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Konkursverfahren


What Is Konkursverfahren?

Ein Konkursverfahren, im modernen deutschen Recht als Insolvenzverfahren bezeichnet, ist ein gerichtlich geregeltes Verfahren zur geordneten Abwicklung der Vermögensverhältnisse eines Schuldners, der seine Verbindlichkeiten nicht mehr erfüllen kann. Es gehört zum Bereich des Finanzrecht und dient primär dazu, alle Gläubiger des Schuldners gemeinschaftlich und gleichmäßig aus dem vorhandenen Vermögen zu befriedigen. Das Konkursverfahren soll dabei sowohl die Interessen der Gläubiger wahren, als auch dem redlichen Schuldner unter Umständen einen wirtschaftlichen Neuanfang ermöglichen.

History and Origin

Die Geschichte des Insolvenzrechts in Deutschland ist eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Bedürfnis nach einem geordneten Umgang mit Schulden verknüpft. Vor der modernen Insolvenzordnung, die am 1. Januar 1999 in Kraft trat, galt in Deutschland die sogenannte Konkursordnung von 1877. Diese war primär auf die Liquidation von Unternehmen ausgerichtet und bot natürlichen Personen kaum Möglichkeiten für einen schuldenfreien Neuanfang. Im Laufe des 20. Jahrhunderts, insbesondere nach der Ölkrise 1973, wurden Rufe nach einer Reform laut, da die alte Ordnung oft nur zur Deckung der Verfahrenskosten führte und Gläubiger kaum Auszahlungen erhielten. Die Einführung der Insolvenzordnung (InsO) am 1. Januar 1999 stellte einen bedeutenden Meilenstein dar, indem sie die bis dahin gültigen Bestimmungen der Konkursordnung und der Vergleichsordnung ablöste und ein für ganz Deutschland einheitliches Insolvenzrecht schuf. Diese neue Rechtsgrundlage, 39, 40, 41, 42die vom Bundesministerium der Justiz auf ihrer Website näher erläutert wird, hatte zum Ziel, sowohl die Gläubigerbefriedigung als auch die Sanierungsmöglichkeiten für Unternehmen und die Restschuldbefreiung für natürliche Personen zu stärken. Das Gesetz wurde seitdem mehrfach an37, 38gepasst, unter anderem durch das Gesetz zur Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) im Jahr 2012, welches die Eigenverwaltung als Restrukturierungsinstrument stärkte.

Key Takeaways

  • Das Konkursver36fahren (heute Insolvenzverfahren) ist ein gerichtliches Verfahren zur Abwicklung der Verbindlichkeiten eines Schuldners gegenüber seinen Gläubigern.
  • Es zielt darauf ab, die Gläubiger gemeinschaftlich zu befriedigen und gleichzeitig dem redlichen Schuldner einen Neustart zu ermöglichen.
  • Das Verfahren wird auf Insolvenzantrag des Schuldners oder eines Gläubigers beim zuständigen Insolvenzgericht eingeleitet.
  • Ein bestellter Insolvenzverwalter übernimmt die Verwaltung und Verwertung der Insolvenzmasse.
  • Es gibt verschiedene Arten von Insolvenzverfahren, darunter das Regelinsolvenzverfahren (für Unternehmen und Selbstständige) und das Verbraucherinsolvenzverfahren (für Privatpersonen).

Interpreting the Konkursverfahren

Das Konkursverfahren (Insolvenzverfahren) ist ein komplexes juristisches Instrument, dessen Interpretation stark von der Perspektive abhängt. Für Gläubiger bedeutet die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in der Regel eine Einschränkung ihrer individuellen Durchsetzungsmöglichkeiten von Forderungen, da nun ein kollektives Verfahren greift. Sie können ihre Ansprüche nur noch zur Insolvenztabelle anmelden und werden quotal aus der verbleibenden Insolvenzmasse bedient.

Für den [Schuldner](https://diversification.com/term/s[34](https://vertexaisearch.cloud.google.com/grounding-api-redirect/AUZIYQGLjNLKWWM9SOasILY6kYXbLlI0hoVDBsaUME8PhorI5C9P117s05uenw9UPE0ldU-dNGeooymIGO40_SP2ARh1JtQTX2teS7dRy0xvdYrU58xpAjxiDHpf8x_0pJPC0c0ad5AO6fjVxDQVgpjhydqIkm1qQvLmQUNa7v29O-27065ECSQR_NECK0kS2Kua5FUe31rrycts9RK9GRSFbWQNc6Hl-0D8pBS6gnE=), 35chuldner) selbst kann das Konkursverfahren eine Chance auf einen wirtschaftlichen Neuanfang darstellen, insbesondere durch die Möglichkeit der Restschuldbefreiung für natürliche Personen. Unternehmen haben im Rahmen des Insolvenzverfahrens die Möglichkeit einer Sanierungsplan-basierten Restrukturierung anstelle einer reinen Liquidationsverfahren. Die zentrale Figur des Insolvenzverwalters spielt eine entscheidende Rolle bei der Interpretation und Durchführung des Verfahrens, indem er das Vermögenswerte des Schuldners sichert, verwaltet und verwertet.

Hypothetical Example

Ein kleines Bauunternehmen, „Beton & Stein GmbH“, hat aufgrund gestiegener Materialkosten und ausbleibender Zahlungen von Großprojekten finanzielle Schwierigkeiten. Das Unternehmen kann seine Rechnungen an Lieferanten und Gehälter der Mitarbeiter nicht mehr pünktlich bezahlen, es liegt eine Zahlungsunfähigkeit vor. Der Geschäftsführer erkennt, dass eine Umstrukturierung notwendig ist und stellt einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht.

Das Gericht prüft den Antrag und eröffnet das Konkursverfahren. Es wird ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt, der die finanzielle Lage der Beton & Stein GmbH analysiert. Er stellt fest, dass das Unternehmen zwar hohe Verbindlichkeiten hat, aber auch wertvolle Aufträge und qualifizierte Mitarbeiter. Anstatt einer sofortigen Liquidation entwickelt der Insolvenzverwalter in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung einen Sanierungsplan, der einen Teilerlass von Forderungen durch die Gläubiger und eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens vorsieht. Nach Zustimmung der Gläubigerversammlung wird der Plan umgesetzt, und die Beton & Stein GmbH kann ihren Betrieb fortführen, wenn auch in verkleinerter Form.

Practical Applications

Das Konkursverfahren findet in verschiedenen Bereichen des Wirtschaftslebens Anwendung:

Limitations and Criticisms

Obwohl das Konkursverfahren darauf abzielt, eine faire und geordnet21, 22, 23, 24, 25e Lösung für finanzielle Notlagen zu bieten, gibt es verschiedene Limitationen und Kritikpunkte:

  • Stigma und verzögerte Antragstellung: In Deutschland haftet der Insolvenz oft noch ein Stigma des Versagens an, was dazu führen kann, dass Schuldner den Insolvenzantrag zu spät stellen. Dies vermindert die Chancen auf eine erfolgreiche Sanierung und kann die verfügbare [Insolvenzmasse](htt19, 20ps://diversification.com/term/insolvenzmasse) für die Gläubiger erheblich schmälern.
  • Kosten und Dauer des Verfahrens: Insolvenzverfahren können, insbesondere bei komplexen Fällen, langw18ierig und kostspielig sein. Die Verfahrenskosten, einschließlich der Vergütung des Insolvenzverwalters, werden vorrangig aus der Insolvenzmasse beglichen, was die Auszahlungsquote für die Gläubiger mindert.
  • Geringe Befriedigungsquoten: Oft reichen die Vermögenswerte des Schuldners nicht aus, um alle Forderungen der Gläubiger vollständig zu decken. Nachrangige Gläubiger erhalten häufig gar keine oder nur sehr geringe Zahlungen.
  • Auswirkungen auf Arbeitnehmer: Bei Unternehmensinsolvenzen können trotz Sanierungsbemühungen Arbeitsplatzverlust15, 16e unvermeidbar sein. Die Interessen der Arbeitnehmer sind im Verfahren zwar berücksichtigt, aber ihre Beteiligungsrechte im Vergleich zu Gläubigern werden teilweise kritisiert.

Konkursverfahren vs. Insolvenz

Die Begriffe "Konkursverfahren" und "Insolvenz" werden umgangssprachlich oft synonym ver14wendet, insbesondere im deutschen Sprachraum. Rechtlich gesehen ist "Konkursverfahren" jedoch der ältere Begriff, der durch die Einführung der Insolvenzordnung (InsO) in Deutschland am 1. Januar 1999 abgelöst wurde. Seitdem wird das Verfahren offiziell als "Insolvenzverfahren" bezeichnet. Die "Insolvenz" selbst beschreibt den Zustand der [Za11, 12, 13hlungsunfähigkeit](https://diversification.com/term/zahlungsunfaehigkeit) oder Überschuldung eines Schuldners, während das Insolvenzverfahren der gerichtliche Prozess ist, der zur Bewältigung dieses Zustands eingeleitet wird. Die Gesetze im Internet bieten den vollständigen Text der aktuellen Insolvenzordnung.

FAQs

1. Was sind die Hauptziele eines Konkursverfahrens?

Das Konkursverfahren (heute Insolvenzverfahren) hat zwei Hauptziele: die gemeinschaftliche und gleichmäßige Befriedigung aller Gläubiger aus dem Vermögenswerte des Schuldners und die Ermöglichung eines wirtschaftlichen Neuanfangs für den redlichen Schuldner, oft durch Restschuldbefreiung.

2. Wer kann ein Konkursverfahren beantragen?

Ein Konkursverfahren kann entweder vom [Schuldner](https://diversification.com/term/schul[9](https://vertexaisearch.cloud.google.com/grounding-api-redirect/AUZIYQFG1tY7V8ZlkkBOJZRwd34HZqOv5nM300TEVn-xirC6D6FIRnl4lZL6thSu79nRGOeNKjvKzrhXB2gQJBeB0GSHv9379_SrCnofUFD47u49P9ftmxI4fA971kM2j-UF8KspyqL0GPkzWOXS76TLffQbj_3l6Qs=), 10dner) selbst (Eigenantrag) oder von einem seiner Gläubiger (Fremdantrag) beantragt werden, wenn ein gesetzlich anerkannter Insolvenzgrund vorliegt, wie Zahlungsunfähigkeit, drohende Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung.

3. Was passiert mit den Schulden nach einem Konkursverfahren?

Nach Abschluss eines Konkursverfahrens und einer möglichen Wohlverhaltenspha7, 8se können natürliche Personen durch die Restschuldbefreiung von ihren verbleibenden Verbindlichkeiten befreit werden. Bei Unternehmen führt das Verfahren entweder zu einer Sanierung oder zur Liquidationsverfahren und Löschung des Unternehmens, wobei nicht erfüllte Forderungen der Gläubiger dann in der Regel wertlos werden.

4. Was ist der Unterschied zwischen Regelinsolvenz- und Verbraucherinsolvenzverfahren?

Das Regelinsolvenzverfahren gilt primär für Unternehmen, S6elbstständige und Freiberufler, während das Verbraucherinsolvenzverfahren (oft als Privatinsolvenz bezeichnet) speziell für Privatpersonen konzipiert ist und vereinfachte Abläufe zur Restschuldbefreiung beinhaltet.

5. Was bedeutet der Begriff "Pfändung" im Zusammenhang mit Insolvenz?

Pfändung ist die Beschlagnahme von 4, 5Vermögenswerte durch Gläubiger zur Befriedigung ihrer Forderungen. Mit der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens tritt jedoch in der Regel ein Vollstreckungsverbot ein, das individuelle Pfändungen durch einzelne Gläubiger unterbindet und die Insolvenzmasse schützt, um eine gleichmäßige Befriedigung aller zu ermöglichen.1, 2, 3

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