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Futurekontrakt

Was ist ein Futurekontrakt?

Ein Futurekontrakt ist ein standardisierter, rechtsverbindlicher Vertrag zum Kauf oder Verkauf eines bestimmten Basiswerts zu einem vorher festgelegten Preis zu einem zukünftigen Zeitpunkt. Als Finanzinstrumente gehören Futurekontrakte zur breiteren Kategorie der Derivate, da ihr Wert vom Preis des zugrunde liegenden Vermögenswerts abgeleitet wird. Diese Verträge werden an regulierten Börsen gehandelt und zeichnen sich durch ihre Standardisierung hinsichtlich Menge, Qualität und Fälligkeitsdatum aus. Marktteilnehmer nutzen Futurekontrakte primär zum Hedging von Preisrisiken oder zur Spekulation auf zukünftige Preisbewegungen.

Geschichte und Ursprung

Die Ursprünge des Futurekontrakts lassen sich bis zu antiken Handelsbräuchen zurückverfolgen, bei denen Händler Waren für zukünftige Lieferungen vorab vereinbarten. Moderne Terminmärkte, wie wir sie heute kennen, entstanden jedoch im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten, angetrieben durch die Notwendigkeit, Preisschwankungen bei landwirtschaftlichen Rohstoffe zu managen. Im Jahr 1848 wurde das Chicago Board of Trade (CBOT) gegründet, um Landwirten und Händlern einen zentralen Ort für den Handel zu bieten. Das CBOT führte 1865 die weltweit ersten formalisierten und standardisierten Futurekontrakte für Getreide ein. Diese Verträge, die durch die Hinterlegung von Sicherheitsleistungen (Margen) abgesichert waren, schufen eine neue Ebene der Zuverlässigkeit und Sicherheit für Käufer und Verkäufer und stabilisierten die Märkte gegen Ausfallrisiken. Die Einführung von Finanz-F11utures, wie Devisen-Futures im Jahr 1972 durch die Chicago Mercantile Exchange (CME), markierte einen Wendepunkt, der die Anwendung von Futurekontrakten weit über landwirtschaftliche Güter hinaus auf Zinssätze, Indizes und Währungen erweiterte., Die Entwicklung hin zum elektro10nischen Handel, beginnend mit der CME Globex-Plattform im Jahr 1992, transformierte die Futures-Märkte in globale, nahezu 24 Stunden am Tag operierende Handelsplätze.

Key Takeaways

  • Ein Futurek9ontrakt ist eine standardisierte Vereinbarung zum Kauf oder Verkauf eines Basiswerts zu einem zukünftigen Preis und Datum.
  • Er wird an regulierten Börsen gehandelt und dient hauptsächlich dem Hedging von Preisrisiken und der Spekulation.
  • Futurekontrakte bieten Leverage, was bedeutet, dass ein relativ geringer Kapitaleinsatz eine große Position kontrollieren kann, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt.
  • Die Abwicklung kann physisch oder in bar erfolgen, wobei die meisten Kontrakte vor Lieferung durch eine gegenläufige Transaktion geschlossen werden.
  • Die Preise von Futurekontrakten spiegeln die aktuellen Markterwartungen über zukünftige Preise des Basiswerts wider.

Formula and Calculation

Der theoretische Preis eines Futurekontrakts kann durch die Kosten-des-Tragens-Modells (Cost of Carry Model) bestimmt werden. Dieses Modell berücksichtigt den Kassapreis des Basiswerts sowie die Kosten oder Erträge, die bis zum Fälligkeitsdatum anfallen.

Die allgemeine Formel lautet:

F=S×e(rq)TF = S \times e^{(r-q)T}

Wobei:

  • (F) = Der Futurepreis
  • (S) = Der aktuelle Kassapreis des Basiswerts
  • (e) = Die Eulersche Zahl (ungefähr 2.71828)
  • (r) = Der risikofreie Zinssatz (auf Jahresbasis)
  • (q) = Erträge oder Kosten des Haltens des Basiswerts (z.B. Dividendenrendite, Lagerkosten, auf Jahresbasis)
  • (T) = Zeit bis zur Fälligkeit des Kontrakts (in Jahren)

Diese Formel wird besonders bei finanziellen Futurekontrakten wie Aktienindex-Futures oder Währungs-Futures angewendet. Bei Rohstoff-Futures sind Lagerkosten und Verderblichkeit wichtige Faktoren, während bei Zins-Futures der entgangene Zinsertrag (Opportunitätskosten) eine Rolle spielt. Die Liquidität des Marktes und die Erwartungen der Anleger können jedoch zu Abweichungen vom reinen theoretischen Preis führen.

Interpreting the Futurekontrakt

Die Interpretation eines Futurekontrakts hängt von der Perspektive des Marktteilnehmers ab. Für einen Landwirt, der Weizen anbaut, könnte der Verkauf eines Weizen-Futurekontrakts bedeuten, einen Verkaufspreis für seine zukünftige Ernte festzulegen, um sich gegen fallende Preise abzusichern. Das sichert seine Einnahmen und reduziert die Preisvolatilität seines Geschäfts. Für einen Spekulation-orientierten Händler hingegen stellt ein Futurekontrakt eine Möglichkeit dar, auf die Preisentwicklung eines Assets zu wetten, ohne den Basiswert physisch besitzen zu müssen.

Ein hoher Futurepreis im Vergleich zum Kassapreis (Contango) könnte die Erwartung steigern, dass der Preis des Basiswerts in Zukunft steigen wird, oder es reflektiert Lagerkosten und Finanzierungskosten. Ein niedriger Futurepreis (Backwardation) könnte auf Angebotsengpässe oder hohe sofortige Nachfrage hindeuten. Die Preisdifferenz zwischen verschiedenen Fälligkeitsdaten eines Futurekontrakts (Spread) kann Aufschluss über Markterwartungen hinsichtlich Angebot und Nachfrage geben. Für Händler ist das tägliche "Mark-to-Market"-Verfahren entscheidend, bei dem Gewinne und Verluste täglich realisiert und entsprechende Anpassungen auf dem Margin-Konto vorgenommen werden.

Hypothetisches Beispiel

Angenommen, ein Kaffeeproduzent in Kolumbien erwartet die Ernte in drei Monaten und möchte sich gegen fallende Kaffeepreise absichern. Der aktuelle Kassapreis für eine Einheit Kaffee beträgt 150 USD. Der Futurekontrakt für die Lieferung in drei Monaten wird zu 152 USD gehandelt.

  1. Szenario: Der Produzent verkauft einen Futurekontrakt für Kaffee zum Preis von 152 USD pro Einheit mit Fälligkeit in drei Monaten. Dies sichert ihm effektiv einen Verkaufspreis von 152 USD ab.
  2. Marktentwicklung: Nach drei Monaten, zum Fälligkeitsdatum, fällt der Kassapreis für Kaffee aufgrund einer Überversorgung auf 140 USD pro Einheit.
  3. Futurekontrakt-Position: Der Produzent hat seinen Futurekontrakt zu 152 USD verkauft. Um seine Position zu schließen, muss er einen Futurekontrakt zu 140 USD zurückkaufen (oder, bei physischer Lieferung, den Kaffee zu 140 USD am Kassamarkt kaufen und zu 152 USD über den Future liefern).
  4. Ergebnis:
    • Gewinn aus dem Futurekontrakt: Verkauf zu 152 USD, Rückkauf zu 140 USD = 12 USD Gewinn pro Einheit.
    • Verkauf des physischen Kaffees: Wenn der Produzent seinen Kaffee tatsächlich zum Kassapreis von 140 USD verkauft, gleicht der Gewinn aus dem Futurekontrakt den niedrigeren Verkaufspreis aus.
    • Nettoergebnis: Der effektive Verkaufspreis des Kaffees beträgt 140 USD (Kassapreis) + 12 USD (Gewinn aus Future) = 152 USD, genau der Preis, den der Produzent ursprünglich absichern wollte.

Dieses Beispiel zeigt, wie ein Futurekontrakt zum Hedging verwendet wird, um Unsicherheiten im Zusammenhang mit zukünftigen Preisschwankungen zu eliminieren. Wäre der Preis gestiegen, hätte der Produzent einen Verlust aus dem Futurekontrakt gehabt, der aber durch den höheren Kassapreis der physischen Ware ausgeglichen worden wäre.

Praktische Anwendungen

Futurekontrakte sind vielseitige Finanzinstrumente mit breiten praktischen Anwendungen in verschiedenen Bereichen der Finanzwelt und Wirtschaft:

  • Risikomanagement und Hedging: Unternehmen und Produzenten nutzen Futurekontrakte, um sich gegen unerwünschte Preisbewegungen abzusichern. Beispielsweise kann ein Fluggesellschaft Treibstoff-Futures kaufen, um sich gegen steigende Ölpreise zu schützen, oder ein Landwirt kann Futurekontrakte für seine Ernte verkaufen, um sich gegen fallende Rohstoffe-Preise abzusichern. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Geschäftskosten oder Einnahmen zu fixieren und so die Planungssicherheit zu erhöhen. Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC), eine unabhängige US-Behörde, überwacht die US-Derivat8emärkte, einschließlich Futures, um Preisfindung und Absicherung von Preisrisiken zu gewährleisten.
  • Spekulation: Anleger und Händler, die auf zukünftige Pre7isbewegungen spekulieren möchten, können Futurekontrakte nutzen, um von steigenden (Long-Position) oder fallenden (Short-Position) Preisen zu profitieren. Aufgrund des Leverage-Effekts können auch kleine Preisänderungen zu erheblichen Gewinnen oder Verlusten führen.
  • Preisfindung: Der Handel mit Futurekontrakten an Börse trägt zur 6effizienten Preisfindung bei, da die aktuellen Futurepreise die kollektiven Erwartungen des Marktes über zukünftige Angebots- und Nachfragebedingungen widerspiegeln. Dies liefert wichtige Informationen für Produzenten und Konsumenten. Die Futures-Märkte ermöglichen es den Wirtschaftsbeteiligten, Risiken zu teilen und die Transaktionskosten zu senken.,
  • Portfolio-Diversifikation: Futurekontrakt auf verschiedene Basi5s4werte wie Rohstoffe, Währungen oder Indizes können zur Diversifikation eines Portfolios beitragen, da diese oft eine geringe Korrelation mit traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen aufweisen.
  • Arbitrage: Händler nutzen Preisdifferenzen zwischen dem Kassamarkt und dem Futures-Markt oder zwischen verschiedenen 3Futures-Börsen, um risikofreie Gewinne zu erzielen, indem sie gleichzeitig den Basiswert kaufen und den Futurekontrakt verkaufen (oder umgekehrt).

Limitations and Criticisms

Obwohl Futurekontrakte wichtige Werkzeuge im Risikomanagement und in der Spekulation sind, weisen sie auch bestimmte Einschränkungen und Kritikpunkte auf:

  • Leverage-Risiko: Das hohe Leverage, das Futurekontrakte bieten, ist ein zweischneidiges Schwert. Während es Gewinne verstärken kann, kann es auch zu Verlusten führen, die das ursprünglich eingesetzte Kapital bei weitem übersteigen. Selbst geringe ungünstige Preisbewegungen können zu hohen Nachschussforderungen (Margin Calls) führen und im schlimmsten Fall zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
  • Preisvolatilität: Futures-Märkte können, insbesondere für Rohstoffe, sehr volatil sein, was schnelle und unvorhersehbare Preisänderungen bedeutet. Dies erhöht das Risiko für Anleger, die keine effektiven Hedging-Strategien anwenden.
  • Basrisiko: Beim Hedging besteht das Basrisiko, die Gefahr, dass sich der Preis des Futurekontrakts nicht exakt parallel zum Kassapreis des zugrunde liegenden Vermögenswerts bewegt. Dies kann dazu führen, dass die Absicherung nicht vollständig wirksam ist und Restrisiken verbleiben.
  • Liquiditätsrisiko: Während die großen Futurekontrakte eine hohe Liquidität aufweisen, können weniger gehandelte Kontrakte oder solche mit weiter entfernten Fälligkeitsdatumn illiquide sein, was das Eingehen oder Schließen von Positionen zu gewünschten Preisen erschwert.
  • Regulierungsrisiko: Obwohl die Futures-Märkte streng reguliert sind (z.B. durch die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) in den USA), können Änderungen in den Vorschriften die Marktbedingungen beeinflussen und neue Risiken für die Teilnehmer schaffen.

Futurekontrakt vs. Option

Obwo1hl sowohl Futurekontrakt als auch Option Derivate sind und auf zukünftige Preisbewegungen abzielen, unterscheiden sie sich grundlegend in ihrer Verpflichtung und ihrem Risikoprofil.

MerkmalFuturekontraktOption
VerpflichtungVerpflichtung zum Kauf/Verkauf des BasiswertsRecht, aber nicht die Pflicht, den Basiswert zu kaufen/verkaufen
KostenKein Kaufpreis, aber Margin-AnforderungenPrämie muss beim Kauf der Option gezahlt werden
Potenzieller VerlustUnbegrenzt (theoretisch) in beide RichtungenBegrenzt auf die gezahlte Prämie für den Käufer; unbegrenzt für den Verkäufer
GewinnpotenzialUnbegrenztUnbegrenzt für den Käufer (Call-Option bei steigenden Preisen, Put-Option bei fallenden Preisen); begrenzt für den Verkäufer auf die Prämie
FlexibilitätStandardisiert, weniger flexibelVerschiedene Basispreise und Fälligkeiten bieten mehr Flexibilität
HebelwirkungSehr hoch, durch Margin-SystemEbenfalls hoch, aber definierter maximaler Verlust für Käufer

Der Hauptunterschied liegt in der Verpflichtung. Ein Käufer eines Futurekontrakts ist verpflichtet, den Basiswert zum Fälligkeitsdatum zu kaufen, und ein Verkäufer ist verpflichtet, ihn zu liefern. Im Gegensatz dazu hat der Käufer einer Option das Recht, aber nicht die Pflicht, den Basiswert zu kaufen oder zu verkaufen. Dies bedeutet, dass der maximale Verlust für den Käufer einer Option auf die gezahlte Prämie begrenzt ist, während der Verlust bei einem Futurekontrakt theoretisch unbegrenzt sein kann.

FAQs

Was ist der Hauptzweck eines Futurekontrakts?

Der Hauptzweck eines Futurekontrakts ist es, Marktteilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich gegen Preisrisiken abzusichern (Hedging) oder auf zukünftige Preisbewegungen zu spekulieren (Spekulation). Es ermöglicht ihnen, einen Preis für eine zukünftige Transaktion heute festzulegen.

Wie wird ein Futurekontrakt abgewickelt?

Die meisten Futurekontrakte werden vor ihrem Fälligkeitsdatum durch eine gegenläufige Transaktion glattgestellt (Glattstellung). Das bedeutet, ein Käufer verkauft seinen Kontrakt, oder ein Verkäufer kauft seinen Kontrakt zurück. Nur ein geringer Prozentsatz der Kontrakte führt tatsächlich zur physischen Lieferung des Basiswerts. Einige Futurekontrakte sind auch von vornherein als Barausgleich (Cash Settlement) konzipiert.

Welche Arten von Basiswerten können Futurekontrakten zugrunde liegen?

Futurekontrakte können auf eine Vielzahl von Basiswerten basieren, darunter Rohstoffe (wie Öl, Gold, Weizen), Währungen, Zinssätze, Aktienindizes (z.B. S&P 500, DAX) und sogar bestimmte Finanzkennzahlen oder Ereignisse. Jede Art von Futurekontrakt hat spezifische Merkmale und Handelspraktiken.

Was ist ein Margin-Konto im Zusammenhang mit Futurekontrakten?

Ein Margin-Konto ist ein spezielles Handelskonto, das für den Handel mit Futurekontrakten erforderlich ist. Es dient als Sicherheit für die eingegangenen Positionen. Anleger müssen eine anfängliche Margin hinterlegen und eine Wartungsmargin aufrechterhalten, um potenzielle Verluste abzudecken. Tägliche Gewinne oder Verluste werden dem Margin-Konto gutgeschrieben oder belastet (Mark-to-Market).

Sind Futurekontrakte für Kleinanleger geeignet?

Aufgrund des hohen Leverage und der potenziell unbegrenzten Verluste, sind Futurekontrakte in der Regel risikoreicher als traditionelle Anlagen wie Aktien oder Anleihen. Sie erfordern ein tiefes Verständnis der Märkte und des Risikomanagements. Daher sind sie eher für erfahrene Anleger und institutionelle Marktteilnehmer geeignet.

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