Ein gleichgewichteter Ansatz in der Portfoliotheorie ist eine Strategie, bei der jeder Bestandteil eines Portfolios oder Index denselben prozentualen Anteil am Gesamtwert erhält, unabhängig von seiner Marktkapitalisierung oder anderen Merkmalen. Dieser Ansatz gehört zur breiteren Kategorie der Portfoliotheorie und zielt darauf ab, die Diversifikation zu erhöhen, indem er eine übermäßige Konzentration auf wenige große Unternehmen vermeidet. Im Gegensatz zu marktgewichteten Indizes, bei denen größere Unternehmen einen höheren Einfluss haben, sorgt der gleichgewichtete Ansatz dafür, dass jede Aktie den gleichen Einfluss auf die Gesamtperformance des Portfolios hat.. Der "Gleic41hgewichteter Ansatz" wird häufig im Portfoliomanagement angewendet, insbesondere bei der Konstruktion von Aktienindizes und Exchange Traded Funds (ETFs).
History and Origin
Die Idee, Vermögenswerte gleich zu gewichten, ist nicht neu. Bereits 1970 schuf Wells Fargo den ersten Indexfonds, der die Aktien im NYSE-Index gleich gewichtete. Dieser erste Versuch war jedoch aufgrund hoher Transaktionskosten und mangelnder Computertechnologie damals unpraktikabel und nicht langlebig. Erst in den 140990er Jahren begannen große Indexanbieter, gleichgewichtete Versionen bestimmter Indizes anzubieten, und in den letzten zwei Jahrzehnten etablierten sich ETFs und andere Anlagevehikel, die an diese Indizes gekoppelt sind. Die Relevanz d39es gleichgewichteten Ansatzes wurde unter anderem durch akademische Forschung unterstrichen, die zeigte, dass selbst komplizierte optimierungsbasierte Lösungen oft einer einfachen gleichgewichteten Strategie unterlegen waren. Insbesondere di38e Veröffentlichung des S&P 500 Equal Weight Index im Januar 2003 durch S&P Dow Jones Indices markierte einen wichtigen Meilenstein und bot eine offizielle, gleichgewichtete Version des weit verbreiteten S&P 500 Index an.
Key Takeaway37s
- Ein gleichgewichteter Ansatz weist jedem Vermögenswert im Portfolio oder Index das gleiche Gewicht zu, unabhängig von dessen Größe.
- Er reduziert die Konzentration auf Large-Cap-Aktien und erhöht das Engagement in Small-Cap-Aktien.
- Regelmäßiges Rebalancing ist erforderlich, um die gleiche Gewichtung beizubehalten, was zu höheren Transaktionskosten führen kann.
- Diese Strategie kann potenziell von der Outperformance kleinerer Unternehmen profitieren und zielt auf eine breitere Diversifikation ab.
- Der gleichgewichtete Ansatz wird häufig bei der Erstellung von passiven Indexfonds und ETFs eingesetzt.
Formula and Calculation
Die Berechnung der Gewichtung für jede Komponente in einem gleichgewichteten Portfolio ist einfach. Wenn ein Portfolio oder Index aus N Vermögenswerten besteht, erhält jeder Vermögenswert einen Anteil von ( \frac{1}{N} ).
Die Formel für die Gewichtung eines einzelnen Vermögenswerts (w_i) in einem gleichgewichteten Portfolio ist:
Wo:
- ( w_i ) = Die Gewichtung des i-ten Vermögenswerts im Portfolio.
- ( N ) = Die Gesamtzahl der Vermögenswerte im Portfolio.
Wenn ein Anleger beispielsweise 10 Aktien in einem gleichgewichteten Portfolio hält, würde jede Aktie 10 % des gesamten Portfoliowerts ausmachen. Um diese gleiche Gewichtung über die Zeit beizubehalten, ist ein regelmäßiges Rebalancing erforderlich, typischerweise vierteljährlich, um die Allokation jeder Aktie auf ihren ursprünglichen Prozentsatz zurückzusetzen.
Interpreting the Gleichgewichteter Ans36atz
Die Interpretation eines gleichgewichteten Ansatzes konzentriert sich auf seine Auswirkung auf das Anlagerisiko und die potenzielle Rendite. Da jeder Wert die gleiche Gewichtung erhält, wird die Performance nicht von wenigen sehr großen Unternehmen dominiert, wie es bei marktgewichteten Indizes der Fall ist. Dies führt dazu, dass das Portfolio ein stärkeres Engagement in kleineren Unternehmen aufweist und potenziell von deren Wachstumschancen profitiert.
Ein gleichgewichteter Index kann auch ein imp35lizites Engagement in bestimmten "Faktorprämien" aufweisen, wie beispielsweise dem Wertfaktor (Value Premium) und dem Größenfaktor (Size Premium). Dies bedeutet, dass er tendenziell stärker in kleinere und unterbewertete Aktien investiert ist. Die höhere Volatilität kleinerer Unternehmen kann jedoch auch zu einer insgesamt höheren Volatilität des gleichgewichteten Portfolios führen. Bei der Bewertung dieser Strategie ist es entscheidend, die Ausgleichsmechanismen und die Häufigkeit des Rebalancing zu verstehen, da diese die tatsächliche Wertentwicklung und die damit verbundenen Kosten erheblich beeinflussen.
Hypothetical Example
Stellen Sie sich vor, ein Anleg32, 33er möchte ein Portfolio aus drei Aktien (Aktie A, Aktie B, Aktie C) mit einem gleichgewichteten Ansatz zusammenstellen. Das Gesamtinvestitionskapital beträgt 30.000 €.
- Bestimmung der Anzahl der Vermögenswerte (N): In diesem Fall ist N = 3 (Aktie A, Aktie B, Aktie C).
- Berechnung der Gewichtung pro Vermögenswert: Jeder Vermögenswert erhält ein Gewicht von ( \frac{1}{3} ), also ca. 33,33 %.
- Berechnung des Investitionsbetrags pro Vermögenswert:
- Aktie A: 30.000 € * 0,3333 = 10.000 €
- Aktie B: 30.000 € * 0,3333 = 10.000 €
- Aktie C: 30.000 € * 0,3333 = 10.000 €
Nehmen wir an, die ursprünglichen Aktienkurse sind:
- Aktie A: 50 € pro Aktie
- Aktie B: 100 € pro Aktie
- Aktie C: 20 € pro Aktie
Anzahl der zu kaufenden Aktien:
- Aktie A: 10.000 € / 50 € = 200 Aktien
- Aktie B: 10.000 € / 100 € = 100 Aktien
- Aktie C: 10.000 € / 20 € = 500 Aktien
Nach einem Monat ändern sich die Kurse:
- Aktie A: 60 € (Wert: 200 * 60 € = 12.000 €)
- Aktie B: 90 € (Wert: 100 * 90 € = 9.000 €)
- Aktie C: 25 € (Wert: 500 * 25 € = 12.500 €)
Der Gesamtwert des Portfolios beträgt nun 12.000 € + 9.000 € + 12.500 € = 33.500 €.
Um die gleichgewichtete Vermögensallokation beizubehalten, wäre ein Rebalancing erforderlich, um jede Aktie wieder auf etwa 11.166,67 € (33.500 € / 3) zu bringen. Dies würde den Verkauf eines Teils von Aktie A und Aktie C sowie den Kauf von mehr Aktie B beinhalten.
Practical Applications
Der gleichgewichteter Ansatz findet in verschiedenen Bereichen der Finanzwelt Anwendung:
- Indexfonds und ETFs: Der bekannteste Anwendungsfall ist der Bau von Indexfonds und ETFs, die einen gleichgewichteten Index nachbilden. Ein prominentes Beispiel ist der S&P 500 Equal Weight Index, der alle 500 Unternehmen des S&P 500 mit einem festen Gewicht von 0,20 % pro Unternehmen bei jeder vierteljährlichen Neugewichtung umfasst. Solche Produkte ermöglichen es Anlegern, in eine breite Palette von Unternehmen zu investieren, ohne die Konzentrationsrisiken, die m31it den größten Unternehmen in marktgewichteten Indizes verbunden sind.
- Portfoliokonstruktion: Einzelne Anleger oder Fondsmanager können den gleichgewichteten Ansatz direkt auf ihre eigenen Portfolios30 anwenden, um eine stärkere Diversifikation zu erzielen und das Risikomanagement zu verbessern. Diese Methode stellt sicher, dass kein einzelnes Unternehmen das Portfolio übermäßig beeinflusst.
- Akademische Forschung und Performance-Analyse: Gleichgewichtete Portfolios dienen oft als wichtige Benchmarks in der Finanzforschung,29 um die Performance von Anlagestrategien zu vergleichen. Studien untersuchen häufig die Unterschiede in Rendite, Volatilität und Faktorenexposition zwischen gleichgewichteten und marktgewichteten Portfolios. Eine Studie von Research Affiliates (2005) erörterte beispielsweise die Vorteile der gleichgewichteten Strategie im Vergleich zur kapitalgewich28teten Strategie.
- Smart Beta Strategien: Der gleichgewichtete Ansatz wird manchmal als eine Form der "Smart Beta"-Strategie angesehen, die versucht, spezi27fische Risikofaktoren oder Ineffizienzen im Markt auszunutzen, indem sie von der reinen Marktkapitalisierungsgewichtung abweicht.
Limitations and Criticisms
Obwohl der gleichgewichtete Ansatz Vorteile in Bezug auf Diversifikation bietet, weist er auch bestimmte Einschr26änkungen und Kritikpunkte auf:
- Höhere Transaktionskosten durch Rebalancing: Um die gleiche Gewichtung aufrechtzuerhalten, muss das Portfolio oder der Index regelmäßig neu gewichtet werden. Dies bedeutet, dass Vermögenswerte, die gut performt haben, verkauft und Vermögenswerte, die schlechter performt haben, gekauft werden. Dieses ständige Rebalancing führt zu einem höheren Handelsumsatz ("Turnover") im Vergleich zu marktgewichteten Portfolios, was höhere Transaktionskosten verursachen kann. Diese Kosten können die potenziellen Renditevorteile mindern, insbesondere für große Vermögenswerte.
- Implizite Small-Cap- und Value-Neigung: Ein gleichgewichtetes Portfolio gewichtet kleinere Unternehmen stärker als ein marktgewichtetes Portfolio. Wäh24, 25rend dies in bestimmten Marktphasen vorteilhaft sein kann (da Small-Cap-Aktien historisch höhere Renditen erzielen können), bedeutet es auch ein höheres Engagement in einem Segment des Marktes, das tendenziell eine höhere Volatilität aufweist. Es hat auch eine Neigung zu Value-Aktien, da es automatisch in Unternehmen mit niedrigerer Bewertung umschichtet, die im marktgewichteten Index unterrepräsentiert se22, 23in könnten.
- Geringere Skalierbarkeit für große Investitionen: Die höhere Häufigkeit des Handels mit möglicherweise weniger liquiden Small-Cap-Aktien kann für sehr große in21stitutionelle Anleger eine Herausforderung darstellen, da dies zu einem stärkeren Einfluss auf die Marktpreise führen kann ("Market Impact").
- Kein "Buy-and-Hold" Vorteil: Anders als bei kapitalgewichteten Indizes, die eine Art "Buy-and-Hold"-Strategie widerspiegeln, erfordert der gleichgewichtete Ansatz aktiv20es Rebalancing. Dies kann die Einfachheit für Passives Investieren im Vergleich zu einem einfachen marktgewichteten Index schmälern.
Gleichgewichteter Ansatz vs. Marktkapitalisierungs-gewichteter Ansatz
Der Gleichgewichteter Ansatz und der Marktkapitalisierungs-gewichteter Ansatz sind zwei grundle19gende Methoden zur Gewichtung von Bestandteilen in einem Anlageportfolio oder Index, wobei jede ihre eigenen Merkmale und Implikationen für die Vermögensallokation hat.
Merkmal | Gleichgewichteter Ansatz | Marktkapitalisierungs-gewichteter Ansatz |
---|---|---|
Gewichtungsmethode | Jede Komponente (z.B. Aktie) erhält den gleichen prozentualen Anteil am Portfolio. | Komponenten werden proportional zu ihrer Marktkapitalisierung gewichtet; größere Unternehmen haben einen größeren Einfluss. |
Engagement | Höheres relatives Engagement in Small-Cap-Aktien und potenziell Value-Aktien. | Höheres relatives Engagement in Large-Cap-Aktien und potenziell Wachstumsaktien, da die größten Unternehmen den Index dominieren können. |
Rebalancing | Erfordert regelmäßiges Rebalancing (z.B. vierteljährlich), um die gleiche Gewichtung beizubehalten. | Erforder17, 18t wenig oder kein Rebalancing, da die Gewichtung automatisch mit der Marktkapitalisierung schwankt. Änderungen erfolgen nur bei Indexanpassungen. |
Transaktionskosten | Tendiert zu höheren Transaktionskosten aufgrund des häufigeren Rebalancings. | Tendiert zu niedrigeren Transaktionskosten, da weniger Handel erforderlich ist. |
Diversifikation | Bietet eine breitere Diversifikation über alle Komponenten hinweg, reduziert die Konzentration. | Kann zu einer starken Konzentration auf wenige, sehr große Unternehmen führen, was das Anlagerisiko erhöhen kann, wenn diese Unternehmen schlecht abschneiden. |
Philosophie | Geht davon aus, dass jede Komponente gleichermaßen zum Portfolio beitragen sollte; kann eine konträre Haltung einnehmen (Verkauf von Gewinnern, Kauf von Verlierer16n). | Spiegelt die Markteffizienz wider, bei der die Preise alle verfügbaren Informationen widerspiegeln; größere Unternehmen haben einen größeren Einfluss auf die Gesamtperformance. 15 |
Während der Marktkapitalisierungs-gewichteter Ansatz (oft als "Marktkapitalisierungs-gewichteter Ansatz" bezeichnet) die passive Allokation des Gesamtmarktes darstellt, bi14etet der gleichgewichtete Ansatz eine Alternative für Anleger, die eine breitere Streuung über die Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, wünschen. Die Wahl zwischen diesen Ansätzen hängt oft von den Anlagezielen, der Risikobereitschaft und der Überzeugung des Anlegers über die relative Wertentwicklung von verschiedenen Marktsegmenten ab.
FAQs
Was ist der Hauptvorteil eines gleichgewichteten Portfolios?
Der Hauptvorteil eines gleichgewichteten Portfolios liegt in seiner erhöhten [Diversifikation](https://diversification.com/term/diversifikation[12](https://www.financestrategists.com/wealth-management/risk-profile/diversification/equal-weighted-portfolio/), 13) und der reduzierten Konzentration auf wenige, sehr große Unternehmen. Dies kann potenziell das Anlagerisiko verringern und ein höheres Engagement in kleineren Unternehmen ermöglichen, die Wachstumspotenzial aufweisen können.
Warum muss ein gleichgewichtetes Portfolio neu gewichtet werden (rebalanced)?
Ein gleichgewichtetes Portfolio muss regelmäßig neu gewichtet werden, da sich die Marktwerte der einzelnen Vermögenswerte über die Zeit ände10, 11rn. Wenn einige Aktien an Wert gewinnen und andere verlieren, verschiebt sich ihre Gewichtung im Portfolio. Um die ursprüngliche gleiche Gewichtung beizubehalten, müssen die Gewinner verkauft und die Verlierer gekauft werden, was durch Rebalancing erreicht wird.
Sind gleichgewichtete Indizes besser als marktgewichtete Indizes?
Ob gleichgewichtete Indizes "besser" sind, hängt von der Perspektive und den Marktbedingungen ab. Sie bieten eine breitere Streuung und ein stärkeres Engagemen9t in kleineren Unternehmen, was in bestimmten Marktphasen zu einer Outperformance führen kann. Allerdings sind sie mit höheren Transaktionskosten verbunden und können eine höhere Volatilität aufweisen. Marktgewichtete Indizes sind oft einfacher zu verwalten und spiegeln die Gesam7, 8tmarktdynamik wider.
Welchen Einfluss hat der gleichgewichteter Ansatz auf das Alpha eines Portfolios?
Ein gleichgewichtetes Portfolio kann durch sein inh6ärentes Rebalancing eine Art "Kontrarian-Strategie" verfolgen, indem es Gewinner verkauft und Verli5erer kauft. Einige Studien legen nahe, dass dieses Rebalancing zu einem positiven Alpha beitragen kann, das über das reine Engagement in Größen- und Wertfaktoren hinausgeht.
Können Privatanleger in gleichgewichtete Portfolios investieren?
Ja, Privatanleger können in gleichgewichtete Portfolios investieren, typischerweise über Exchange Traded Funds (ETFs) oder Indexfonds, die einen gleichgewichteten Index na3, 4chbilden. Diese Anlageprodukte ermöglichen den Zugang zu einer diversifizierten, gleichgewichteten Strategie, ohne dass der Anleger einzelne Aktien manuell ausbalancieren muss.
Inwiefern unterscheidet sich der gleichgewichteter Ansatz in Bezug auf Beta?
Der gleichgewichtete Ansatz kann ein anderes Beta im Vergleich zu einem marktgewichteten Ansatz aufweisen, da er eine stär2kere Gewichtung in Small-Cap-Aktien hat, die tendenziell eine höhere Volatilität und damit oft ein höheres Beta aufweisen als der Gesamtmarkt oder große Unternehmen. Dies bedeutet, dass ein gleichgewichtetes Portfolio empfindlicher auf Marktbewegungen reagieren kann.1