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Private krankenversicherung

Private Krankenversicherung: Definition, Kontext und Anwendungen

Die Private Krankenversicherung (PKV) ist eine Form der Versicherung in Deutschland, die den Schutz vor den finanziellen Folgen von Krankheit und Behandlungsbedürftigkeit bietet. Im Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) basiert die Private Krankenversicherung auf dem Prinzip der individuellen Risikoäquivalenz, bei der die Prämie eines Versicherten von dessen individuellem Eintrittsalter, Gesundheitszustand und dem gewählten Leistungskatalog abhängt. Sie gehört zum breiteren Finanzbereich der Versicherungen und des Risikomanagements und ist ein integraler Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems.

History and Origin

Die Ursprünge des deutschen Krankenversicherungssystems reichen bis ins Mittelalter zurück, doch die moderne Private Krankenversicherung entwickelte sich parallel zur Einführung der gesetzlichen Pflichtversicherung im Jahr 1883. Während die Gesetzliche Krankenversicherung bestimmte Bevölkerungsgruppen umfasste, bildeten die nicht pflichtversicherten Teile der Bevölkerung, wie Beamte und bestimmte Selbstständige, private Versicherungseinrichtungen. Diese Einrichtungen waren zunächst oft berufsständisch geprägt. Die Rechtsform der Aktiengesellschaft für private Krankenversicherer entstand erstmals im Jahr 1913. Die Private Krankenversicherung in Deutschland ist seitdem kontinuierlich weiterentwickelt worden und untersteht heute der Rechts- und Finanzaufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Bundeszentral23, 24, 25e für politische Bildung (bpb.de) bietet weitere Einblicke in die Entwicklung des Gesundheitssystems.

Key Takeaways

21, 22

  • Die Private Krankenversicherung (PKV) ist eine private [Versicherung] zur Absicherung von Krankheitskosten, die auf dem Prinzip der individuellen Risikoäquivalenz basiert.
  • Die Höhe der monatlichen [Prämie] in der PKV hängt von Alter, Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss und dem gewünschten [Leistungskatalog] ab.
  • Im Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind in der PKV Kinder und Lebenspartner nicht automatisch mitversichert, sondern benötigen eigene Verträge.
  • Die Beiträge der Priv20ate Krankenversicherung werden nicht nach dem Einkommen, sondern nach versicherungsmathematischen Grundsätzen kalkuliert, wobei Alterungsrückstellungen gebildet werden, um Beitragserhöhungen im Alter zu dämpfen.
  • Die Bundesanstalt für Fina19nzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht die privaten Krankenversicherungsunternehmen in Deutschland.

Interpreting the Private Kra17, 18nkenversicherung

Die Interpretation der Private Krankenversicherung erfordert ein Verständnis ihrer grundlegenden Funktionsweise und Abgrenzung zur Gesetzlichen Krankenversicherung. Für Versicherte bedeutet die Private Krankenversicherung oft individuell anpassbare Leistungen, die über das Niveau der GKV hinausgehen können. Dies umfasst beispielsweise die freie Arztwahl, Chefarztbehandlung oder Unterbringung im Einbettzimmer im Krankenhaus. Die Flexibilität bei der Gestaltung des Leistungskatalogs ermöglicht es, den Versicherungsschutz genau auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen. Allerdings sind die Prämien der Private Krankenversicherung nicht einkommensbasiert, sondern risikobasiert, was bedeutet, dass sich Änderungen im Gesundheitszustand oder ein steigendes Alter auf die Beitragshöhe auswirken können.

Hypothetical Example

Nehmen wir an, Herr Müller, 35 Jahre alt und kinderlos, ist selbstständig und verdient ein hohes Einkommen. Er entscheidet sich für die Private Krankenversicherung, da er Wert auf eine umfassende medizinische Versorgung und individuelle Leistungen legt, die über den Standard der Gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Bei Vertragsabschluss wählt er einen Tarif mit einem hohen [Leistungskatalog], der Chefarztbehandlung, Einzelzimmer im Krankenhaus und eine hohe Kostenübernahme für Zahnbehandlungen beinhaltet. Seine monatliche [Prämie] wird auf Basis seines Alters und seines guten Gesundheitszustands berechnet. Er vereinbart auch eine Selbstbeteiligung von 500 Euro pro Jahr, um seine monatlichen Beiträge zu senken. Sollte Herr Müller medizinische Behandlungen in Anspruch nehmen, rechnet er die Kosten direkt mit der Privat Krankenversicherung ab oder tritt in Vorleistung und bekommt die Kosten dann erstattet, abzüglich seiner [Selbstbeteiligung].

Practical Applications

Die Private Krankenversicherung findet ihre Anwendung hauptsächlich bei bestimmten Personengruppen in Deutschland. Dazu gehören Selbstständige, Freiberufler, Beamte und Arbeitnehmer, deren Einkommen die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) überschreitet. Für diese Gruppen bietet die Private Krankenversicherung die Möglichkeit, ihren Versicherungsschutz individuell zu gestalten und oft umfangreichere Leistungen in Anspruch zu nehmen. Auch kann die Private Krankenversicherung als [Zusatzversiche15, 16rung](https://diversification.com/term/zusatzversicherung) dienen, um Lücken in der gesetzlichen Absicherung zu schließen, beispielsweise für Zahnersatz oder Heilpraktikerleistungen. Die Statistisches Bundesamt stellt Daten zur Verbreitung und den Ausgaben der Private Krankenversicherung bereit, die einen Überblick über ihre Rolle im deutschen Gesundheitssystem geben. Im Jahr 2019 waren 10,7 Prozent aller Befragten in Deutschland pri13, 14vat krankenversichert, während 89,1 Prozent über die gesetzliche Krankenversicherung abgesichert waren.

Limitations and Criticisms

Trotz ihrer Vorteile unterliegt die 12Private Krankenversicherung auch Kritik und weist bestimmte Einschränkungen auf. Ein häufig genannter Kritikpunkt ist die Beitragsentwicklung im Alter. Obwohl Alterungsrückstellungen gebildet werden, können Beiträge aufgrund steigender Gesundheitskosten und der allgemeinen Inflation über die Jahre ansteigen. Dies kann insbesondere für Rentner, deren Einkommen oft sinkt, zu einer fi10, 11nanziellen Belastung werden. Ein weiteres Problem ist die erschwerte Rückkehr in die [Gesetzliche Kranke9nversicherung](https://diversification.com/term/gesetzliche-krankenversicherung), insbesondere im höheren Alter oder bei langjähriger privater Versicherung. Dies kann zu einer Art "Einbahnstraße" führen. Der [Verbraucherzentrale Bundes7, 8verband](https://www.vzbv.de/themen/gesundheit-pflege/private-krankenversicherung) hat sich kritisch zur Beitragsentwicklung in der Private Krankenversicherung geäußert. Zudem kann die individuelle Risikoprüfung bei Vertragsabschluss dazu führen, dass 5, 6Personen mit Vorerkrankungen Risikozuschläge zahlen müssen oder bestimmte Leistungen ausgeschlossen werden. Das Prinzip der Finanzplanung ist da4her essenziell, um die langfristigen Kosten einer Private Krankenversicherung zu berücksichtigen.

Private Krankenversicherung vs. Gesetzliche Krankenversicherung

Die Private Krankenversicherung (PKV) und die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) sind die zwei Säulen des deutschen Krankenversicherungssystems, die sich in ihren grundlegenden Prinzipien und ihrer Ausgestaltung erheblich unterscheiden.

MerkmalPrivate Krankenversicherung (PKV)Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
PrinzipRisikoäquivalenz (individuelle Risikobewertung)Solidarprinzip (Beiträge nach Einkommen, Leistungen für alle)
BeitragsberechnungAlter, Gesundheitszustand, gewählter [Leistungskatalog]Einkommensabhängig (bis zur Beitragsbemessungsgrenze), fester Beitragssatz
VersicherungspflichtFür Selbstständige, Beamte, Arbeitnehmer über JAEG, Studenten (Wahlrecht)Für Arbeitnehmer unter JAEG, Rentner, Arbeitslose, bestimmte Familienangehörige
FamilienversicherungJedes Familienmitglied eigener Vertrag (kostenpflichtig)Kinder und Ehepartner unter bestimmten Voraussetzungen beitragsfrei mitversichert
LeistungsumfangIndividuell wählbar, oft umfassenderGesetzlich definierter Grundleistungskatalog für alle
RückkehrIm Alter meist erschwert oder unmöglichGrundsätzlich möglich, unter bestimmten Voraussetzungen jedoch limitiert
BeitragsstabilitätAlterungsrückstellungen zur Dämpfung im Alter, aber Beitragserhöhungen möglichDynamisch, an die Entwicklung der Einkommen und Gesundheitsausgaben gekoppelt

Während die Private Krankenversicherung auf individuellen Verträgen und einer stärkeren Ausrichtung auf persönliche Bedürfnisse basiert, fußt die Gesetzliche Krankenversicherung auf dem Solidarprinzip, bei dem höhere Einkommen höhere Beiträge zahlen, um die Gesundheitsversorgung aller Mitglieder zu finanzieren. Die Wahl zwischen beiden Systemen hängt stark von der individuellen Lebenssituation, dem Einkommen und den gewünschten Leistungen ab.

FAQs

1. Wer kann sich privat krankenversichern?

Die Private Krankenversicherung steht grundsätzlich Selbstständigen, Freiberuflern, Beamten und Angestellten offen, deren regelmäßiges Bruttoeinkommen die sogenannte Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) übersteigt. Studenten und bestimmte andere Personengruppen können ebenfalls das Wahlrecht zwischen gesetzlicher und privater Versicherung haben.

2. Was ist der Basistarif in der Private Krankenversicherung?

Der Basistarif ist ein gesetzlich vorgeschriebener Standardtarif in der Private Krankenversicherung, dessen Leistungen und Beiträge sich am Niveau der Gesetzlichen Krankenversicherung orientieren. Er wurde eingeführt, um Versicherten in der PKV eine Absicherung zu ermöglichen, deren Leistungen mit denen der GKV vergleichbar sind und deren Prämien eine bestimmte Höchstgrenze nicht überschreiten dürfen.

3. Was sind Alterungsrückstellungen und wofür sind sie wichtig?

Alterungsrückstellungen sind finanzielle Reserven, die von privaten Krankenversicherungen gebildet werden. Ein Teil der gezahlten Prämien wird angespart und mit Erträgen aus der Kapitalanlage verzinst, um die statistisch steigenden Gesundheitskosten im Alter auszugleichen. Sie sollen dazu beitragen, die Beiträge im Alter stabiler zu halten und starke Anstiege zu vermeiden, indem sie zukünftige Leistungsausgaben teilweise vorfinanzieren.

4. Kann ich von der Private Krankenversicherung zurück in die Gesetzliche Krankenversicherung wechseln?

Ein Wechsel von der Private Kra3nkenversicherung zurück in die Gesetzliche Krankenversicherung ist nur unter bestimmten und oft engen Voraussetzungen möglich. Dazu gehören beispielsweise ein sinkendes Einkommen unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze, Arbeitslosigkeit oder die Aufnahme einer versicherungspflichtigen Beschäftigung nach einer Phase der Selbstständigkeit. Im höheren Alter oder bei langjähriger Mitgliedschaft in der Private Krankenversicherung ist eine Rückkehr in der Regel schwierig oder ausgeschlossen.

5. Welche Bedeutung hat die Pflegeversicherung im Kontext der privaten Krankenversicherung?

In Deutschland ist jeder Bürger zur Absicherung im P1, 2flegefall verpflichtet. Wer privat krankenversichert ist, schließt parallel zur Private Krankenversicherung eine private Pflegeversicherung ab, die analog zur sozialen Pflegeversicherung Leistungen bei Pflegebedürftigkeit erbringt. Die Beiträge und Leistungen der privaten Pflegepflichtversicherung sind ebenfalls risikobasiert und individuell kalkuliert.

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