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Nachhaltigkeitsbericht

Was ist ein Nachhaltigkeitsbericht?

Ein Nachhaltigkeitsbericht ist ein Dokument, das Unternehmen freiwillig oder auf behördliche Anweisung hin veröffentlichen, um ihre Leistungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) darzulegen. Als Teil der ESG-Berichterstattung bietet ein Nachhaltigkeitsbericht Einblicke in die nicht-finanziellen Auswirkungen und Risiken eines Unternehmens. Er dient dazu, Transparenz zu schaffen und Stakeholder, einschliesslich Investoren, Kunden und Mitarbeitende, über die Bemühungen des Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit zu informieren.

Geschichte und Ursprung

Die Anfänge der Nachhaltigkeitsberichterstattung reichen bis in die späten 1980er und 1990er Jahre zurück, als das öffentliche Bewusstsein für Umwelt- und Sozialthemen zunahm. Einer der Meilensteine in der Entwicklung standardisierter Nachhaltigkeitsberichte war die Gründung der Global Reporting Initiative (GRI) im Jahr 1997. Die GRI entstand als Reaktion auf die wachsende Nachfrage nach Rechenschaftspflicht und Transparenz von Unternehmen und zielte darauf ab, einen standardisierten Rahmen für die Messung und Kommunikation der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen zu schaffen. Ihre ersten Richtlinien wurden im Jahr 2000 veröffentlicht und entwickelten sich später zu den heute weit verbreiteten GRI-Standards. Diese Standar20, 21ds halfen Unternehmen, ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu kommunizieren und trugen massgeblich zur Entwicklung einer universellen Sprache für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bei.

Wichtige E19rkenntnisse

  • Ein Nachhaltigkeitsbericht bewertet die Leistungen eines Unternehmens in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG).
  • Er dient der Transparenz gegenüber Stakeholdern, einschliesslich Investoren, Kunden und Regulierungsbehörden.
  • Die Erstellung kann auf freiwilliger Basis oder aufgrund gesetzlicher Vorschriften erfolgen, wie der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in der EU.
  • Er hilft Unternehmen, Risiken zu identifizieren, Chancen zu nutzen und ihre Reputation zu verbessern.
  • Herausforderungen umfassen die Datenqualität, mangelnde Standardisierung und das Risiko von Greenwashing.

Interpretation des Nachhaltigkeitsberichts

Die Interpretation eines Nachhaltigkeitsberichts erfordert ein Verständnis der verschiedenen Kennzahlen und Offenlegungspraktiken. Berichterstattung in diesem Kontext geht über reine Zahlen hinaus und umfasst qualitative Beschreibungen von Richtlinien, Prozessen und Zielen. Ein aussagekräftiger Nachhaltigkeitsbericht sollte nicht nur positive Aspekte hervorheben, sondern auch Herausforderungen und Verbesserungspotenziale adressieren. Investoren und Analys18ten prüfen Nachhaltigkeitsberichte, um das Risikomanagement eines Unternehmens in Bezug auf ESG-Faktoren zu bewerten und potenzielle Chancen für nachhaltige Investitionen zu identifizieren. Sie achten auf die Materialität der offengelegten Informationen, also darauf, welche ESG-Themen für das Geschäftsmodell des Unternehmens am relevantesten sind.

Hypothetisches Beispiel

Ein mittelständisches Technologieunternehmen, "TechSolutions AG", beschliesst, seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Zuvor hat das Unternehmen keine formalen ESG-Daten gesammelt oder veröffentlicht. Für den Bericht beginnt TechSolutions damit, Daten zu ihrem Energieverbrauch, Wasserverbrauch und Abfallaufkommen zu erfassen. Sie analysieren auch ihre Lieferkette auf soziale und ökologische Standards und bewerten ihre Praktiken im Bereich der Arbeitnehmerrechte und Diversität.

Im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht TechSolutions AG:

  • Eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 10 % im Vergleich zum Vorjahr durch den Einsatz erneuerbarer Energien.
  • Die Implementierung eines neuen Mitarbeiterschulungsprogramms zu ethischen Geschäftspraktiken und Unternehmensführung.
  • Die Verpflichtung, bis 2030 100 % recycelbare Verpackungen für ihre Produkte zu verwenden.

Dieser Bericht ermöglicht es TechSolutions, ihre Fortschritte öffentlich darzulegen und einen Dialog mit ihren Stakeholdern über ihre Nachhaltigkeitsziele zu beginnen. Er dient auch als internes Instrument zur Verfolgung und Verbesserung der ESG-Leistung des Unternehmens.

Praktische Anwendungen

Nachhaltigkeitsberichte finden in verschiedenen Bereichen praktische Anwendung:

  • Investitionsentscheidungen: Investoren nutzen die Informationen aus Nachhaltigkeitsberichten zunehmend, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Unternehmen mit robusten ESG-Praktiken zu identifizieren. Die Daten helfen ihnen, das langfristig17e Wertschöpfungspotenzial und die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegenüber Klimawandel und sozialen Risiken zu bewerten.
  • Regulierung und Compliance: Viele 16Länder und Regionen führen obligatorische Nachhaltigkeitsberichtsstandards ein. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union, die von Unternehmen die Offenlegung detaillierter Nachhaltigkeitsinformationen nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) verlangt. Dies zielt darauf ab, die Qualität, Vergleichb15arkeit und Zuverlässigkeit von Nachhaltigkeitsdaten zu verbessern.
  • Unternehmensstrategie und [Risikomanagemen14t](https://diversification.com/term/risikomanagement): Unternehmen nutzen Nachhaltigkeitsberichte intern, um ihre eigene ESG-Leistung zu überwachen, Schwachstellen zu identifizieren und Strategien zur Verbesserung zu entwickeln. Sie helfen bei der Due Diligence und ermöglichen es, potenzielle ESG-Risiken, die sich auf die Finanzberichte oder die Reputation auswirken könnten, frühzeitig zu erkennen.
  • Kunden- und Mitarbeiterengagement: Ein stark13er Nachhaltigkeitsbericht kann das Vertrauen von Kunden stärken und qualifizierte Mitarbeitende anziehen, die Wert auf verantwortungsvolle Unternehmenspraktiken legen.

Einschränkungen und Kritik

Obwohl Nachhaltigkeitsberichte eine zunehmend wichtige Rolle spielen, sind sie nicht ohne Einschränkungen und Kritikpunkte. Eine der grössten Herausforderungen ist die Qualität und Vergleichbarkeit der Daten. Unternehmen verwenden oft unterschiedliche Methoden und Rahmenwerke für die Datenerfassung und Berichterstattung, was das Benchmarking erschwert.

Ein weiteres grosses Problem ist das sogenannte "Greenwas12hing", bei dem Unternehmen irreführende oder übertriebene Angaben zu ihren Nachhaltigkeitsbemühungen machen, um ein umweltfreundlicheres Image zu projizieren, als es der Realität entspricht. Dies kann das Vertrauen der Investoren und der Öffentlichkeit untergraben. Die fehlende einheitliche [Regulierung]((https://diversificatio[9](https://zerocarbon-analytics.org/archives/netzero/how-to-spot-greenwashing-in-a-sustainability-report), 10n.com/term/regulierung)) und externe Prüfung der Nachhaltigkeitsberichte in einigen Jurisdiktionen kann ebenfalls zu dieser Problematik beitragen. Zwar gibt es Bemühungen, dies durch Standards wie die der Intern8ational Sustainability Standards Board (ISSB) oder der EU-CSRD mit ihren Prüfpflichten zu beheben, doch die vollständige Etablierung konsistenter und zuverlässiger Praktiken bleibt eine fortlaufende Herausforderung für die Kapitalmärkte.

Nachhaltigkeitsbericht vs. CSR-Bericht

Oft werden die Begriffe Na6, 7chhaltigkeitsbericht und CSR-Bericht (Corporate Social Responsibility-Bericht) synonym verwendet, obwohl es feine Unterschiede in ihrer Ausrichtung gibt.

MerkmalNachhaltigkeitsberichtCSR-Bericht
FokusUmfassende Betrachtung von ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung). Langfristige Nachhaltigkeit und Wertschöpfung.Konzentriert sich primär auf soziale und ethische Aspekte der Unternehmensverantwortung. Philanthropie und Gemeinschaftsengagement.
InhaltMessbare Leistungsindikatoren (z.B. Emissionen, Wasserverbrauch, Diversitätsquoten), Risikomanagementstrategien, Governance-Strukturen.Aktivitäten wie Spenden, Freiwilligenarbeit, faire Arbeitsbedingungen.
Strategische RolleIntegriert in die Geschäftsstrategie, oft mit Auswirkungen auf finanzielle Leistung und Wettbewerbsfähigkeit.Kann eher als separater Bereich oder als Ergänzung zur Hauptgeschäftsstrategie betrachtet werden.

Während ein CSR-Bericht sich stark auf die gesellschaftliche Verantwortung und die positiven Beiträge eines Unternehmens konzentrieren kann, bietet ein Nachhaltigkeitsbericht einen breiteren und oft quantitativeren Überblick über die ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen des Unternehmens. Ein Nachhaltigkeitsbericht ist in der Regel umfassender und versucht, die langfristigen Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten auf Mensch und Planet darzustellen, einschliesslich der Unternehmensführung als integralem Bestandteil.

FAQs

1. Ist ein Nachhaltigkeitsbericht gesetzlich vorgeschrieben?
Dies hängt von der jeweiligen Jurisdiktion und der Grösse des Unternehmens ab. In der Europäischen Union ist die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts für viele grosse Unternehmen durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) verpflichtend geworden. In anderen Ländern kann dies noch auf freiwilliger Basis erfolgen, obwohl der Druck von [Inv4, 5estoren](https://diversification.com/term/investoren) und der Öffentlichkeit zunimmt.

2. Welche Informationen sind typischerweise in einem Nachhaltigkeitsbericht enthalten?
Ein Nachhaltigkeitsbericht enthält in der Regel Informationen zu Umweltaspekten (z.B. Energieverbrauch, CO2-Emissionen, Abfallmanagement), sozialen Aspekten (z.B. Arbeitsbedingungen, Diversität, Menschenrechte, Sicherheit) und Aspekten der Unternehmensführung (z.B. Korruptionsbekämpfung, Vorstandsstrukturen, Ethikrichtlinien). Er kann auch Ziele, Massnahmen und Kennzahlen für diese Bereiche umfassen.

3. Wie können Investoren einen Nachhaltigkeitsber3icht nutzen?
Investoren nutzen Nachhaltigkeitsberichte, um die ESG-Faktoren eines Unternehmens zu bewerten. Dies hilft ihnen, Chancen im Bereich nachhaltige Investitionen zu identifizieren, potenzielle Risikomanagement-Lücken zu erkennen und die langfristige Lebensfähigkeit und Reputation eines Unternehmens einzuschätzen. Sie können die offengelegten Daten auch zum [Benchmarking](https://diversification.com/term/benchmarkin[1](https://www.hbs.edu/faculty/Pages/item.aspx?num=54146), 2g) der Leistung von Unternehmen innerhalb einer Branche verwenden.

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