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Nicht rivalitaet

Was ist Nicht-Rivalität?

Nicht-Rivalität ist eine Eigenschaft eines Gutes, bei der der Konsum des Gutes durch eine Person die Fähigkeit anderer Personen, dasselbe Gut zu konsumieren, nicht mindert oder verhindert. Im Bereich der Public Economics ist Nicht-Rivalität eine grundlegende Eigenschaft, die zur Klassifizierung von Gütern verwendet wird und Aufschluss über die effiziente Ressourcenallokation gibt. Güter mit Nicht-Rivalität können von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden, ohne dass ihr Nutzen für den Einzelnen abnimmt. Dies unterscheidet sie grundlegend von Private Güter, bei denen der Konsum durch eine Person den Konsum durch eine andere Person ausschließt.

Geschichte und Ursprung

Das Konzept der Nicht-Rivalität als Merkmal von Gütern wurde im Laufe der Zeit in der Wirtschaftswissenschaft entwickelt, insbesondere im Rahmen der Theorie der Öffentliche Güter. Obwohl frühere Ökonomen die Idee kollektiver Güter diskutierten, wird der Nobelpreisträger Paul A. Samuelson allgemein dafür anerkannt, die moderne Theorie der öffentlichen Güter in den 1950er Jahren mathematisch formuliert zu haben. Er definierte ein "kollektives Konsumgut" als ein Gut, dessen Konsum durch ein Individuum "zu keinen Abzügen vom Konsum desselben Gutes durch ein anderes Individuum führt". Diese Eigenschaft wird h11eute als Nicht-Rivalität bezeichnet und ist neben der Nicht-Ausschließbarkeit ein entscheidendes Kriterium für die Definition von öffentlichen Gütern. Die Überlegungen dazu begannen jedoch schon früher, etwa bei Ökonomen wie Knut Wicksell und John Stuart Mill.

Wichtige Erkenntnisse

  • N10icht-Rivalität bedeutet, dass die Nutzung eines Gutes durch eine Person die gleichzeitige Nutzung durch andere nicht beeinträchtigt.
  • Dieses Merkmal ist entscheidend für die Klassifizierung von Gütern in der Mikroökonomie.
  • Typische Beispiele für nicht-rivale Güter sind Nationalverteidigung, Sendungen und Wissen.
  • Nicht-Rivalität führt oft zu Herausforderungen bei der Produktion und Finanzierung solcher Güter, da der Grenzkosten für einen zusätzlichen Nutzer bei Null liegen kann.
  • Das Konzept spielt eine Rolle bei der Erklärung von Marktversagen und der Notwendigkeit staatlicher Bereitstellung oder Regulierung.

Interpretation der Nicht-Rivalität

Die Nicht-Rivalität eines Gutes hat weitreichende Implikationen für dessen Bereitstellung und Preise. Wenn ein Gut nicht-rival ist, bedeutet dies, dass es theoretisch unendlich viele Nutzer haben kann, sobald es einmal produziert wurde, ohne dass die Kosten für jeden zusätzlichen Nutzer steigen. Dies führt dazu, dass die marginalen Kosten für einen zusätzlichen Nutzer praktisch bei Null liegen. Wenn ein Produzent versuchen würde, für jeden zusätzlichen Konsumenten einen Preis zu verlangen, der seinen marginalen Kosten entspricht, würde er möglicherweise keine seiner Fixkosten decken können. Dies ist ein Hauptgrund, warum private Märkte Öffentliche Güter – die sowohl nicht-rival als auch nicht-ausschließbar sind – oft nicht effizient bereitstellen können, was zu einem Marktversagen führt, es sei denn, es gibt Mechanismen, die die Zahlung sichern.

Hypothetisches Beispiel

Stellen Sie sich eine neu entdeckte wiss9enschaftliche Formel vor, die eine revolutionäre Methode zur Steigerung der Effizienz bei der Energiegewinnung beschreibt. Sobald diese Formel entdeckt und veröffentlicht wurde, ist sie ein nicht-rivales Gut. Die Tatsache, dass ein Wissenschaftler oder Ingenieur diese Formel nutzt, um neue Technologien zu entwickeln, schränkt die Fähigkeit eines anderen Wissenschaftlers oder Ingenieurs in keiner Weise ein, dieselbe Formel zu nutzen. Unabhängig davon, wie viele Menschen die Formel studieren, anwenden oder weiterentwickeln, bleibt die Formel selbst als Informationsquelle vollständig erhalten und verfügbar für alle, die Zugang dazu haben. Ihre Verfügbarkeit wird durch den Konsum nicht gemindert.

Praktische Anwendungen

Nicht-Rivalität ist ein Schlüsselkonzept in vielen Bereichen der Wirtschaft und Politik. Im Bereich der Infrastruktur sind beispielsweise Straßen ohne Stau, Brücken und Beleuchtung nicht-rival: Eine zusätzliche Person, die die Straße benutzt, die Brücke überquert oder das Licht nutzt, mindert den Nutzen für andere kaum. Nationalverteidigung ist ein klassisches Beispiel für ein nicht-rivales Gut; die Vertei7, 8digung eines Landes kommt allen Bürgern zugute, ohne dass der Schutz für eine Person durch die Anwesenheit einer weiteren Person abnimmt. Die Internationaler Währungsfonds (IWF) stellt fest, dass Regierungen formale Institutionen sind, die am besten geeignet sind, solche Güter zu koordinieren und bereitzustellen, da sie durch Steuern Ressourcen mobilisieren können, um das Freifahrerproblem zu lösen. Auch digitale Informationen wie Open-Source-5Software oder wissenschaftliche Forschungsergebnisse sind inhärent nicht-rival, da sie unbegrenzt reproduziert und von unzähligen Nutzern gleichzeitig verwendet werden können. Dies gilt auch für Regelwerke und Vereinbarungen im globalen Handel, wie das Übereinkommen über h4andelsbezogene Aspekte der Rechte an geistigem Eigentum (TRIPS) der Welthandelsorganisation (WTO), das Regeln für den Umgang mit geistigem Eigentum festlegt, welches ebenfalls nicht-rivale Eigenschaften aufweist.

Grenzen und Kritik

Obwohl die Nicht-Rivalität ein klares Merkmal ist, kann sie in der Praxis komplex sein. Ein Gut kann unter bestimmten Umständen nicht-rival sein, unter anderen jedoch schon. Eine ungestaute Autobahn ist nicht-rival, da ein zusätzliches Fahrzeug den Verkehr für andere nicht spürbar beeinträchtigt. Bei hohem Verkehrsaufkommen wird dieselbe Autobahn jedoch zu einem rivalen Gut, da jedes zusätzliche Fahrzeug Staus verursacht und die Reisezeit für alle anderen verlängert. Solche Güter werden oft als Gemeinschaftsgüter oder überlastbare öffentliche Güter bezeichnet.

Eine weitere Kritik betrifft die Schwierigkeit, nicht-rivale Güter zu finanzieren. Da es keine zusätzlichen marginalen Kosten für einen weiteren Nutzer gibt, ist es für private Unternehmen schwierig, Gewinne zu erzielen, indem sie Gebühren pro Nutzung erheben. Dies führt zum bekannten Freifahrerproblem, bei dem Individuen einen Anreiz haben, die Güter zu nutzen, ohne dafür zu bezahlen, in der Erwartung, dass andere die Kosten tragen werden. Wenn zu viele Menschen zu Freifahrern werden, wird das Gut unterproduziert oder gar nicht bereitgestellt, was zu einem suboptimalen Sozialer Wohlstand führt. Die Lösung dieses Problems erfordert oft staatliche Intervention oder alternative Finanzierungsmodelle.

Nicht-Rivalität 3vs. Nicht-Ausschließbarkeit

Nicht-Rivalität und Nicht-Ausschließbarkeit sind zwei zentrale Merkmale zur Klassifizierung von Gütern in der Wirtschaftswissenschaft. Obwohl sie oft zusammen diskutiert werden, beschreiben sie unterschiedliche Aspekte eines Gutes:

MerkmalDefinitionImplikation für den KonsumBeispiele
Nicht-RivalitätDer Konsum des Gutes durch eine Person mindert nicht die Fähigkeit einer anderen Person, dasselbe Gut zu konsumieren.Das Gut kann von mehreren Personen gleichzeitig ohne Verringerung des Nutzens genutzt werden.Nationalverteidigung, öffentlich-rechtliche Rundfunkprogramme, ein Sonnenuntergang, mathematische Formeln.
Nicht-AusschließbarkeitEs ist schwierig oder unmöglich, Personen vom Konsum des Gutes auszuschließen, selbst wenn sie nicht dafür bezahlen.Personen können das Gut nutzen, ohne einen Preis dafür zu entrichten.Straßenlaternen, ein offener Strand, Schutz durch das Militär, kostenlose Sendungen.

Ein Gut ist ein reines öffentliches Gut, wenn es sowohl nicht-rival als auch nicht-ausschließbar ist. Beispiele sind Nationalverteidigung oder ein Leuchtturm, dessen Licht von allen Schiffen genutzt werden kann, ohne dass dies den Nutzen für andere mindert oder man Schiffe vom Nutzen ausschließen kann. Demgegenüber stehen Clubgüter, die nicht-rival, aber ausschließbar sind (z.B. ein Kabelfernsehprogramm für Abonnenten), und Gemeinschaftsgüter, die rival, aber nicht-ausschließbar sind (z.B. Fischbestände im offenen Meer).

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Hauptunterschied zwischen Nicht-Rivalität und Ausschließbarkeit?

Nicht-Rivalität bezieht sich darauf, ob die Nutzung eines Gutes durch eine Person die Nutzung durch eine andere Person behindert. Nicht-Ausschließbarkeit bezieht sich darauf, ob es möglich ist, Personen vom Konsum eines Gutes abzuhalten, wenn sie nicht dafür bezahlen.

Warum ist Nicht-Rivalität wichtig in der Wirtschaft?

Nicht-Rivalität ist ein Schlüsselmerkmal, das bestimmt, wie Wirtschaftswachstum Güter bereitgestellt werden und ob der Markt diese Güter effizient produzieren kann. Güter mit hoher Nicht-Rivalität führen oft zu Marktversagen, da es schwierig ist, einen Preis zu verlangen, was die private Bereitstellung erschwert.

Können private Unternehmen nicht-rivale Güter bereitstellen?

Ja, private Unternehmen können nicht-rivale Güter bereitstellen, oft indem sie sie mit ausschließbaren Diensten bündeln oder Urheberrechte/Patente nutzen. Zum Beispiel ist Software ein nicht-rivales Gut, das von privaten Unternehmen verkauft wird, da der Zugang durch Lizenzen ausgeschlossen werden kann.

Ist Wissen ein nicht-rivales Gut?

Ja, Wissen gilt als ein reines nicht-rivales Gut. Sobald Wissen generiert und verbreitet ist, kann es von unzähligen Personen gleichzeitig genutzt werden, ohne dass sein Wert oder seine Verfügbarkeit für andere abnimmt.

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