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Kalkulatorische abschreibung

What Is Kalkulatorische Abschreibung?

Die kalkulatorische Abschreibung ist eine zentrale Kostenart im Internes Rechnungswesen eines Unternehmens, die den tatsächlichen Wertverlust von Anlagevermögen über dessen Nutzungsdauer abbildet. Im Gegensatz zur bilanziellen Abschreibung, die sich an handels- und steuerrechtlichen Vorschriften orientiert, dient die kalkulatorische Abschreibung der innerbetrieblichen Kostenrechnung und der realistischen Preiskalkulation. Sie ist eine sogenannte Anderskostenart, da sie sich in Ansatzhöhe oder Rechengröße von den entsprechenden Aufwendungen der Finanzbuchhaltung unterscheidet. Das H19, 20auptziel der kalkulatorischen Abschreibung besteht darin, den Verbrauch von Sachanlagen verursachungsgerecht auf die Produkte oder Leistungen umzulegen, um die Substanzerhaltung des Unternehmens zu gewährleisten.

History and Origin

Die Entwicklung der Kostenrechnung in Deutschland, zu der auch die kalkulatorische Abschreibung gehört, hat eine lange Geschichte, die sich deutlich von anglo-amerikanischen Ansätzen unterscheidet. Während im angelsächsischen Raum die Kostenrechnung oft eng mit der Finanzbuchhaltung verknüpft ist, wurde in Deutschland früh eine klare Trennung zwischen internem und externem Rechnungswesen vollzogen. Bereits im 1189. Jahrhundert begann die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Kosten- und Leistungsrechnung in Europa, und es etablierte sich die Notwendigkeit, Kostenstrukturen detaillierter zu analysieren, um Preispolitik und Betriebskontrolle zu verbessern. Die kalkulat17orische Abschreibung entwickelte sich als Instrument, das es Unternehmen ermöglichte, über die rein gesetzlich vorgeschriebene bilanzielle Abbildung hinauszugehen und eine für interne Entscheidungen relevantere Erfassung des Werteverzehrs vorzunehmen. Dies war besonders wichtig, da die "deutsche" Kostenrechnung darauf abzielt, eine differenziertere Kostenstellenrechnung zu ermöglichen.

Key Takeaway16s

  • Die kalkulatorische Abschreibung bildet den realen Wertverlust von Anlagegütern ab und dient der internen Kostenrechnung.
  • Sie unterscheidet sich von der Bilanzielle Abschreibung durch unterschiedliche Wertansätze und Nutzungsdauern.
  • Ihr Hauptziel ist die Sicherstellung der Substanzerhaltung durch die Berücksichtigung von Wiederbeschaffungswerten.
  • Die kalkulatorische Abschreibung beeinflusst nicht direkt die Gewinn- und Verlustrechnung oder die Steuerlast.
  • Sie ist entscheidend für fundierte Investitionsentscheidungen und eine realistische Preiskalkulation.

Formula and Calculation

Die Berechnung der kalkulatorischen Abschreibung basiert in der Regel auf der lineare Abschreibung, wobei als Basis nicht die historischen Anschaffungskosten, sondern der Wiederbeschaffungswert des Anlagegutes zum Zeitpunkt der Abschreibung angesetzt wird. Zudem wird die voraussichtliche tatsächliche Nutzungsdauer des Wirtschaftsgutes zugrunde gelegt, die von der steuerlich normierten Nutzungsdauer abweichen kann.

Die Formel für die l15ineare kalkulatorische Abschreibung lautet:

Kalkulatorische Abschreibung=WiederbeschaffungswertRestwertTatsa¨chliche Nutzungsdauer\text{Kalkulatorische Abschreibung} = \frac{\text{Wiederbeschaffungswert} - \text{Restwert}}{\text{Tatsächliche Nutzungsdauer}}

Dabei bedeuten:

  • Wiederbeschaffungswert: Die Kosten, die voraussichtlich anfallen würden, um das Wirtschaftsgut heute neu zu beschaffen.
  • Restwert: Der ge14schätzte Wert, den das Wirtschaftsgut am Ende seiner Nutzungsdauer noch hat (z.B. Schrottwert).
  • Tatsächliche Nutzun13gsdauer: Die geschätzte Zeitspanne, über die das Wirtschaftsgut im Unternehmen voraussichtlich genutzt werden kann.

Interpreting the Kalkula12torische Abschreibung

Die kalkulatorische Abschreibung wird intern genutzt, um den tatsächlichen Werteverzehr von Anlagegütern im Produktionsprozess abzubilden. Die Interpretation dieses Wertes ist entscheidend für die Kostenkontrolle und die Kalkulation von Verkaufspreisen. Da sie den Wiederbeschaffungswert und die tatsächliche Nutzungsdauer berücksichtigt, ermöglicht sie eine realistischere Bewertung des Ressourcenverbrauchs als die bilanzielle Abschreibung. Ein höherer kalkulatorischer Abschreibungsbetrag deutet auf einen stärkeren Werteverzehr oder höhere Wiederbeschaffungskosten hin, was wiederum die Produktkosten beeinflusst und die Notwendigkeit unterstreicht, entsprechende Rücklagen für künftige Investitionen zu bilden. Die Höhe der kalkulatorischen Abschreibung hilft dem Management, fundierte Entscheidungen über Preisgestaltung, Rentabilität und zukünftige Investitionen zu treffen.

Hypothetical Example

Ein Unternehmen kauft eine neue Maschine für die Produktion.

  • Anschaffungskosten: 100.000 EUR
  • Geschätzter Wiederbeschaffungswert zum Abschreibungsbeginn: 110.000 EUR (unter Berücksichtigung von Inflation und technischem Fortschritt)
  • Geschätzter Restwert am Ende der Nutzungsdauer: 10.000 EUR
  • Geschätzte tatsächliche Nutzungsdauer: 8 Jahre

Die jährliche kalkulatorische Abschreibung berechnet sich wie folgt:

Kalkulatorische Abschreibung=110.000 EUR10.000 EUR8 Jahre=100.000 EUR8 Jahre=12.500 EUR pro Jahr\text{Kalkulatorische Abschreibung} = \frac{110.000 \text{ EUR} - 10.000 \text{ EUR}}{8 \text{ Jahre}} = \frac{100.000 \text{ EUR}}{8 \text{ Jahre}} = 12.500 \text{ EUR pro Jahr}

Dieser Betrag von 12.500 EUR pro Jahr wird dann in der internen Kostenrechnung berücksichtigt, um die Kosten der Produkte, die mit dieser Maschine hergestellt werden, präziser zu kalkulieren.

Practical Applications

Die kalkulatorische Abschreibung findet ihre Anwendung hauptsächlich im Bereich der Kosten- und Leistungsrechnung und des Controllings. Sie ist ein unverzichtbares Instrument für die Preisbildung, da sie sicherstellt, dass die Preise nicht nur die Aufwendungen aus der Finanzbuchhaltung decken, sondern auch die reale Abnutzung und den zukünftigen Ersatz des Anlagevermögen berücksichtigen. Dies ermöglicht Unternehmen, langfristig ihre Substanzerhaltung zu sichern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Unternehmen nutzen die kalkulatorische Abschreibung auch für die Ergebnisrechnung und für Investitionsentscheidungen, da sie ein klareres Bild der tatsächlichen Kosten eines Projekts oder einer Produktlinie liefert. Eine genaue Erfassung hilft bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Prozessen und der Identifizierung von Einsparpotenzialen. Die Verwendung der kalkulatorischen Abschreibung bietet Unternehmen Vorteile in der internen Finanzplanung und der Kostenkontrolle durch eine realistischere Einschätzung der Wertminderung von Anlagegütern. Weiterführende Informationen zu den Unterschieden und Berechnungs11grundlagen finden sich auf spezialisierten Portalen für Controlling.

Limitations and Criticisms

Obwohl die kalkulatorische Abschrei10bung eine genauere Abbildung des Werteverzehrs ermöglicht, ist sie nicht ohne Einschränkungen. Eine wesentliche Herausforderung liegt in der Schätzung des Wiederbeschaffungswert und der tatsächlichen Nutzungsdauer. Diese Werte basieren auf Annahmen und können von der Realität abweichen, was zu Ungenauigkeiten in der Kostenrechnung führen kann. Insbesondere bei langlebigen Anlagegütern kann die Vorhersage zukünftiger Marktpreise und technologischer Entwicklungen schwierig sein. Des Weiteren sind die kalkulatorischen Kostenarten nicht direkt in der externen Rechnungslegung sichtbar, was die Vergleichbarkeit mit extern veröffentlichten Finanzdaten erschweren kann. Eine weitere Kritik betrifft die eingeschränkte Kontrollierbarkeit, da der tatsächliche Werteverzehr einer Periode nicht immer exakt ermittelt werden kann. Die kalkulatorische Zinseninsen), die in der Kostenrechnung ebenfalls eine Rolle spielen, sollen unter anderem die Nachteile einer reinen Abschreibung auf Basis von Anschaffungs- und Herstellungskosten kompensieren.

Kalkulatorische Abschreibung vs. Bilanzielle Abschreibung

Die [kalkulatori7sche Abschreibung](https://diversification.com/term/kalkulatorische-abschreibung) und die Bilanzielle Abschreibung sind beides Methoden zur Erfassung des Werteverzehrs von Anlagegütern, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrem Zweck, ihrer Basis und ihrer Relevanz. Die bilanzielle Abschreibung, auch als Absetzung für Abnutzung (AfA) bekannt, ist gesetzlich im Handelsgesetzbuch (HGB) und im Steuerrecht verankert. Sie dient der externen Rechnungslegung, beeinflusst den Jahresabschluss und ist relevant für die Steuerberechnung. Als Bemessungsgrundlage dienen hier die Anschaffungskosten oder Herstellungskosten des Gutes, und die Nutzungsdauer richtet sich oft nach steuerlich vorgegebenen AfA-Tabellen.

Im Gegensatz dazu ist die kalkulatorische Abschreibung Teil des [Internes Rechnun5, 6gswesen](https://diversification.com/term/internes-rechnungswesen) und unterliegt keinen gesetzlichen Vorschriften. Ihr Ziel ist eine realitätsnahe Abbildung des Verbrauchs für interne Zwecke wie die Preiskalkulation oder die Kostenkontrolle. Sie basiert typischerweise auf dem Wiederbeschaffungswert des Anlagegutes und einer vom Unternehmen geschätzten tatsächlichen Nutzungsdauer. Der Hauptunterschied liegt also darin, dass die bilanzielle Abschreibung der Vergangen4heitsbetrachtung und den gesetzlichen Vorschriften dient, während die kalkulatorische Abschreibung eine zukunftsorientierte Sichtweise einnimmt, um die notwendige Substanzerhaltung und eine realistische Preisbildung zu ermöglichen.

FAQs

Warum werden kalkulatorische Abschreibungen verwendet, obwohl es bereits b3ilanzielle Abschreibungen gibt?

Kalkulatorische Abschreibungen werden verwendet, weil die Bilanzielle Abschreibung durch gesetzliche Vorgaben (Handels- und Steuerrecht) oft nicht den tatsächlichen Werteverzehr oder die Kosten der Wiederbeschaffung abbildet. Für interne Zwecke, wie die Preiskalkulation oder Investitionsentscheidungen, ist jedoch eine realitätsnahe Erfassung des Werteverzehrs notwendig, um die Substanzerhaltung des Unternehmens langfristig zu sichern.

Welche Wertbasis wird für die kalkulatorische Abschreibung verwendet?

Für die kalkulatorische Abschreibung wird in der Regel der Wiederbeschaffungswert des Anlagegutes herangezogen. Dies berücksichtigt Preissteigerungen und Inflation, um sicherzustellen, dass genügend Mittel für die zukünftige Neuanschaffung des Wirtschaftsgutes zur Verfügung stehen.

Was ist der Unterschied zwischen Nutzungsdauer und Abschreibungsdauer bei der kalkulatorische2n Abschreibung?

Die Nutzungsdauer bei der kalkulatorischen Abschreibung bezieht sich auf die tatsächlich erwartete wirtschaftliche Lebensdauer eines Anlagegutes im Unternehmen. Sie kann von der gesetzlich vorgeschriebenen Abschreibungsdauer für die Bilanzielle Abschreibung abweichen. Die kalkulatorische Abschreibung orientiert sich an der realistischen Einschätzung, wie lange ein Wirtschaftsgut voraussichtlich im Betrieb genutzt wird.

Hat die kalkulatorische Abschreibung Auswirkungen auf den Gewinn eines Unternehmens?

Nein, die k1alkulatorische Abschreibung hat keine direkten Auswirkungen auf den handelsrechtlichen oder steuerrechtlichen Gewinn eines Unternehmens, da sie nicht in der Finanzbuchhaltung ausgewiesen wird. Sie ist eine rein interne Rechengröße, die der Kalkulation und Kostenkontrolle dient. Indirekt kann sie jedoch die Preisgestaltung beeinflussen und somit zur langfristigen Ertragskraft beitragen.