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Passiver handel

Passiver Handel, auch bekannt als passives Investieren, ist eine Anlagestrategie innerhalb der [Anlagestrategien]-Kategorie, bei der ein Portfolio erstellt wird, das einen bestimmten Marktindex, wie den S&P 500, nachbildet, anstatt zu versuchen, den Markt zu übertreffen. Anleger, die Passiven Handel betreiben, setzen in der Regel auf eine [Buy-and-Hold-Strategie], die langfristiges Wachstum und geringe [Transaktionskosten] priorisiert. Typischerweise wird passiver Handel durch Investmentvehikel wie [Indexfonds] und [Exchange Traded Funds (ETFs)] umgesetzt, die darauf ausgelegt sind, die Wertentwicklung ihres Referenzindex zu spiegeln. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf breiter [Diversifikation] und niedrigen [Kostenquote].

History and Origin

Die Wurzeln des Passiven Handels reichen bis in die 1960er- und 1970er-Jahre zurück, als akademische Studien, insbesondere die Arbeiten von Eugene Fama zur [Markteffizienz], die traditionelle aktive Vermögensverwaltung infrage stellten. Diese Forschungen legten nahe, dass es extrem schwierig sei, den Markt konsistent zu übertreffen. Der Durchbruch für den passiven Handel kam jedoch mit der Gründung des First Index Investment Trust (heute Vanguard 500 Index Fund) durch John C. Bogle im Jahr 1976. Dieser Fonds zielte darauf ab, die Wertentwicklung des S&P 500 nachzubilden und bot Privatanlegern erstmals eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, in den gesamten Aktienmarkt zu investieren. Vanguard, von Bogle gegründet, spielte eine entscheidende Rolle bei der Demokratisierung des Indexinvestierens und der Förderung des Passiven Handels.

Key T4akeaways

  • Passiver Handel ist eine Anlagestrategie, die darauf abzielt, die Wertentwicklung eines Marktindex zu replizieren, anstatt den Markt aktiv zu schlagen.
  • Er wird typischerweise durch [Indexfonds] und [ETFs] umgesetzt, die ein breites Spektrum an Wertpapieren abdecken.
  • Die Strategie zeichnet sich durch niedrige [Kostenquote], geringe Umschlagshäufigkeit und eine Ausrichtung auf [Langfristige Anlagen] aus.
  • Passive Anleger profitieren von breiter [Diversifikation] und der Annahme, dass der Markt langfristig tendenziell steigt.

Interpreting Passiver Handel

Die Interpretation des Passiven Handels ist eng mit der Überzeugung verbunden, dass Finanzmärkte effizient sind und alle verfügbaren Informationen schnell in die Vermögenspreise einfließen. Das bedeutet, dass es schwierig ist, durch aktive Aktienauswahl oder Markt-Timing dauerhaft überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Für Anleger bedeutet Passiver Handel, dass sie ihr Kapital in Vehikel investieren, die einen breiten Markt- oder Sektorindex abbilden. Die Erwartung ist, dass die [Portfolio-Performance] die des zugrunde liegenden Index widerspiegelt. Die zugrunde liegende [Asset-Allokation] ist hierbei entscheidend, da sie die Verteilung des Kapitals über verschiedene Anlageklassen definiert.

Hypothetical Example

Stellen Sie sich vor, ein Anleger möchte passiven Handel betreiben und sich am deutschen Aktienmarkt beteiligen. Er könnte sich entscheiden, in einen ETF zu investieren, der den DAX 40 abbildet. Anstatt einzelne Aktien wie Siemens, SAP oder Mercedes-Benz zu recherchieren und zu kaufen, erwirbt der Anleger Anteile an diesem ETF.

Wenn der DAX 40 im Laufe eines Jahres 10 % an Wert gewinnt (einschließlich reinvestierter [Dividenden] und [Kapitalerträge]), würde der Anleger, abzüglich der sehr geringen [Kostenquote] des ETFs, ebenfalls eine Rendite von nahezu 10 % erzielen. Selbst wenn einzelne Unternehmen im Index unterdurchschnittlich abschneiden, wird dies durch die Wertentwicklung der anderen 39 Unternehmen im Index ausgeglichen. Dies steht im Gegensatz zu einem aktiven Ansatz, bei dem die Auswahl der "richtigen" Aktien entscheidend wäre.

Practical Applications

Passiver Handel findet breite Anwendung bei langfristig orientierten Anlegern, insbesondere im Bereich der Altersvorsorge. Er ist die bevorzugte Methode für viele private Sparer, die eine einfache, kostengünstige und transparente Anlagestrategie suchen. Pensionsfonds, Stiftungen und andere institutionelle Anleger nutzen Passiver Handel ebenfalls, um breite Marktengagements effizient zu verwalten und ihre [Diversifikation] zu optimieren. Beispielsweise setzen viele Fondsmanager auf eine Kern-Satelliten-Strategie, bei der der "Kern" des Portfolios aus passiven [Indexfonds] besteht, während "Satelliten" für aktive Wetten genutzt werden. Auch die zunehmende Beliebtheit von Robo-Advisors basiert maßgeblich auf Prinzipien des Passiven Handels, da diese automatisierte [Asset-Allokation] in kostengünstige ETFs anbieten. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat die zunehmende Popularität des passiven Investierens durch Index-Investmentfonds und ETFs und deren Auswirkungen auf die Wertpapiermärkte untersucht.

Limitations and Criticisms

Obwohl Passiver Handel viele Vorteile bietet, ist er nicht ohne Einschränkungen und Kritik. Eine häufig genannte Kritik ist, dass passive Fonds, insbesondere marktkapitalisierungsgewichtete [Indexfonds], zu einer Überkonzentration in den größten Unternehmen führen können, was die [Volatilität] des Gesamtportfolios bei Rückschlägen dieser Schwergewichte erhöhen kann. Des Weiteren argumentieren Kritiker, dass der zunehmende Passiver Handel die [Markteffizienz] untergraben könnte, da weniger Anleger die Fundamentaldaten einzelner Unternehmen analysieren. Dies könnte zu Fehlbewertungen führen und die Preisfindung im Markt beeinträchtigen. Einige Studien deuten darauf hin, dass eine zu st3arke Dominanz des Passiven Handels die Liquidität in kleineren Unternehmen verringern und die Korrelationen zwischen Aktien erhöhen könnte. Zudem bieten passive Strategien keinen Schutz vor allgemeinen Marktrückgängen, da sie den Markt abbilden und nicht versuchen, ihn zu timen oder Verluste aktiv zu mindern. Eine weitere Limitation ist die mangelnde Flexibilität: Passive Fonds können nicht auf spezifische Marktbedingungen reagieren oder einzelne Wertpapiere aus ethischen oder anderen Gründen ausschließen, es sei denn, sie folgen einem speziell konzipierten thematischen Index.

Passiver Handel vs. Aktiver Handel

Der Hauptunterschied zwischen Passiver Handel und [Aktiver Handel] liegt in der zugrunde liegenden Philosophie und Strategie. Passiver Handel zielt darauf ab, die Renditen eines bestimmten Marktindex abzubilden, indem man dessen Zusammensetzung repliziert. Das erfordert minimale Eingriffe und führt zu niedrigen [Kostenquote] und geringer Umschlagshäufigkeit des Portfolios. Passive Anleger glauben, dass es langfristig schwierig ist, den Markt konsistent zu schlagen, und dass der Fokus auf Kostenkontrolle und breiter Diversifikation die besten Ergebnisse liefert.

Im Gegensatz dazu versucht der [Aktiver Handel], den Markt oder einen bestimmten Referenzindex durch die aktive Auswahl von Wertpapieren und/oder Markt-Timing zu übertreffen. Dies beinhaltet intensive Recherche, Analyse und häufigere Handelsaktivitäten. Aktive Manager suchen nach unterbewerteten Vermögenswerten oder versuchen, von kurzfristigen Marktbewegungen zu profitieren. Dies führt in der Regel zu höheren Gebühren, da die aktive Verwaltung und Analyse Personal und Ressourcen erfordert, und oft auch zu höheren [Transaktionskosten] aufgrund des häufigeren Handels. Während aktiver Handel potenziell höhere Renditen verspricht, birgt er auch das Risiko, den Markt zu unterbieten, was in der Praxis bei den meisten aktiv verwalteten Fonds der Fall ist.

FAQs

Was ist ein Indexfonds?

Ein [Indexfonds] ist ein Investmentfonds, dessen Portfolio darauf ausgelegt ist, die Wertentwicklung eines bestimmten Marktindex nachzubilden, wie zum Beispiel des S&P 500 oder des MSCI World. Er gehört zur Kategorie des Passiven Handels und zeichnet sich durch geringe Gebühren und breite [Diversifikation] aus.

Warum wird Passiver Handel oft für die Altersvorsorge empfohlen?

Passiver Handel wird oft für die Altersvorsorge empfohlen, da er einen langfristigen Ansatz verfolgt, der auf der Annahme basiert, dass die Märkte über lange Zeiträume tendenziell steigen. Die geringen [Kostenquote] und die breite [Diversifikation] minimieren das Risiko, dass einzelne schlechte Anlageentscheidungen oder hohe Gebühren die langfristige [Portfolio-Performance] schmälern.

Kann man mit passivem Handel den Markt schlagen?

Nein, mit Passiver Handel ist es per Definition nicht das Ziel, den Markt zu schlagen, sondern dessen Wertentwicklung möglichst genau nachzubilden. Die Strategie basiert auf der Effizienz der Märkte und darauf, die durchschnittliche Marktrendite zu erzielen. Wenn Anleger den Markt schlagen möchten, müssen sie eine [Aktiver Handel]-Strategie verfolgen, was jedoch mit höheren Risiken und Kosten verbunden ist.

Ist Passiver Handel für jeden geeignet?

Passiver Handel ist für viele Anleger geeignet, insbesondere für diejenigen mit einer langfristigen Perspektive, einer geringen [Risikotoleranz] gegenüber kurzfristigen Schwankungen und dem Wunsch nach einer einfachen, kostengünstigen Anlagelösung. Anleger, die spezifische ethische Kriterien haben oder individuelle Aktien bevorzugen, könnten jedoch aktiv gemanagte Strategien oder thematische ETFs als Ergänzung in Betracht ziehen.

Was ist Rebalancing im Kontext des Passiven Handels?

[Rebalancing] ist ein Prozess, bei dem das ursprüngliche [Asset-Allokation]-Verhältnis eines Portfolios wiederhergestellt wird. Wenn beispielsweise Aktien im Wert steigen und Anleihen fallen, verschiebt sich die prozentuale Gewichtung. Beim Passiven Handel würde man durch Rebalancing einen Teil der Aktien verkaufen und Anleihen kaufen, um zur gewünschten Verteilung zurückzukehren und das Risikoprofil beizubehalten.1, 2

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