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Globale erwaermung

Was ist Globale Erwärmung?

Globale Erwärmung bezeichnet den langfristigen Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen der Erdatmosphäre und der Ozeane. Dieses Phänomen ist ein zentraler Aspekt des umfassenderen Klimawandels, der weitreichende Implikationen für natürliche Systeme, Gesellschaften und die Weltwirtschaft hat. Im Bereich der Finanzen fällt die Globale Erwärmung zunehmend unter die Kategorie des Risikomanagements, da sie erhebliche Investitionsrisiken und Chancen für Anleger sowie Unternehmen auf den Kapitalmärkten schafft. Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur wird hauptsächlich auf die erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zurückgeführt, die durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht werden.

Geschichte und Ursprung

Die wissenschaftliche Beobachtung und das Verständnis der globalen Erwärmung reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als Forscher wie Svante Arrhenius den Zusammenhang zwischen atmosphärischem Kohlendioxid und der Erdtemperatur postulierten. Das Bewusstsein für die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Klima hat sich über Jahrzehnte entwickelt und wurde durch systematische Forschung und Datenanalyse untermauert. Ein Meilenstein in der internationalen Anerkennung war die Gründung des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) im Jahr 1988, einer Organisation der Vereinten Nationen, die wissenschaftliche Erkenntnisse über den Klimawandel bewertet. Die Berichte des IPCC, insbesondere der Sechste Sachstandsbericht, haben das wissenschaftliche Verständnis der globalen Erwärmung und ihrer weitreichenden Auswirkungen vertieft und einen breiten Konsens in der Wissenschaftsgemeinschaft geschaffen.

Kernpunkte

  • Global8, 9, 10, 11, 12e Erwärmung ist der langfristige Anstieg der Erdtemperaturen, primär verursacht durch anthropogene Treibhausgasemissionen.
  • Sie birgt physische Risiken (z.B. Extremwetterereignisse) und Übergangsrisiken (z.B. politische und technologische Veränderungen) für die Finanzmärkte.
  • Finanzinstitutionen integrieren zunehmend Klimarisiken in ihre Langfristige Planung und Anlageentscheidungen.
  • Die Bewältigung der globalen Erwärmung erfordert erhebliche Investitionen in nachhaltige Technologien und Infrastrukturen.
  • Internationale Abkommen wie das Pariser Abkommen zielen darauf ab, die globale Erwärmung zu begrenzen und Anpassungsmaßnahmen zu fördern.

Interpretation der Globalen Erwärmung

In der Finanzwelt wird die globale Erwärmung nicht nur als Umweltthema, sondern als eine fundamentale ökonomische Kraft verstanden, die finanzielle Werte beeinflusst. Sie wird in zwei Hauptkategorien von Risiken interpretiert: physische Risiken und Übergangsrisiken. Physische Risiken umfassen die direkten Auswirkungen des Klimawandels, wie extremere Wetterereignisse, steigender Meeresspiegel und chronische Veränderungen (z.B. Dürren), die Sachwerte, Lieferketten und die Produktivität beeinträchtigen können. Übergangsrisiken entstehen aus dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft, einschließlich Änderungen der Politik (z.B. CO2-Steuern), neuen Technologien und sich ändernden Konsumentenpräferenzen. Diese Risiken können zu einer Neubewertung von Vermögenswerten, insbesondere in Sektoren mit hoher Kohlenstoffintensität, und zu einer erhöhten Volatilität an den Märkten führen. Die Berücksichtigung dieser Faktoren ist entscheidend für das moderne Portfoliomanagement.

Hypothetisches Beispiel

Ein Pensionsfonds mit einem diversifizierten Portfolio hält signifikante Positionen in globalen Unternehmen. Um die Auswirkungen der globalen Erwärmung zu bewerten, führt der Fonds eine Szenarioanalyse durch.

  • Szenario 1 (Basisszenario): Der aktuelle Kurs des geringen Klimaschutzes wird fortgesetzt. Dies führt zu häufigeren und intensiveren physischen Risiken. Der Fonds prognostiziert erhebliche Verluste bei Anlagen in Küstenimmobilien, Infrastruktur und Agrarunternehmen aufgrund von Überschwemmungen und Dürren. Auch Versicherungsprämien für diese Sektoren steigen stark an.
  • Szenario 2 (Ambitioniertes Szenario): Regierungen weltweit implementieren aggressive Dekarbonisierungsstrategien. Dies führt zu erhöhten Übergangsrisiken. Der Fonds stellt fest, dass seine Investitionen in fossile Brennstoffe und kohlenstoffintensive Industrien an Wert verlieren könnten ("Stranded Assets"). Gleichzeitig identifiziert er neue Wachstumschancen in erneuerbaren Energien und Technologien zur Nachhaltige Entwicklung.

Durch diese Analyse kann der Pensionsfonds seine Asset-Allokation anpassen, um die Risiken zu mindern und die Chancen im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung optimal zu nutzen.

Praktische Anwendungen

Die globale Erwärmung hat weitreichende praktische Anwendungen und Auswirkungen auf verschiedene Bereiche der Finanzwelt:

  • Investitionsstrategien: Anleger integrieren ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) zunehmend in ihre Anlageentscheidungen, um Risiken zu minimieren und von Unternehmen zu profitieren, die sich an einer kohlenstoffarmen Zukunft ausrichten.
  • Risikobewertung für Unternehmen: Unternehmen müssen die physischen und Übergangsrisiken der globalen Erwärmung bewerten, um ihre Geschäftsmodelle und Lieferketten resilienter zu gestalten. Dies beinhaltet die Offenlegung von Klimarisiken in ihren Finanzberichten.
  • Finanzstabilität: Zentralbanken und Aufsichtsbehörden erkennen die globale Erwärmung als potenzielle Bedrohung für die Finanzstabilität an. Sie entwickeln Rahmenwerke, um Finanzinstitutionen bei der Identifizierung, Messung und Steuerung klimabezogener Risiken zu unterstützen.
  • Internationale Finanzpolitik: Organisationen wie der [Internationale Währungsfonds6, 7 (IWF)](https://www.imf.org/en/Topics/climate-change/Climate-and-the-Economy) analysieren die makroökonomischen Auswirkungen der globalen Erwärmung und beraten Länder bei der Entwicklung von Politikmaßnahmen zur Anpassung und Minderung, da Klimakatastrophen erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen können.

Einschränkungen und Kritikpunkte

Obwohl die wissenschaftliche Grundlage der globalen Erwärmu3, 4, 5ng breit anerkannt ist, gibt es in der Finanzwelt Herausforderungen bei der vollständigen Integration ihrer Auswirkungen. Eine zentrale Einschränkung ist die Unsicherheit bei der Quantifizierung zukünftiger Klimarisiken über lange Zeiträume. Die genauen Zeitpunkte und die Schwere von Klimakatastrophen sind schwer vorhersehbar, was die Modellierung von Regulierungsrisiko, Vermögenswerten und Verbindlichkeiten erschwert.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die unzureichende oder inkonsistente Offenlegung von Klimadaten durch Unternehmen, was die Bewertung und den Vergleich von Klimarisiken über verschiedene Investitionen hinweg erschwert. Zudem können kurzfristige Marktfokussierung und politische Zyklen die Langfristige Planung und die Implementierung notwendiger Anpassungsmaßnahmen verzögern. Einige Argumente weisen darauf hin, dass die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf das Wirtschaftswachstum noch nicht vollständig verstanden sind und dass die Kosten des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in bestimmten Sektoren erheblich sein könnten.

Globale Erwärmung vs. Klimawandel

Obwohl die Begriffe häufig synonym verwendet werden, besteht ein wichtiger Unterschied zwischen globaler Erwärmung und Klimawandel.

MerkmalGlobale ErwärmungKlimawandel
DefinitionLangfristiger Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur.Langfristige Veränderungen in Wettermustern und Temperaturen.
FokusPrimär Temperaturanstieg.Umfasst Temperatur, Niederschlag, Windmuster, Meeresspiegel etc.
UmfangEin spezifisches Phänomen.Ein umfassenderer Begriff, der alle Aspekte der sich ändernden globalen Klima umfasst.
UrsacheHauptsächlich erhöhte Treibhausgaskonzentrationen.Vielfältige Faktoren, einschließlich natürlicher Zyklen und menschlicher Aktivitäten (treibhausgasbedingte globale Erwärmung ist ein Haupttreiber).

Die globale Erwärmung ist somit ein entscheidender Bestandteil des Klimawandels, der sich auf die Erhöhung der Temperaturen konzentriert. Der Klimawandel hingegen beschreibt die breiteren und längerfristigen Verschiebungen in den globalen und regionalen Klimamustern, zu denen neben Temperaturveränderungen auch extreme Wetterereignisse und Änderungen im Wasserkreislauf gehören.

FAQs

Was sind die Hauptursachen der Globalen Erwärmung?

Die Hauptursachen der globalen Erwärmung sind die Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid ((CO_2)), Methan ((CH_4)) und Lachgas ((N_2O)). Diese Gase entstehen hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas) für Energie und Transport, industrielle Prozesse, Entwaldung und bestimmte landwirtschaftliche Praktiken.

Wie beeinflusst die Globale Erwärmung die Wirtschaft?

Die globale Erwärmung kann die Wirtschaft auf vielfältige Weise beeinflussen, darunter durch Schäden an Infrastruktur durch Extremwetter, Rückgänge in der landwirtschaftlichen Produktivität, Gesundheitskosten durch Hitzestress und die Notwendigkeit kostspieliger Anpassungsmaßnahmen. Sie kann auch zu Regulierungsrisiko und Marktverschiebungen führen, da Unternehmen und Industrien sich an neue Klimapolitiken und -technologien anpassen müssen.

Welche Rolle spielen Investitionen bei der Bekämpfung der Globalen Erwärmung?

Investitionen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der globalen Erwärmung, indem sie Kapital für die Entwicklung und Implementierung kohlenstoffarmer Technologien, erneuerbarer Energien, energieeffizienter Lösungen und Nachhaltige Entwicklung bereitstellen. Finanzinstitute und Anleger können durch ihre Anlageentscheidungen den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beschleunigen und gleichzeitig neue Wachstumschancen nutzen.

Kann die Finanzbranche die Globale Erwärmung stoppen?

Die Finanzbranche kann die globale Erwärmung nicht alleine stoppen, aber sie ist ein kritischer Akteur im globalen Bestreben, ihre Auswirkungen zu mindern und sich an sie anzupassen. Durch die Umlenkung von Kapital in nachhaltige Projekte, die Bewertung und das Management von Klimarisiken sowie die Förderung von Transparenz und Berichterstattung kann die Finanzbranche maßgeblich dazu beitragen, die notwendigen Veränderungen herbeizuführen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaschocks zu erhöhen. Internationale Abkommen wie das Pariser Abkommen, das von 195 Parteien verabschiedet wurde, legen die globalen Ziele für die Klimapolitik fest.1, 2

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