Skip to main content
← Back to D Definitions

Direkte methode

What Is die Direkte Methode?

Die Direkte Methode ist eine der beiden zulässigen Methoden zur Erstellung des Abschnitts des Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit in einer Kapitalflussrechnung. Im Bereich der Rechnungslegung bietet diese Methode eine detaillierte Aufschlüsselung der tatsächlichen Brutto-Zahlungseingänge und Brutto-Zahlungsausgänge aus den operativen Aktivitäten eines Unternehmens. Im Gegensatz zur indirekten Methode, die mit dem Nettogewinn beginnt und diesen um nicht zahlungswirksame Posten anpasst, zeigt die Direkte Methode direkt, woher das Geld kam und wofür es verwendet wurde. Sie liefert einen klaren Überblick über die Bargeldbewegungen und hilft den Stakeholdern, die Liquidität und Solvenz eines Unternehmens besser zu beurteilen.

History and Origin

Die Anforderungen an die Erstellung von Kapitalflussrechnungen und die bevorzugte Methode zu deren Darstellung wurden im Laufe der Zeit durch verschiedene Rechnungslegungsstandards festgelegt. Internationale Rechnungslegungsstandards (IFRS) und die US-amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (US GAAP) legen beide die Regeln für Kapitalflussrechnungen fest. Insbesondere die International Accounting Standard 7 (IAS 7) – Kapitalflussrechnungen – ermutigt Unternehmen explizit dazu, den Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit mittels der Direkten Methode auszuweisen. Auch das Financi13al Accounting Standards Board (FASB) in den Vereinigten Staaten befürwortet die Direkte Methode gemäß seiner Rechnungslegungsnormen (ASC 230-10-45-25), obwohl die meisten Unternehmen die indirekte Methode verwenden. Die Direkte Methode11, 12 entstand aus dem Bedürfnis, die Transparenz und Detailgenauigkeit der Cashflow-Berichterstattung zu verbessern, um Nutzern der Finanzberichte tiefere Einblicke in die operativen Bargeldbewegungen eines Unternehmens zu ermöglichen.

Key Takeaways

  • Die Direkte Methode zeigt die tatsächlichen Bargeldeingänge und -ausgänge aus den operativen Aktivitäten eines Unternehmens.
  • Sie bietet eine höhere Transparenz und Detailgenauigkeit im Vergleich zur indirekten Methode.
  • Internationale Rechnungslegungsstandards (IFRS) und US GAAP (FASB) ermutigen die Anwendung der Direkten Methode für den operativen Cashflow.
  • Die Direkte Methode liefert detaillierte Informationen über Cashflows, die für fundierte Entscheidungen und Prognosen nützlich sein können.
  • Die Erstellung kann aufgrund der Notwendigkeit, detaillierte Transaktionsdaten zu verfolgen, aufwändiger sein.

Formula and Calculation

Die Direkte Methode berechnet den operativen Cashflow, indem sie die Hauptkategorien der Brutto-Zahlungseingänge und Brutto-Zahlungsausgänge auflistet und saldiert. Es gibt keine einzelne universelle Formel im mathematischen Sinne, da es sich um eine Auflistung von Transaktionen handelt. Stattdessen werden die einzelnen Posten des Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit direkt aus den Buchhaltungsunterlagen des Unternehmens erfasst.

Die Hauptkomponenten umfassen:

  • Zahlungseingänge aus Kunden: Dies sind die tatsächlichen Bargeldeingänge aus Verkäufen von Waren und Dienstleistungen. Nicht enthalten sind Verkäufe auf Kredit, die noch nicht bezahlt wurden.
  • Zahlungseingänge aus Zinsen und Dividenden: Dies sind erhaltene Zinsen und Dividenden aus nicht-investierenden oder nicht-finanzierenden Tätigkeiten.
  • Barzahlungen an Lieferanten: Dies sind tatsächliche Barausgänge für den Kauf von Waren und Dienstleistungen, die für den Betrieb des Unternehmens benötigt werden.
  • Barzahlungen an Mitarbeiter: Dies sind die Löhne, Gehälter und sonstigen Leistungen, die in bar an die Mitarbeiter gezahlt wurden.
  • Barzahlungen für sonstige betriebliche Aufwendungen: Dazu gehören Mieten, Nebenkosten, Werbung und andere allgemeine Betriebsausgaben, die in bar bezahlt wurden.
  • Barzahlungen für Ertragssteuern: Die tatsächlich gezahlten Einkommensteuern.

Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit nach der Direkten Methode wird dann wie folgt berechnet:

\text{Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit} = \\ \text{Zahlungseingänge von Kunden} \\ + \text{Zahlungseingänge aus Zinsen & Dividenden} \\ - \text{Barzahlungen an Lieferanten} \\ - \text{Barzahlungen an Mitarbeiter} \\ - \text{Barzahlungen für sonstige betriebliche Aufwendungen} \\ - \text{Barzahlungen für Ertragssteuern}

Diese Methode erfordert eine detaillierte Erfassung der einzelnen Betriebsausgaben und Umsatzerlöse, die tatsächlich in bar erfolgt sind.

Interpreting die Direkte Methode

Die Interpretation der Direkten Methode ist relativ unkompliziert, da sie die tatsächlichen Geldströme transparent darstellt. Analysten und Investoren können direkt erkennen, wie viel Bargeld ein Unternehmen aus seinen Kerngeschäftsaktivitäten generiert und wofür dieses Bargeld ausgegeben wird. Dies bietet tiefere Einblicke in die operative Effizienz und die Fähigkeit eines Unternehmens, Zahlungsmitteläquivalente zu generieren, um seine kurzfristigen Verpflichtungen zu erfüllen.

Ein positiver Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit zeigt an, dass das10 Unternehmen genügend Barmittel aus seinen primären Aktivitäten generiert, um seine Betriebskosten zu decken. Ein negativer Cashflow kann ein Warnsignal sein, das auf Liquiditätsprobleme hindeutet, selbst wenn das Unternehmen gemäß der Gewinn- und Verlustrechnung profitabel erscheint. Die detaillierte Aufschlüsselung ermöglicht es den Nutzern auch, die einzelnen Komponenten des operativen Cashflows zu analysieren, wie z.B. die Effizienz der Inkasso von Kundenforderungen oder die Kontrolle der Lieferantenzahlungen.

Hypothetical Example

Stellen Sie sich ein kleines Softwareunternehmen, "AlphaTech GmbH", vor, das seine Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2024 mit der Direkten Methode erstellt.

  • Zahlungseingänge von Kunden: AlphaTech erhielt 1.200.000 € von seinen Kunden in bar.
  • Zahlungseingänge aus Zinsen: AlphaTech erhielt 5.000 € an Zinserträgen aus einem operativen Bankkonto.
  • Barzahlungen an Lieferanten: Das Unternehmen zahlte 300.000 € in bar an Softwarelieferanten und Cloud-Dienste.
  • Barzahlungen an Mitarbeiter: Die Lohn- und Gehaltszahlungen in bar betrugen 450.000 €.
  • Barzahlungen für Miete und Nebenkosten: AlphaTech zahlte 100.000 € in bar für Büromiete und Nebenkosten.
  • Barzahlungen für Marketing: Die Ausgaben für Marketing und Werbung in bar beliefen sich auf 50.000 €.
  • Barzahlungen für Ertragssteuern: Das Unternehmen zahlte 80.000 € an Ertragssteuern in bar.

Berechnung des operativen Cashflows für AlphaTech GmbH mit der Direkten Methode:

Zahlungseingänge von Kunden: 1.200.000 €

  • Zahlungseingänge aus Zinsen: 5.000 €
  • Barzahlungen an Lieferanten: 300.000 €
  • Barzahlungen an Mitarbeiter: 450.000 €
  • Barzahlungen für Miete und Nebenkosten: 100.000 €
  • Barzahlungen für Marketing: 50.000 €
  • Barzahlungen für Ertragssteuern: 80.000 €

Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit:
(1.200.000 + 5.000 - 300.000 - 450.000 - 100.000 - 50.000 - 80.000 = 225.000) €

Der Nettocashflow aus der betrieblichen Tätigkeit von AlphaTech GmbH für 2024 beträgt 225.000 €. Dieses Beispiel zeigt detailliert die Geldzuflüsse und -abflüsse, die aus den Kerntätigkeiten des Unternehmens stammen, und wie sie zum Gesamt-Cashflow beitragen. Es bietet eine direkte Perspektive auf die Generierung und Verwendung von Barmitteln im laufenden Geschäftsbetrieb.

Practical Applications

Die Direkte Methode findet in verschiedenen Bereichen der Finanzanalyse und -berichterstattung praktische Anwendung. Sie ist besonders nützlich für Unternehmen und Stakeholder, die eine transparente und detaillierte Ansicht der Cashflows benötigen:

  • Internes Cashflow-Management: Unternehmen können die Direkte Methode nutzen, um detaillierte Einblicke in ihre täglichen Bargeldtransaktionen zu erhalten. Dies hilft dem Management, Engpässe zu identifizieren, die Liquidität effizient zu steuern und fundierte Entscheidungen zur Optimierung des Betrieblicher Cashflow zu treffen.
  • Kreditwürdigkeitsprüfung: Kreditgeber und Analysten können die detaillierten Informationen der Direkten Methode nutzen, um die Fähigkei9t eines Unternehmens zu bewerten, Schulden aus operativen Einnahmen zu bedienen. Sie bietet eine klarere Sicht auf die zugrunde liegende Cash-Generierung.
  • Prognose und Budgetierung: Die Aufschlüsselung der einzelnen Cash-Posten macht die Direkte Methode zu einem wertvollen Werkzeug für die Erstellung präziserer Cashflow-Prognosen und Budgets, da zukünftige Einnahmen und Ausgaben besser abgeschätzt werden können.
  • Transparenz für Investoren: Obwohl seltener verwendet, kann die Direkte Methode Investoren eine intuitivere und verständlichere Darstellung der Cash-Generierung eines Unternehmens bieten, da sie nicht die Anpassungen der indirekten Methode erfordert. Dies kann die Bilanz und die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens anschaulicher machen.
  • Regulatorische Berichterstattung: Obwohl viele Unternehmen in der Praxis die indirekte Methode bevorzugen (teilweise aufgrund des geringeren Erstellungsaufwands), wird die Direkte Methode von großen Rechnungslegungsstandards wie IAS 7 gefördert, um die Transparenz zu erhöhen.

Limitations and Criticisms

Obwohl die Direkte Methode eine hohe Transparenz bietet, hat sie auch Einschränkungen und ist mit bestimmten Kritikpunkten ver8bunden:

  • Höherer Erstellungsaufwand: Der Hauptkritikpunkt an der Direkten Methode ist der erhöhte Aufwand bei ihrer Erstellung. Sie erfordert die Nachverfolgung jeder einzelnen Bargeldtransaktion im operativen Bereich, was bei Unternehmen mit hohem Transaktionsvolumen sehr zeitaufwändig und komplex sein kann. Die Informationen müssen häufig aus den Rohdaten der Buchhaltungssysteme extrahiert und in die erforderlichen Kategorien eingeteilt werden, anstatt direkt aus der7 Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung abgeleitet zu werden.
  • Mangelnde Popularität: Trotz der Befürwortung durch Standardsetzer wie IFRS und FASB wird die Direkte Methode von der überwiegenden Mehrheit der Unternehmen weltweit nicht verwendet. Die indirekte Methode ist wesentlich verbreiteter, was die Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen erschwert, wenn die Direkte Methode angewendet wird.
  • Erforderliche Abstimmung: Unternehmen, die die Direkte Methode verwenden, müssen in der Regel zusätzlich eine Abstimmung des Nettogewinns mit dem operativen Ca6shflow (ähnlich der indirekten Methode) in den Anhangsangaben bereitstellen. Dies bedeutet, dass Unternehmen de facto beide Methoden intern anwenden müssen, was den Aufwand weiter erhöht.
  • Keine Offenlegung von nicht-zahlungswirksamen Posten: Während die Stärke der Direkten Methode in ihrer Fokussierung auf tatsächliche Cashflows liegt, liefert sie ke5ine direkten Informationen über nicht-zahlungswirksame Posten wie Abschreibungen oder Änderungen bei Rückstellungen, die für die Analyse der Ertragskraft und der zugrunde liegenden Geschäftsaktivitäten ebenfalls relevant sind.

Direkte Methode vs. Indirekte Methode

Die Direkte Methode und die Indirekte Methode sind die beiden zulässigen Ansätze zur Erstellung des operativen Abschnitts einer Kapitalflussrechnung, liefern jedoch dieselbe Endsumme für den Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit. Der wesentliche Unterschied liegt in ihrer Darstellung und dem Ausgangspunkt der Berechnung.

Die Direkte Methode listet die Hauptkategorien der Brutto-Zahlungseingänge (z.B. von Kunden erhaltenes Bargeld) und Brutto-Zahlungsausgänge (z.B. an Lieferanten gezahltes Bargeld) auf. Sie bietet somit eine transparente und leicht verständliche Darstellung der tatsächlichen Cash-Bewegungen, die intuitiver für Nicht-Experten sein kann, da sie dem Cashflow eines persönlichen Bankkontos ähnelt.

Die Indirekte Methode hingegen beginnt mit dem Jahresüberschuss (oder -fehlbetrag) aus der Gewinn- und Verlustrechnung und passt diesen dann um nicht-zahlungswirksame Posten (wie Abschreibungen) und Änderungen des Umlaufvermögens und der kurzfristigen Verbindlichkeiten an, um zum operativen Cashflow zu gelangen. Sie ist in der Praxis wesentlich verbreiteter, da sie eng mit der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz verknüpft ist und oft einfacher aus den bestehenden Buchhaltungssystemen abzuleiten ist. Während die Direkte Methode mehr Detail bietet, kann die Indirekte Methode Analysten dabei helfen, die Unterschiede zwischen Gewinn und Cashflow leichter zu verstehen.

FAQs

1. Warum wird die Direkte Methode so selten angewendet, obwohl sie von Rechnungslegungsstandards gefördert wird?

Die Direkte Methode wird selten angewendet, hauptsächlich aufgrund des hohen Aufwands bei der Datenerfassung. Sie erfordert das detaillierte Verfolgen und Kategorisieren jeder einzelnen Bargeldtransaktion, was für die meisten Unternehmen mit komplexen operativen Abläufen sehr ressourcenintensiv ist. Die indirekte Methode ist einfacher zu erstellen, da sie auf bereits vorhandenen Daten aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung basiert.

2. Bietet die Direkte Methode wirklich einen besseren Einblick als die Indirekte Methode?

Ja, die Direkte Methode kann einen besseren Einblick in die operativen Cashflows bieten, da sie die tatsächlichen Brutto-Bargeldein- und -auszahlungen aufschlüsselt. Dies ermöglicht es den Nutzern, die Quellen und Verwendungen von Bargeld klarer zu erkennen, was für die Beurteilung der Liquidität und für Prognosezwecke nützlicher sein kann. Die indirekte Methode zeigt zwar den Netto-Cashflow, aber nicht die Details der einzelnen Transaktionen.

3. Welche Arten von Unternehmen könnten von der Direkten Methode profitieren?

Unternehmen mit eine2, 3m einfachen Geschäftsmodell oder solchen, die ein sehr hohes Transaktionsvolumen mit überwiegend bargeldbasierten Transaktionen haben (wie z.B. Einzelhändler), könnten von der Direkten Methode profitieren. Auch Start-ups oder kleine Unternehmen, die ihre Cashflows eng überwachen müssen, könnten sie nützlich finden. Sie ist jedoch in der Regel für große, komplexe Unternehmen weniger praktikabel.

4. Muss der Cashflow aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit auch nach der Direkten Methode erstellt werden?

Nein, die Untersc1heidung zwischen direkter und indirekter Methode betrifft ausschließlich den Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit. Die Cashflows aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit werden immer nach der gleichen Methode dargestellt, die im Wesentlichen einer direkten Aufzählung der Brutto-Cashflows entspricht.

AI Financial Advisor

Get personalized investment advice

  • AI-powered portfolio analysis
  • Smart rebalancing recommendations
  • Risk assessment & management
  • Tax-efficient strategies

Used by 30,000+ investors