markt-Timings vermeiden und eine konsistente Buy-and-Hold-Strategie beibehalten. Sie hilft auch, die emotionale Komponente des Inves7tierens zu entfernen, da feste Investitionen unabhängig von kurzfristigen Marktstimmungen getätigt werden. Dies kann besonders nützlich sein in Zeiten erhöhter 6Volatilität, in denen impulsive Entscheidungen häufig zu suboptimalen Ergebnissen führen. Die US-amerikanische SEC empfiehlt Anlegern ebenfalls, die Durchschnittskostenmethode in Betracht zu ziehen.

Einschränkungen und Kritik

Obwohl die Durchschnittsko5stenmethode weithin als eine solide Disziplinstrategie anerkannt ist, gibt es auch Kritikpunkte und Einschränkungen. Eine der Hauptkritiken ist, dass sie in einem langfristig steigenden Markt tendenziell eine geringere Rendite erzielt als eine sofortige Lump-Sum-Anlage. Dies liegt daran, dass durch die Verteilung der Investitionen über die Zeit ein Teil des Kapitals für einen längeren Zeitraum nicht vollständig in den Markt investiert ist und somit die potenziellen Zinseszinseffekte nicht voll ausgenutzt werden. Studien von Vanguard haben gezeigt, dass die sofortige Investiti4on einer Pauschalsumme in den meisten historischen Marktumfeldern tendenziell höhere Renditen erzielt als die Durchschnittskostenmethode.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die wahrgenommenen Vorteile d3er Durchschnittskostenmethode, wie die Reduzierung des durchschnittlichen Kaufpreises, eine kognitive Verzerrung darstellen könnten. Während die DKM den durchschnittlichen Kaufpreis senken kann, bede2utet dies nicht unbedingt, dass sie die höchste Endrendite liefert. Insbesondere in stark aufwärts tendierenden Märkten führt die DKM dazu, dass Anleger weniger schnell voll investiert sind, was die potenziellen Gewinne im Vergleich zu einer sofortigen Volleinzahlung reduzieren kann. Darüber hinaus schützt die DKM nicht vollständig vor Marktrisiken, eins1chließlich des Inflationsrisikos oder dem Kapitalertragsteuer-Risiko bei vorzeitigen Verkäufen.

Durchschnittskostenmethode vs. Lump-Sum-Anlage

Die Durchschnittskostenmethode und die Lump-Sum-Anlage sind zwei unterschiedliche Anlagestrategien, die Anleger in Betracht ziehen, wenn sie über eine größere Menge an Kapital verfügen. Die Hauptunterschiede liegen im Timing und im Risikoprofil:

MerkmalDurchschnittskostenmethode (DKM)Lump-Sum-Anlage
Investitions-TimingFeste Beträge werden über die Zeit in regelmäßigen Intervallen investiert.Die gesamte verfügbare Summe wird sofort zu einem bestimmten Zeitpunkt investiert.
RisikostreuungReduziert das Risiko, zum ungünstigsten Zeitpunkt zu investieren, durch Risikostreuung über die Zeit.Setzt die gesamte Summe dem Marktrisiko zum Zeitpunkt der Investition aus.
Potenzielle RenditeIn langfristig steigenden Märkten tendenziell geringere erwartete Rendite aufgrund ungenutzter Investitionszeit.In langfristig steigenden Märkten tendenziell höhere erwartete Rendite durch volle Marktteilhabe von Anfang an.
Emotionale BelastungHilft, emotionale Entscheidungen und Markt-Timing zu vermeiden, fördert Disziplin.Kann zu größerer Reue führen, wenn der Markt unmittelbar nach der Investition fällt.
Ideal fürAnleger mit regelmäßigem Einkommen oder jene, die Volatilität mindern wollen.Anleger mit hohem Risikoprofil, die über eine große Menge Barvermögen verfügen.

Während die DKM das psychologische Unbehagen beim Investieren in einen volatilen Markt lindern kann, indem sie das Risiko eines einzigen "falschen" Einstiegszeitpunkts mindert, zeigen historische Daten oft, dass die Lump-Sum-Anlage in den meisten Fällen höhere Renditen erzielt, insbesondere über längere Anlagehorizonte in aufwärts tendierenden Märkten.

FAQs

Ist die Durchschnittskostenmethode immer die beste Strategie?

Nein, die Durchschnittskostenmethode ist nicht immer die beste Strategie. In langfristig steigenden Märkten kann eine Lump-Sum-Anlage oft höhere Renditen erzielen, da das gesamte Kapital früher im Markt ist und mehr Zeit zum Wachsen hat. Die DKM ist jedoch eine hervorragende Strategie für Anleger, die emotionale Entscheidungen vermeiden und die Auswirkungen der Marktvolatilität auf ihre anfänglichen Investitionen reduzieren möchten.

Kann die DKM Verluste vollständig verhindern?

Nein, die Durchschnittskostenmethode kann Verluste nicht vollständig verhindern. Sie reduziert das Risiko, alles Geld zu einem Höchststand zu investieren, aber wenn der Markt über einen längeren Zeitraum fällt, kann es trotzdem zu Verlusten kommen. Die DKM hilft lediglich, den durchschnittlichen Kaufpreis zu glätten, aber die Rendite eines Portfolios hängt letztendlich von der Gesamtmarktentwicklung ab.

Ist die Durchschnittskostenmethode nur für Aktien geeignet?

Nein, die Durchschnittskostenmethode kann auf verschiedene Anlageklassen angewendet werden, einschließlich Aktien, Anleihen, ETFs und Investmentfonds. Sie ist für jede Anlage geeignet, bei der regelmäßige Beiträge getätigt werden und deren Preis im Laufe der Zeit schwanken kann.

Wie oft sollte man investieren, wenn man die DKM anwendet?

Die Häufigkeit der Investitionen bei der Durchschnittskostenmethode kann variieren (z. B. wöchentlich, monatlich oder vierteljährlich) und hängt oft von der Verfügbarkeit der Mittel und den persönlichen Vorlieben ab. Wichtig ist die Konsistenz der regelmäßigen Intervalle. Viele Anleger richten automatische Überweisungen ein, um die Disziplin der DKM aufrechtzuerhalten.

Sollte man sein Portfolio trotz DKM rebalancing?

Ja, die Durchschnittskostenmethode befreit einen nicht vom Rebalancing des Portfolios. Regelmäßiges Rebalancing ist wichtig, um die gewünschte Diversifikation und das Risikomanagement aufrechtzuerhalten, unabhängig von der angewandten Investitionsstrategie. Es stellt sicher, dass die Asset-Allokation des Portfolios den langfristigen Zielen und der Risikotoleranz des Anlegers entspricht.

AI Financial Advisor

Get personalized investment advice

  • AI-powered portfolio analysis
  • Smart rebalancing recommendations
  • Risk assessment & management
  • Tax-efficient strategies

Used by 30,000+ investors