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Kostenplus preisgestaltung

Die Kostenplus-Preisgestaltung, auch als Aufschlagskalkulation bekannt, ist eine Preisstrategie, bei der der Verkaufspreis eines Produkts oder einer Dienstleistung durch Addition eines bestimmten prozentualen Aufschlags oder eines festen Betrags zu den Gesamtkosten der Produktion bestimmt wird.81 Diese Methode gehört zu den Preisstrategien und ist darauf ausgelegt, alle Produktionskosten zu decken und gleichzeitig eine Gewinnspanne zu sichern.
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Bei der Kostenplus-Preisgestaltung geht ein Unternehmen von seinen internen Kosten aus, anstatt von externen Faktoren wie der Marktnachfrage oder der Preisgestaltung der Wettbewerber. 79Der Hauptvorteil dieser Strategie liegt in ihrer Einfachheit und der Gewissheit, dass die Kosten gedeckt sind und ein vorhersehbarer Gewinn erzielt wird.
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History and Origin

Die Kostenplus-Preisgestaltung ist eine der ältesten und grundlegendsten Preisstrategien und hat eine lange Geschichte in der Wirtschaft. Sie wurde bereits im frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet angewendet und war besonders während und nach dem Zweiten Weltkrieg in den Vereinigten Staaten prominent, insbesondere bei staatlichen Verträgen, um die Produktion von Gütern zu fördern, bei denen die Kosten unsicher waren. Regierungen nutzten sogenannte Kosten-Erstattungs-Verträge, die im Wesentlichen Kostenplus-Vereinbarungen sind, um Auftragnehmer für ihre angefallenen Kosten zuzüglich einer Gebühr zu entschädigen, was das Risiko für die Auftragnehmer bei komplexen oder unvorhersehbaren Projekten minimierte.

Historisch 75, 76gesehen wurde die Methode von einer großen Mehrheit der Unternehmen angewendet. Laut Studien lag der Anteil der Unternehmen, die diese Art der Preisgestaltung im Vereinigten Königreich anwandten, vor dem Zweiten Weltkrieg bei 80%, sank aber bis in die späten 1980er Jahre auf 59%. Trotz des Rückg74angs bleibt sie ein wichtiger Bestandteil vieler Geschäftsmodelle, insbesondere in Branchen, in denen eine genaue Kostenkalkulation möglich ist, wie im Baugewerbe und in der Fertigung.

Key Takeaways

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  • Die Kostenplus-Preisgestaltung berechnet den Verkaufspreis, indem ein Gewinnaufschlag auf die Gesamtkosten eines Produkts oder einer Dienstleistung addiert wird.
  • Sie ist eine d72er einfachsten und am weitesten verbreiteten Preisstrategien, die eine garantierte Gewinnspanne gewährleistet, sofern die Kosten korrekt berechnet werden.
  • Diese Methode i70, 71gnoriert typischerweise externe Marktfaktoren wie die Preiselastizität der Nachfrage, Wettbewerb oder den wahrgenommenen Kundenwert.
  • Sie wird häufig 68, 69in Branchen mit stabilen, identifizierbaren Kosten oder bei der Prüfung neuer Märkte eingesetzt, wo umfassende Marktforschung möglicherweise nicht verfügbar ist.
  • Nachteile können inef65, 66, 67fiziente Kostenkontrolle und verpasste Umsatzmöglichkeiten umfassen, wenn der Markt bereit wäre, mehr zu zahlen.

Formula and Calculation

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Die Kostenplus-Preisgestaltung basiert auf einer einfachen Formel, die sicherstellt, dass alle Produktionskosten gedeckt sind und eine gewünschte Gewinnspanne erzielt wird.

Die grundlegende Formel laut63et:

Verkaufspreis=Gesamtkosten×(1+Aufschlagsprozentsatz)\text{Verkaufspreis} = \text{Gesamtkosten} \times (1 + \text{Aufschlagsprozentsatz})

Alternativ kann sie auch ausgedrückt werden als:

Verkaufspreis=Gesamtkosten+(Gesamtkosten×Aufschlagsprozentsatz)\text{Verkaufspreis} = \text{Gesamtkosten} + (\text{Gesamtkosten} \times \text{Aufschlagsprozentsatz})

Wobei:

  • Gesamtkosten: Die Summe aller Fixkosten und variablen Kosten pro Einheit oder für ein erwartetes Absatzvolumen. Dazu gehören direkte Kosten (z. B. Material, Arbeit) und indirekte Kosten (z. B. Gemeinkosten, Verwaltungskosten).
  • Aufschlagsprozentsatz: D61, 62er gewünschte Prozentsatz des Gewinns, der zu den Gesamtkosten addiert werden soll. Dieser wird vom Unternehmen festgelegt.

Interpreting the Kostenplus preisgestaltung

Die Kostenplus-Preisgestaltung bietet eine klare und oft transparente Methode zur Preisfindung. Unternehmen, die diese Methode an60wenden, interpretieren den resultierenden Preis als den Mindestpreis, der erforderlich ist, um alle Kostenanalyse zu decken und einen bestimmten Gewinn zu erzielen.

Ein höherer Aufschlagsprozentsat59z führt zu einem höheren Verkaufspreis und einer potenziell größeren Gewinnspanne pro verkaufter Einheit. Umgekehrt führt ein niedrigerer Aufschlag zu einem wettbewerbsfähigeren Preis, aber einer geringeren Marge. Die Interpretation ist jedoch stark auf die interne Kostenstruktur fokussiert. Sie gibt keine Auskunft darüber, ob der Markt den Preis akzeptiert oder ob Wettbewerber günstigere Alternativen anbieten. Daher ist es für Unternehmen wichtig, den 57, 58durch die Kostenplus-Formel ermittelten Preis nicht isoliert zu betrachten, sondern im Kontext der Marktdynamik zu bewerten.

Hypothetical Example

Angenommen, ein U56nternehmen stellt spezielle handgefertigte Ledermappen her und möchte die Kostenplus-Preisgestaltung anwenden.

Schritt 1: Ermittlung der Gesamtkosten pro Mappe

  • Direkte Materialkosten: 30 € pro Mappe (Leder, Faden, Reißverschlüsse).
  • Direkte Arbeitskosten: 20 € pro Mappe (Arbeitszeit für die Herstellung).
  • Fixkosten (anteilig pro Mappe): Das Unternehmen hat monatliche Fixkosten von 2.000 € (Miete, Gehälter der Verwaltung, Maschinenwartung). Es schätzt, dass es im Monat 100 Mappen produzieren und verkaufen wird.
    • Anteilige Fixkosten pro Mappe: 2.000 € / 100 Mappen = 20 € pro Mappe.
  • Gesamtkosten pro Mappe: 30 € (Material) + 20 € (Arbeit) + 20 € (Fixkostenanteil) = 70 € pro Mappe.

Schritt 2: Festlegung des gewünschten Aufschlagsprozentsatzes
Das Unternehmen möchte eine Gewinnspanne von 30% auf die Kosten erzielen.

  • Aufschlagsprozentsatz = 0,30 (oder 30%).

Schritt 3: Berechnung des Verkaufspreises
Unter Anwendung der Formel:

Verkaufspreis=Gesamtkosten×(1+Aufschlagsprozentsatz)\text{Verkaufspreis} = \text{Gesamtkosten} \times (1 + \text{Aufschlagsprozentsatz}) Verkaufspreis=70×(1+0,30)\text{Verkaufspreis} = 70 \, \text{€} \times (1 + 0,30) Verkaufspreis=70×1,30\text{Verkaufspreis} = 70 \, \text{€} \times 1,30 Verkaufspreis=91\text{Verkaufspreis} = 91 \, \text{€}

Der Verkaufspreis pro Mappe würde 91 € betragen. Dies würde die Gesamtkosten von 70 € decken und einen Gewinn von 21 € pro Mappe (30% von 70 €) erzielen.

Practical Applications

Die Kostenplus-Preisgestaltung findet in verschiedenen Branchen und Szenarien Anwendung, oft aufgrund ihrer Einfachheit und der Fähigkeit, die Kostendeckung sicherzustellen:

  • Fertigungs- und Produktionsunternehmen: In Branchen, in denen die Produktionskosten gut kalkulierbar sind (z. B. Automobil, Elektronik), wird diese Methode häufig verwendet, um sicherzustellen, dass jede verkaufte Einheit ihre Kosten deckt und einen Gewinn abwirft.
  • Regulierte Industrien und staatliche Verträge: Viele staatliche Beschaffungsver55träge, insbesondere im Verteidigungs- oder Infrastrukturbereich, sind als Kosten-Erstattungs-Verträge strukturiert, die im Wesentlichen Kostenplus-Modelle sind. Dies minimiert das Risiko für Auftragnehmer bei Projekten mit unsicheren Kosten oder lange53, 54r Dauer, wie bei komplexen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Die US-amerikanische General Services Administration (GSA) verwendet beispielsweise verschi52edene Vertragstypen, die auf Kosten-Erstattung basieren, um die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen zu ermöglichen, bei denen die Kosten nicht immer genau vorhersehbar sind.
  • Einzelhandel: Viele Einzelhändler, darunter Supermärkte und Bekleidungsgeschäfte, ver50, 51wenden die Kostenplus-Preisgestaltung (oft als "Markup-Pricing"), indem sie einen standardisierten Aufschlag auf ihre Einkaufspreise anwenden, um ihren Umsatz und ihre Gewinnspanne zu sichern.
  • Dienstleistungssektor: Einige Dienstleistungsunternehmen, insbesondere in der Beratung oder im Bauwesen, können diese Methode nutzen, indem sie Stundenlöhne und Materialkosten addieren und einen Gewinnaufschlag hinzufügen.
  • Inflationszeiten: In Zeiten steigender Kostenanalyse und Fixkosten können Unternehmen die Kostenplus-Preisgestaltung einsetzen, um gestiegene Inputkosten schnell an die Kunden weiterzugeben und ihre Gewinnspanne aufrechtzuerhalten. So haben im Jahr 2022 einige Unternehmen auf die erhöhte Inflation reagiert, indem sie verstärkt die49 Kostenplus-Preisgestaltung anwendeten, um steigende Inputkosten auszugleichen.

Limitations and Criticisms

Obwohl die Kostenplus-Preisgestaltung für ihre Einfachheit und die Gew48ährleistung der Kostendeckung geschätzt wird, weist sie eine Reihe von Einschränkungen und Kritikpunkten auf:

  • Ignoranz von Marktfaktoren: Einer der größten Nachteile ist, dass diese Methode die externen Marktfaktoren wie die tatsächliche Nachfrage, die Zahlungsbereitschaft der Kunden und die Preise der Wettbewerber weitgehend ignoriert. Ein Produkt könnte zu hoch bepreist sein, wenn Kunden seinen Wert nicht entsprechend einschätzen, oder zu nie45, 46, 47drig, wenn sie bereit wären, mehr zu zahlen, wodurch potenzielle Umsatz entgeht. Diese "innengerichtete" Perspektive kann zu suboptimalen Preisentscheidungen führen, insbesondere in dynamischen43, 44 oder hart umkämpften Märkten.
  • Mangelnder Anreiz zur Kosteneffizienz: Da der Gewinn ein Aufschlag auf die Kosten ist, kann die Kostenplus-41, 42Preisgestaltung den Anreiz für Unternehmen verringern, ihre Produktionskosten aktiv zu senken. Bei "Kosten-plus-Verträgen", wie sie im öffentlichen Sektor vorkommen, kann dies sogar dazu führen, dass Auftragnehm39, 40er weniger motiviert sind, Kostenanalyse zu kontrollieren, da höhere Kosten einen höheren Gewinn bedeuten können. Dies ist ein häufiger Kritikpunkt bei staatlichen Beschaffungsprozessen.
  • Fehlerpotenzial bei der Kostenermittlung:38 Eine genaue Kostenanalyse ist entscheidend für den Erfolg der Kostenplus-Preisgestaltung. Fehler bei der Zuweisung von Fixkosten und variablen Kosten können zu ungenauen Preisen und einer geringeren als erwarteten Gewinnspanne führen.
  • Zirkelschluss-Problem: Bei der Vollkostenrechnung kann ein Zirkelschluss entstehen: Die anteiligen Fixkosten pro Einheit hängen vom erwarteten Absatzvolumen ab, aber der Preis, der auf diesen Kosten basiert, beeinflusst wiederum das Absatzvolumen. Dies kann zu einem instabilen Pricing führen.
  • Risiko von Über- oder Unterpreisung: Ohne Berücksichtigung des Wettbewerb35s oder der Marktbedingungen kann ein Unternehmen seine Produkte entweder zu hoch bepreisen und Kunden verlieren oder zu niedrig bepreisen und potenzielle Gewinne verschenken. Die New York Times wurde beispielsweise im Jahr 2011 für ihre anfän34gliche Paywall-Preisgestaltung kritisiert, da die Preise als zu hoch empfunden wurden, was möglicherweise potenzielle Abonnenten abschreckte.

Kostenplus preisgestaltung vs. Wertbasierte preisgestaltung

Die Kostenplus-Preisgestaltung und die [Wertbasierte Preisgestaltung33](https://diversification.com/term/wertbasierte-preisgestaltung) sind zwei grundlegend unterschiedliche Preisstrategien, die auf verschiedenen Philosophien basieren.

MerkmalKostenplus-PreisgestaltungWertbasierte Preisgestaltung
FokusInterne Produktionskosten und gewünschter Aufschlag.Wahrgenommener Wert des Produkts oder der Dienstleistung für den Kunden.
Ansatz 31, 32„Was kostet es uns zu produzieren, plus unser gewünschter Gewinn?“ 28, 29, 30„Welchen Wert stiften wir für den Kunden, und was ist er bereit, dafür zu zahlen?“
VorteileEinfachheit, garantierte Kostendeckung, vorhersehbare [Gewinnspanne](https://diversification.[26](https://www.nibusinessinfo.co.uk/content/cost-plus-versus-value-based-pricing), 27com/term/gewinnspanne).Höhere Gewinnmargen, stärkere Kundenbeziehungen, Wettbewerbsvorteil durch Wertdifferenzierung.
NachteileIgnorie24, 25rt Marktnachfrage, Wettbewerb und Kundenpräferenzen; potenziell ineffizient.Erford22, 23ert umfassende Marktforschung und tiefes Kundenverständnis; komplexere Umset20, 21zung.
Geeignet fürBranchen mit stabilen Kosten, Massenproduktion, staatliche Verträge.Innovative Produkte, 19Premium-Dienstleistungen, Software (SaaS), Luxusgüter.

Während d18ie Kostenplus-Preisgestaltung eine unkomplizierte Methode zur [Kostenanalyse](https://diversification.com/ter[16](https://www.priceagent.com/blog/value-based-pricing-vs-cost-plus-pricing-which-strategy-drives-better-results-), 17m/kostenanalyse) und Gewinnabsicherung darstellt, kann sie dazu führen, dass Unternehmen potenzielle Umsatz ungenutzt lassen, indem sie Preise festlegen, die nicht den maximalen Wert widerspiegeln, den Kunden bereit sind zu zahlen. Die Wertbasierte Preisgestaltung hingegen erfordert eine detailliertere [Wettbewerbsanalys14, 15e](https://diversification.com/term/wettbewerbsanalyse) und ein tiefes Verständnis des Kundenwerts, kann aber zu höheren Profiten und einer besseren Positionierung im Markt führen.

FAQs

1. Was sind die Hauptvorteile der Kostenplus-Preisgestaltung?

Die Kostenplus-Preisgestaltung ist vor allem für ihre Einfachheit und Transparenz12, 13 bekannt. Sie ermöglicht es Unternehmen, schnell einen Preis zu bestimmen, der alle Gesamtkosten deckt und eine vorher festgelegte Gewinnspanne sichert. Dies reduziert das Risiko von Verlusten pro Verkauf und vereinfacht die Finanzplanung.

2. Für welche Arten von Unternehmen oder Produkten ist die Kostenplus-Preisgestaltung am besten geeignet?

Diese Methode ist besonders nützlich für Unterne10, 11hmen mit stabilen und leicht kalkulierbaren Produktionskosten, wie Fertigungsbetriebe oder Einzelhändler, die große Mengen handeln. Sie wird auch häufig bei staatlichen Verträgen oder in Situationen eingesetzt, in denen nur begrenzte Marktforschung oder Wettbewerbsanalyse möglich ist.

3. Was sind die größten Nachteile der Kostenplus-Preisgestaltung?

Der größte Nachteil ist, dass sie externe Faktoren wie Marktnachfrage, Wettbewerb und den wahrge8, 9nommenen Kundenwert ignoriert. Dies kann dazu führen, dass Produkte entweder überteuert und somit unverkäuflich sind oder unterbewertet werden, wodurch potenzielle Gewinne ungenutzt bleiben. Zudem kann sie den Anreiz zur Kostenkontrolle verringern.

4. Kann die Kostenplus-Preisgestaltung in Kombination mit anderen Strategien verwendet werden?

Ja, obwohl die Kostenplus-Preisgestaltung als eigenständige Methode existi5, 6, 7ert, wird sie oft als Ausgangspunkt betrachtet oder in Kombination mit anderen Preisstrategien eingesetzt. Unternehmen können beispielsweise einen Kostenplus-Preis als Untergrenze festlegen und dann Anpassungen basierend auf Marktforschung oder der Analyse von Wettbewerberpreisen vornehmen, um die Preisgestaltung zu optimieren.

5. Wie beeinflusst die Kostenplus-Preisgestaltung die Rentabilität in Zeiten der Inflation?

In Zeiten der Inflation kann die Kostenplus-Preisgestaltung Unternehmen helfen,3 ihre Gewinnspanne aufrechtzuerhalten, indem sie die gestiegenen Gesamtkosten direkt an die Kunden weitergeben. Dies bietet eine gewisse Sicherheit, da die Preise automatisch mit den Kosten steigen. Allerdings kann dies auch die Preiselastizität der Nachfrage außer Acht lassen und bei stark steigenden Preisen zu einer Abnahme des Absatzvolumen führen.1

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