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Ersparnis

Ersparnis: Definition, Beispiele und Bedeutung

Ersparnis, im Bereich der persönlichen Finanzen und der Volkswirtschaftslehre, bezeichnet den Teil des Einkommens, der nicht sofort für den Konsum von Gütern und Dienstleistungen ausgegeben, sondern für die zukünftige Verwendung zurückgelegt wird. Es handelt sich um aufgeschobenen Konsum, der dazu dient, finanzielle Ziele zu erreichen, ein Notgroschen aufzubauen oder den Vermögensaufbau zu fördern. Die Ersparnis ist ein grundlegender Bestandteil der finanziellen Gesundheit von Einzelpersonen und Volkswirtschaften.

History und Origin

Die Idee der Ersparnis ist so alt wie die Zivilisation selbst und entwickelte sich aus der Notwendigkeit, Ressourcen für Zeiten des Mangels oder zukünftige Bedürfnisse zurückzuhalten. Formelle Sparinstitutionen, wie wir sie heute kennen, entstanden jedoch erst im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert in Europa. Diese frühen Sparkassen wurden oft aus philanthropischen Gründen gegründet, um Menschen mit bescheidenen Mitteln den Zugang zu Spardiensten zu ermöglichen und sie zum Sparen zu ermutigen. Die älteste noch bestehende Sparkasse ist die 1778 in Hamburg gegründete "Ersparungsclasse der Allgemeinen Versorgungsanstalt". In den Vereinigten 23, 24Staaten wurden die ersten Sparkassen wie die Provident Institution for Savings in Boston und die Philadelphia Saving Society im Jahr 1816 gegründet, ebenfalls mit dem Ziel, gemeinnützige Zwecke zu erfüllen und Bevölkerungsgruppen zu bedienen, die vom bestehenden Bankensystem weitgehend übersehen wurden.

Key Takeaways

  • Ersparnis ist der Teil des Einkommens, der nicht ausgegeben, sondern für die Zukunft zurückgelegt wird.
  • Sie ist entscheidend für den Aufbau finanzieller Sicherheit und das Erreichen langfristiger finanzieller Ziele.
  • Die Kaufkraft der Ersparnis kann durch Inflation beeinträchtigt werden, wenn die Zinssätze niedriger sind als die Inflationsrate.
  • Verhaltensökonomische Faktoren und finanzielle Bildung spielen eine wesentliche Rolle bei der Sparneigung von Individuen.
  • Die offizielle Sparquote wird als Prozentsatz des verfügbaren persönlichen Einkommens berechnet.

Formel und Berechnung

Die Ersparnis einer Person oder eines Haushalts kann einfach als die Differenz zwischen dem verfügbaren Einkommen und den Verbraucherausgaben berechnet werden.

Persönliche Ersparnis = Verfügbares Persönliches Einkommen – Persönliche Ausgaben

Auf makroökonomischer Ebene wird die persönliche Sparquote von Wirtschaftsbehörden wie dem U.S. Bureau of Economic Analysis (BEA) berechnet. Sie stellt die persönliche Ersparnis als Prozentsatz des verfügbaren persönlichen Einkommens (Disposable Personal Income, DPI) dar.

\text{Sparquote} = \frac{\text{Persönlich[^21^](https://www.bea.gov/data/income-saving/personal-saving-rate), [^22^](https://fred.stlouisfed.org/series/PSAVERT)e Ersparnis}}{\text{Verfügbares Persönliches Einkommen}} \times 100\%

Das verfügbare persönliche Einkommen ist das Einkommen, das nach Abzug von Steuern und Transferzahlungen verbleibt.

Interpreting the Ersparnis

Die Höhe der Ersp19, 20arnis und die persönliche Sparquote geben Aufschluss über die finanzielle Gesundheit einer Person oder eines Haushalts. Eine höhere Sparquote deutet in der Regel auf eine größere finanzielle Resilienz und die Fähigkeit hin, zukünftige Ausgaben zu decken oder in Anlagen zu investieren.

Die Interpretation der Ersparnis muss im Kontext verschiedener Faktoren erfolgen. Beispielsweise kann eine niedrige Sparquote darauf hindeuten, dass der größte Teil des Einkommens für den laufenden Konsum verwendet wird, was die Anfälligkeit für unerwartete finanzielle Schocks erhöht. Umgekehrt ermöglicht eine hohe Ersparnis mehr Liquidität und die Möglichkeit, finanziellen Zielen näherzukommen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass sich die Sparquote im Laufe des Lebenszyklus einer Person ändern kann. Jüngere Menschen mit geringerem Einkommen sparen möglicherweise weniger, während Personen im mittleren Alter mit höherem Einkommen tendenziell mehr für die Altersvorsorge zurücklegen.

Hypothetisches Beispiel

Angenommen, Maria hat ein monatliches verfügb18ares Einkommen von 3.000 Euro. Ihre monatlichen Ausgaben für Miete, Lebensmittel, Transport und Unterhaltung belaufen sich auf 2.500 Euro.

Um Marias monatliche Ersparnis zu berechnen:
Ersparnis = Verfügbares Einkommen – Ausgaben
Ersparnis = 3.000 Euro – 2.500 Euro = 500 Euro

Marias monatliche Ersparnis beträgt 500 Euro. Ihre Sparquote wäre:

Sparquote=500 Euro3.000 Euro×100%=16,67%\text{Sparquote} = \frac{500 \text{ Euro}}{3.000 \text{ Euro}} \times 100\% = 16,67\%

Diese 500 Euro kann Maria nutzen, um einen Notgroschen aufzubauen, für einen größeren Kauf zu sparen oder in verschiedene Anlagen zu investieren, um ihre langfristigen finanziellen Ziele zu erreichen.

Practical Applications

Ersparnis ist ein Eckpfeiler der persönlichen Finanzplanung und hat vielfältige praktische Anwendungen:

  • Notgroschen: Eine der wichtigsten Anwendungen der Ersparnis ist der Aufbau eines Notgroschens, der unerwartete Ausgaben wie medizinische Notfälle, Autoreparaturen oder Arbeitsplatzverlust abfedern kann. Dieser Puffer sorgt für finanzielle Stabilität und reduziert die Abhängigkeit von Krediten.
  • Altersvorsorge: Langfristige Ersparnisse sind unerlässlich für die Altersvorsorge. Durch regelmäßiges Sparen und Investieren über viele Jahre kann der Zinseszins erheblich zum Vermögensaufbau beitragen, um im Ruhestand den gewünschten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
  • Große Anschaffungen: Viele Menschen sparen für bedeutende Anschaffungen wie eine Anzahlung für ein Haus, ein neues Auto oder die Ausbildung ihrer Kinder. Das Ansparen der benötigten Mittel kann Zinskosten für Kredite minimieren.
  • Reaktion auf Wirtschaftszyklen: In Zeiten der Inflation kann die Kaufkraft von Ersparnissen in herkömmlichen Sparkonten schwinden, wenn die Zinserträge unter der Inflationsrate liegen. In solchen Phasen ist es für Sparer von Bedeutung, Strategien zu überdenken, um ihre Ersparnisse vor Wertve17rlust zu schützen. Eine Untersuchung der Zentralbank von Curaçao und Sint Maarten zeigte, dass steigende Inflation zu negativen Realzinsen führen kann, was die Kaufkraft von Haushaltseinlagen mindert. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Sparstrategien an die wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen.

Limita16tions and Criticisms

Obwohl Ersparnis von entscheidender Bedeutung ist, gibt es auch Herausforderungen und Kritikpunkte:

  • Inflation und Kaufkraft: Ein wesentlicher Nachteil ist der Verlust der Kaufkraft durch Inflation. Wenn die Inflationsrate höher ist als die erzielten Zinsen auf die Ersparnis, sinkt der reale Wert des Geldes im Laufe der Zeit. Dies kann dazu führen, dass Sparer trotz eines nominalen Anstiegs ihres Guthabens an [Kaufkraft](https://diversif[14](https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.1086/679284), 15ication.com/term/kaufkraft) verlieren.
  • Verhaltensökonomische Barrieren: Viele Menschen tun sich schwer mit dem Sparen aufgrund psychologischer Fa13ktoren. Dazu gehören die Gegenwartspräferenz (die Tendenz, sofortige Belohnungen zu bevorzugen), mangelnde Selbstkontrolle und unzureichende finanzielle Bildung. Studien haben gezeigt, dass die Fähigkeit, sich mit dem zukünftigen Selbst zu identifizieren, das Sparverhalten beein10, 11, 12flussen kann. Interventionsstudien, die altersgealterte Darstellungen des zukünftigen Selbst einsetzen, konnten das Sparverhalten pos8, 9itiv beeinflussen.
  • Einkommen und Verbindlichkeiten: Ein hohes Schuldenniveau,6, 7 insbesondere hochverzinste Verbindlichkeiten wie Kreditkartenschulden, kann die Fähigkeit zum Sparen erheblich behindern. Auch hohe Lebenshaltungskosten und stagnierende Löhne erschweren es vielen, einen Teil ihres Einkommens beiseitezulegen.
    5* Fehlende Budgetierung und klare Ziele: Ohne ein strukturiertes [B3, 4udgetierung](https://diversification.com/term/budgetierung) und klar definierte Sparziele fällt es vielen schwer, konsequent zu sparen und den Überblick über ihre Finanzen zu behalten.

Ersparnis vs. Investition

Ersparnis und Investition sind beide entsch1, 2eidend für den Vermögensaufbau, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrem Zweck, ihrem Risikoprofil und ihrer erwarteten Rendite.

MerkmalErsparnisInvestition
DefinitionTeil des Einkommens, der für zukünftigen Konsum zurückgelegt wird.Einsatz von Kapital in Anlagen mit dem Ziel, zukünftige Rendite zu erzielen.
HauptzweckNotgroschen, kurzfristige Ziele, finanzielle Sicherheit.Vermögensaufbau, langfristiges Wachstum, Altersvorsorge.
RisikoTypischerweise gering (z.B. Sparkonto, Tagesgeld).Typischerweise höher (z.B. Aktien, Immobilien, Fonds).
RenditeOft niedrig, kann durch Inflation aufgefressen werden.Potenzial für höhere Rendite, aber auch für Kapitalverluste.
LiquiditätHoch, jederzeit Zugriff auf das Geld möglich.Kann variieren, einige Anlagen sind weniger liquide.
ZeithorizontKurz- bis mittelfristig.Langfristig.

Während Ersparnis dazu dient, Kapital sicher zu verwahren und für absehbare zukünftige Bedürfnisse bereitzuhalten, zielt die Investition darauf ab, dieses Kapital aktiv zu vermehren und langfristig eine höhere Rendite zu erzielen, oft unter Inkaufnahme eines höheren Risikos.

FAQs

Was ist der Unterschied zwischen Sparen und Ersparnis?
Sparen ist der Prozess oder die Handlung, Geld zurückzulegen. Ersparnis ist das Ergebnis dieses Prozesses – der Betrag oder das Vermögen, das angespart wurde. Die Sparquote misst, welcher Anteil des Einkommens gespart wird.

Warum ist Sparen wichtig?
Sparen ist essenziell für die finanzielle Sicherheit. Es ermöglicht den Aufbau eines Notgroschens für unvorhergesehene Ereignisse, die Finanzierung großer Anschaffungen ohne Schulden und den langfristigen Vermögensaufbau für die Altersvorsorge.

Wie beeinflusst Inflation die Ersparnis?
Inflation verringert die Kaufkraft des Geldes im Laufe der Zeit. Wenn die Zinssätze auf Sparkonten unter der Inflationsrate liegen, verliert die Ersparnis real an Wert, auch wenn der Nominalbetrag auf dem Konto gleich bleibt oder leicht ansteigt.

Wie viel sollte man sparen?
Die empfohlene Sparquote variiert je nach individuellen Umständen und finanziellen Zielen. Eine gängige Faustregel ist die 50/30/20-Regel: 50 % des Einkommens für Bedürfnisse, 30 % für Wünsche und 20 % für Ersparnis und Schuldentilgung. Letztlich hängt es davon ab, wie schnell man seine Ziele erreichen möchte und wie hoch das verfügbare Einkommen ist.

Was sind die besten Möglichkeiten zur Ersparnis?
Die "beste" Methode hängt von Ihren Zielen ab. Für einen Notgroschen sind hochverzinste Sparkonten oder Tagesgeldkonten ideal, da sie Liquidität und Sicherheit bieten. Für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge sind Investitionen in Aktien, ETFs oder Investmentfonds oft geeigneter, da sie höhere Renditen erzielen können, um die Inflation auszugleichen. Regelmäßiges Sparen durch automatische Überweisungen ist eine effektive Strategie.