Ein regressiver Steuersatz beschreibt ein Steuersystem, bei dem der durchschnittliche Steuersatz sinkt, wenn das zu versteuernde Einkommen oder die Bemessungsgrundlage steigt. Dies bedeutet, dass Personen oder Haushalte mit niedrigerem Haushaltseinkommen einen höheren Prozentsatz ihres Einkommens als Steuern zahlen müssen als Personen mit höherem Einkommen. Der regressive Steuersatz ist ein zentraler Begriff in der Steuerpolitik und hat weitreichende Auswirkungen auf die Steuerlast und die Vermögensverteilung innerhalb einer Volkswirtschaft.
##41, 42, 43 History and Origin
Die Geschichte regressiver Besteuerung reicht weit zurück, mit Beispielen aus antiken Zivilisationen. Im antiken Rom beispielsweise wurden Steuern primär auf die Provinzbevölkerung außerhalb Italiens erhoben, und die Systeme waren regressiv, da sie die ärmsten Schichten der Bevölkerung überproportional belasteten, während wohlhabendere Beamte die Besteuerung oft umgehen konnten.
In der modernen Geschichte sind bestimmte Steuerarten, die als regressiv gelten, entstanden. Ein prominentes Beispiel ist die Einführung von Umsatzsteuer und Verbrauchssteuern (Akzisen). In den Vereinigten Staaten wurden beispielsweise Umsatzsteuern während der Großen Depression eingeführt, um Einnahmen für die Bundesstaaten zu generieren. Auch bestimmte [40Sozialabgaben](https://diversification.com/term/sozialabgaben), wie die für die Sozialversicherung in den USA, werden aufgrund ihrer Einkommensgrenzen oft als regressiv angesehen. Der Sozialversicherungsbeitrag in den USA wird bis zu einer bestimmten Einkommensschwelle erhoben; über dieser Schwelle fallen keine weiteren Beiträge an, was dazu führt, dass Geringverdiener einen höheren Prozentsatz ihres Gesamteinkommens zahlen als Besserverdiener. Diese Struktur führt 38, 39dazu, dass die Steuerlast (als Prozentsatz des Lohns) mit steigendem Lohn über die Obergrenze hinaus abnimmt.
Key Takeaways
- 37Ein regressiver Steuersatz führt dazu, dass Personen mit geringerem Einkommen einen höheren Prozentsatz ihres Einkommens an Steuern zahlen als Personen mit höherem Einkommen.
- Typische Beispiele für36 Steuern mit regressiver Wirkung sind die Umsatzsteuer, Verbrauchssteuern (z.B. auf Tabak oder Alkohol) und bestimmte Sozialversicherungsabgaben mit Beitragsbemessungsgrenze.
- Die regressive Besteuer34, 35ung kann die Einkommensungleichheit verschärfen, da sie die finanzielle Belastung für Haushalte mit niedrigem Kaufkraft erhöht.
- Befürworter argumentieren 33manchmal mit administrativen Vorteilen oder Anreizen für Wirtschaftswachstum, während Kritiker soziale Ungerechtigkeit hervorheben.
- Im Gegensatz dazu steht der p32rogressive Steuersatz, bei dem der Steuersatz mit steigendem Einkommen zunimmt.
Interpreting the Regressiver 31Steuersatz
Die Interpretation eines regressiven Steuersatzes konzentriert sich auf seine Auswirkungen auf die Steuergerechtigkeit und die Verteilung der Steuerlast in einer Gesellschaft. Wenn ein Steuersatz als regressiv eingestuft wird, bedeutet dies, dass die Last der Steuer de facto überproportional von einkommensschwachen Personen getragen wird. Dies geschieht, weil der Steuerbetrag, obwohl er für alle gleich sein mag (wie bei einer festen Gebühr oder einem festen Prozentsatz auf Konsumgüter), einen wesentlich größeren Anteil des verfügbaren Einkommens einer Person mit niedrigem Einkommen darstellt als des Einkommens einer Person mit hohem Einkommen.
Beispielsweise zahlen bei einer [Umsatz30steuer](https://diversification.com/term/umsatzsteuer) von 10 % auf alle Waren und Dienstleistungen sowohl eine Person mit geringem Einkommen als auch eine Person mit hohem Einkommen denselben Steuerbetrag für den Kauf desselben Artikels. Da jedoch Personen mit geringerem Einkommen in der Regel einen größeren Teil ihres Einkommens für Konsumausgaben wie Grundbedürfnisse ausgeben, trifft sie diese Steuer im Verhältnis zu ihrem Einkommen stärker. Diese unverhältnismäßige Belastung kann die Ein28, 29kommensungleichheit vertiefen und die finanzielle Situation von Geringverdienern weiter verschärfen.
Hypothetical Example
Stellen Sie sich zwei Hau27shalte vor:
- Haushalt A (geringes Einkommen): Verdient 2.000 Euro pro Monat.
- Haushalt B (hohes Einkommen): Verdient 8.000 Euro pro Monat.
Beide Haushalte kaufen im Monat Lebensmittel, Kleidung und andere Güter, für die eine landesweite Umsatzsteuer von 7 % gilt. Angenommen, Haushalt A gibt 1.500 Euro pro Monat für steuerpflichtige Güter aus, während Haushalt B, obwohl er mehr verdient, ebenfalls 1.500 Euro für dieselbe Art von notwendigen Gütern ausgibt (da Luxusausgaben oft anders besteuert werden oder die Grundausgaben für Notwendigkeiten für alle Haushalte ähnliche absolute Beträge erreichen können).
Berechnung der Steuerlast:
- Haushalt A: 7 % von 1.500 Euro = 105 Euro Steuern.
- Prozentsatz des Einkommens, der als Steuer gezahlt wird: (105 Euro / 2.000 Euro) * 100 % = 5,25 %
- Haushalt B: 7 % von 1.500 Euro = 105 Euro Steuern.
- Prozentsatz des Einkommens, der als Steuer gezahlt wird: (105 Euro / 8.000 Euro) * 100 % = 1,31 %
In diesem Beispiel zahlen beide Haushalte den gleichen absoluten Steuerbetrag für ihre notwendigen Konsumausgaben. Der regressive Steuersatz wird jedoch offensichtlich, wenn man den Anteil des Einkommens betrachtet, der für diese Steuer aufgewendet wird: Haushalt A zahlt 5,25 % seines Einkommens, während Haushalt B nur 1,31 % seines Einkommens zahlt. Dies demonstriert, wie die gleiche Steuer für Geringverdiener eine unverhältnismäßig höhere Belastung darstellen kann.
Practical Applications
Ein regressiver Steuersatz findet sich in verschiedenen realen Steuererhebungen und politischen Debatten:
- Umsatz- und Verbrauchssteuern: Dies sind die häufigsten Beispiele für Steuern mit regressiver Wirkung. Da der Steuersatz auf den Preis eines Gutes oder einer Dienstleistung angewendet wird, zahlen alle Verbraucher den gleichen Betrag. Da jedoch Haushalte mit niedrigerem Einkommen einen größeren Anteil ihres Einkommens für den Kauf von Gütern und Dienstleistungen ausgeben müssen, tragen sie eine höhere relative Steuerlast. Dies gilt insbesondere für "Sündensteuern" (z.B. auf Tabak und Alkohol), die of25, 26t als regressiv kritisiert werden, da der Konsum dieser Güter in geringeren Einkommensgruppen tendenziell einen größeren Anteil der Konsumausgaben ausmacht.
- Sozialversicherungsabgaben: In vielen Ländern sind Sozialversicherungsbeiträ24ge bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze pflichtig, darüber hinaus jedoch nicht. Dies bedeutet, dass Personen, deren Einkommen unterhalb dieser Grenze liegt, den vollen Prozentsatz ihres Einkommens in das System einzahlen, während Personen, deren Einkommen die Grenze überschreitet, effektiv einen niedrigeren Prozentsatz ihres Gesamteinkommens zahlen. Dies macht die Sozialabgaben regressiv oberhalb dieser Grenze. Die Sozialversicherungsverwaltung der USA erörtert selbst die Auswirkungen dieser Beitrag22, 23sobergrenze auf die Progressivität des Systems.
- Kopfsteuern: Eine Kopfsteuer, bei der jeder Bürger den gleichen festen Betrag zahlt21, unabhängig vom Einkommen, ist ein klares Beispiel für eine regressive Steuer. Ihr proportionaler Anteil am Einkommen nimmt mit steigendem Einkommen ab.
Die Anwendung regressiver Steuern hat oft weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaftswachstum und die Verteilungsgerechtigkeit. Analysen des Congressional Budget Office (CBO) der USA zeigen beispielsweise, dass obwohl das gesamte Bundessystem progressiv ist, bestimmte Steuerarten wie Lohn- und Verbrauchssteuern regressive Effekte haben können.
Limitations and Criticisms
Der regressive Steuersatz wird primär aufgrund seiner Auswirkun20gen auf die Steuergerechtigkeit und die Einkommensungleichheit kritisiert.
- Erhöhung der Einkommensungleichheit: Die Hauptkritik ist, dass regressive Steuern die K19luft zwischen Arm und Reich vergrößern. Da sie Geringverdiener im Verhältnis zu ihrem Einkommen stärker belasten, haben diese weniger verfügbares Einkommen für grundlegende Bedürfnisse, Ersparnisse oder Investitionen. Das kann die Kaufkraft niedriger Einkommensgruppen zusätzl17, 18ich reduzieren.
- Unfairness und Belastung von Geringverdienern: Das Prinzip der Leistungsfähigkeit, das besagt, dass Steuerzahler entsprechend ihrer Fähigkeit zur Zahlung beitragen sollten, wird durch regressive Steuern untergraben. Personen mit geringerem Haushaltseinkommen tragen eine unverhältnismäßig hohe Last, was zu finanzieller Not führen kann.
- Potenzielle Dämpfung der Binnennachfrage: Wenn Geringverdiener einen größeren Teil ihres Einkommens dur16ch Steuern verlieren, kann dies ihre Konsumausgaben reduzieren. Da diese Haushalte tendenziell einen höheren Anteil ihres Einkommens konsumieren, könnte eine stärkere regressive Besteuerung die Gesamtnachfrage in der Wirtschaft dämpfen.
- Mangelnde Transparenz: Indirekte regressive Steuern wie die Umsatzsteuer sind oft in den Produktpreisen enthalten, was sie für Verbraucher weniger sichtbar macht als direkte Steuern wie die Einkommenssteuer. Dies kann die öffentliche Wahrnehmung der tatsächlichen Steuerlast verzerren.
Internationale Organisationen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) haben sich mit der Regressivität von Steuersystemen befasst, insbesondere in Bezug auf die Mehrwertsteuer, die, wenn sie mit einem einzigen Satz erhoben wird, die Ungleichheit verschärfen kann. Obwohl der IWF öffentlich die progressive Besteuerung zur Verringerung der Ungleichheit befürwortet, zeigen Studien eine Dis14, 15krepanz zwischen dieser Rhetorik und den tatsächlichen Empfehlungen, die oft zu regressiven Maßnahmen führen, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
Regressiver Steuersatz vs. Progressiver Steuersatz
Der regressive Steuersatz und der progressive Steuersatz sind zwei gegensätzliche Konzepte in der Steuerpolitik, die sich darin unterscheiden, wie der Steuersatz in Bezug auf die Steuerbemessungsgrundlage (meist das Einkommen) variiert.
Merkmal | Regressiver Steuersatz | Progressiver Steuersatz |
---|---|---|
Definition | Der durchschnittliche Steuersatz sinkt mit steigendem Einkommen oder Vermögen. | Der durchschnittliche Steuersatz steigt mit steigendem Einkommen oder Vermögen. |
Ste12uerlast | Geringverdiener zahlen einen höheren Prozentsatz ihres Einkommens als Steuern. | Besserverdiener zahlen einen höheren Prozentsatz ihres Einkommens als Steuern. |
Beispiele | Umsatzsteuer, Verbrauchssteuern, Sozialabgaben mit Beitragsbemessungsgrenze, Kopfsteuern. | Einkommenssteuer mit ansteigenden Steuersätzen. 11 |
Gerechtigkeit | Wird oft als ungerecht empfunden, da er die Einkommensungleichheit verschärfen kann. | Wird oft als gerechter empfunden, da er dem Leistungsfähigkeitsprinzip entspricht und zur Umverteilung des Reichtums beitragen kann. |
Auswirkung auf Kaufkraft | Reduziert die Kaufkraft von Geringverdienern stärker. | Reduziert die Kaufkraft von Besserverdienern stärker, was aber als weniger belastend angesehen wird, da sie über mehr verfügbares Einkommen verfügen. |
Während ein proportionaler Steuersatz (auch als "Flat Tax" bekannt) einen konstanten Steuersatz auf alle Einkommen anwendet, unabhängig von ihrer Höhe, liegt der Hauptunterschied zwischen regressiven und progressiven Systemen in der dynamischen Veränderung des Prozentsatzes der Steuerlast im Verhältnis zum Einkommen. Die meisten modernen Steuersysteme sind eine Mischung aus progressiven, proportionalen und regressiven Elementen.
FAQs
Was ist der Untersch10ied zwischen einem regressiven und einem proportionalen Steuersatz?
Ein regressiver Steuersatz bedeutet, dass der Prozentsatz des Einkommens, der als Steuer gezahlt wird, sinkt, je höher das Einkommen ist. Ein proportionaler Steuersatz hingegen wendet denselben Prozentsatz auf alle Einkommen an, unabhängig von ihrer Höhe. Das heißt, bei einem proportionalen Steuersatz bleibt der relative Anteil der Steuerlast für alle gleich, während er bei einem regressiven Steuersatz für Geringverdiener höher ist.
Sind alle Verbrauchssteuern regressiv?
Die meisten Verbrauchssteuern, wie die Umsatzsteuer, haben ein8e regressive Wirkung. Das liegt daran, dass Menschen mit geringerem Haushaltseinkommen einen größeren Anteil ihres Einkommens für den Konsum ausgeben müssen als Menschen mit höherem Einkommen. Daher trifft sie die gleiche Steuer auf Waren und Dienstleistungen im Verhältnis zu ihrem Einkommen härter.
Warum wird ein regressiver Steuersatz kritisiert?
Ein regressiver Steuersatz wird hauptsächlich dafür kritisiert, dass er die [Einkommensungleichheit](https:6, 7//diversification.com/term/vermoegensverteilung) verstärkt und als ungerecht empfunden wird. Er belastet Geringverdiener überproportional, da sie einen größeren Teil ihres Einkommens für Steuern aufwenden müssen, was ihre finanzielle Situation verschärfen kann.
Gibt es Vorteile von regressiven Steuern?
Befürworter von Steuern, die eine regressive Wirkung haben können, argumentieren manchmal mit der Einfachheit der [Steuererh5ebung](https://diversification.com/term/steuererhebung) und einem potenziell geringeren Verwaltungsaufwand. Außerdem könnten sie Anreize für höhere Einkommen und Investitionen schaffen, obwohl dies umstritten ist.
Welche Rolle spielen regressive Steuern in der Steuerpolitik von Ländern?
Der regressive Steuersatz ist ein wicht3, 4iger Aspekt der Steuerpolitik und wird in der Gestaltung nationaler Haushalte berücksichtigt. Auch wenn nur wenige Länder ein vollständig regressives Steuersystem auf Einkommen anwenden, finden sich Elemente regressiver Besteuerung in Form von Verbrauchs- oder Lohnsteuern in vielen Steuersystemen weltweit. Ihre Auswirkungen auf die Vermögensverteilung und die soziale Gerechtigkeit sind Gegenstand kontinuierlicher Debatten.1, 2