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Nominalwechselkurs

What Is Nominalwechselkurs?

Der Nominalwechselkurs ist der Preis einer Währung ausgedrückt in Einheiten einer anderen Währung. Er stellt das Verhältnis dar, zu dem eine Währung direkt gegen eine andere getauscht werden kann. Im Bereich der Internationalen Finanzen und Volkswirtschaftslehre ist der Nominalwechselkurs ein fundamentaler Begriff, der die Kaufkraft einer Währung auf dem Devisenmarkt widerspiegelt. Er wird auch als Wechselkurs bezeichnet und ist derjenige Satz, den man typischerweise an Valuta-Wechselstuben oder in Finanznachrichten sieht. Dieser Wert gibt an, wie viele Einheiten der einen Währung benötigt werden, um eine Einheit der anderen Währung zu erwerben.

History and Origin

Die Geschichte der Wechselkurssysteme, die den Nominalwechselkurs bestimmen, ist komplex und hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Vor dem 20. Jahrhundert waren viele Währungen an Rohstoffe wie Gold gebunden, was zu einem System fester Wechselkurse führte. Nach den Turbulenzen zweier Weltkriege und der Grossen Depression wurde 1944 in den USA das Bretton-Woods-System geschaffen. Dieses System etablierte feste, aber anpassbare Wechselkurse, wobei der US-Dollar an Gold gebunden war und andere Währungen ihren Wert an den Dollar banden. Ziel war es, die Währungsstabilität zu fördern und abrupte Währungsabwertungen zu verhindern, die in der Vorkriegszeit zu Handelskonflikten geführt hatten. Die teilnehmenden Länder verpflichteten sich, ihre Wechselkurse innerhalb einer engen Bandbreite zum US-Dollar zu halten, wobei der Dollar selbst zu einem festen Preis in Gold konvertierbar war. Das Internationale6 Währungsfonds (IWF) wurde gegründet, um dieses System zu überwachen. In den frühen 1970er Jahren geriet das Bretton-Woods-System jedoch unter Druck, da die US-Goldreserven sanken und Spekulationen zunahmen. Im Jahr 1971 löste die US-Regierung die Bindung des Dollars an Gold, was letztlich zum Zusammenbruch des Systems fester Wechselkurse und der Einführung flexiblerer, "floating" Wechselkurse führte, bei denen der Nominalwechselkurs durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird.

Key Takeaways

  • De5r Nominalwechselkurs ist der direkte Austauschpreis einer Währung gegen eine andere, ohne Berücksichtigung der Kaufkraft.
  • Er wird typischerweise auf den Devisenmärkten festgestellt und unterliegt ständigen Schwankungen in flexiblen Wechselkurssystemen.
  • Zentralbanken können durch Geldpolitik und Interventionen den Nominalwechselkurs beeinflussen.
  • Der Nominalwechselkurs ist entscheidend für die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Importen und Exporten.
  • Er unterscheidet sich vom Realer Wechselkurs, der zusätzlich die Preisniveaus berücksichtigt.

Formula and Calculation

Der Nominalwechselkurs kann auf zwei Arten ausgedrückt werden:

  1. Preisnotierung (direkte Notierung): Eine Einheit der ausländischen Währung wird in Einheiten der heimischen Währung angegeben.

    • Beispiel: 1 USD = 0,92 EUR (hier ist der Euro die heimische Währung).
  2. Mengennotierung (indirekte Notierung): Eine Einheit der heimischen Währung wird in Einheiten der ausländischen Währung angegeben.

    • Beispiel: 1 EUR = 1,09 USD (hier ist der Euro die heimische Währung).

Die Umrechnung zwischen diesen Notierungsarten ist einfach der Kehrwert:

Angenommen, der Nominalwechselkurs ist gegeben als Einheiten der heimischen Währung pro Einheit der ausländischen Währung ((E_{h/a})), dann gilt:

Ea/h=1Eh/aE_{a/h} = \frac{1}{E_{h/a}}

Wobei:

  • (E_{a/h}) = Nominalwechselkurs (ausländische Währung pro heimischer Währung)
  • (E_{h/a}) = Nominalwechselkurs (heimische Währung pro ausländischer Währung)

Dieser Wert des Nominalwechselkurses wird durch Angebot und Nachfrage auf dem Devisenmarkt für ein bestimmtes Währungspaar bestimmt.

Interpreting the Nominalwechselkurs

Die Interpretation des Nominalwechselkurses ist entscheidend, um dessen Auswirkungen auf internationale Transaktionen und die Wirtschaft zu verstehen. Ein steigender Nominalwechselkurs (wenn die heimische Währung gegenüber einer ausländischen Währung an Wert gewinnt – eine Währungsaufwertung) bedeutet, dass man mit einer Einheit der heimischen Währung mehr Einheiten der ausländischen Währung kaufen kann. Dies macht Importe billiger und Exporte teurer. Umgekehrt bedeutet ein fallender Nominalwechselkurs (wenn die heimische Währung gegenüber einer ausländischen Währung an Wert verliert – eine Währungsabwertung), dass Importe teurer und Exporte billiger werden.

Diese Bewegungen haben direkte Auswirkungen auf die Kaufkraft von Konsumenten und Unternehmen, die grenzüberschreitend handeln. Für Touristen bedeutet ein starker Euro beispielsweise, dass Reisen in die USA teurer werden, während die USA-Reise für US-Bürger billiger wird. Für Unternehmen, die Rohstoffe aus dem Ausland importieren, kann ein steigender Nominalwechselkurs die Kosten senken, während ein fallender Kurs die Kosten erhöht.

Hypothetical Example

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein deutsches Unternehmen, das Elektronik aus Japan importiert.

  • Situation 1: Der Nominalwechselkurs beträgt (1 \text{ EUR} = 130 \text{ JPY}). Ein japanisches Produkt kostet 13.000 JPY. Für Sie bedeutet das:

    13.000 JPY130 JPY/EUR=100 EUR\frac{13.000 \text{ JPY}}{130 \text{ JPY/EUR}} = 100 \text{ EUR}

    Das Produkt kostet Sie 100 EUR.

  • Situation 2: Der Euro wertet gegenüber dem Yen auf, und der neue Nominalwechselkurs beträgt (1 \text{ EUR} = 140 \text{ JPY}). Das gleiche Produkt kostet immer noch 13.000 JPY.

    13.000 JPY140 JPY/EUR92,86 EUR\frac{13.000 \text{ JPY}}{140 \text{ JPY/EUR}} \approx 92,86 \text{ EUR}

    Obwohl der Preis in Yen gleich geblieben ist, kostet Sie das Produkt jetzt nur noch rund 92,86 EUR. Diese Veränderung des Nominalwechselkurses macht japanische Güter für deutsche Importeure billiger.

Dies zeigt, wie Schwankungen im Nominalwechselkurs die Kosten und Erlöse im internationalen Handel direkt beeinflussen können.

Practical Applications

Der Nominalwechselkurs findet in zahlreichen Bereichen der Wirtschaft und Finanzwelt Anwendung:

  • Internationaler Handel: Er bestimmt die Wettbewerbsfähigkeit von Exporten und Importen eines Landes. Eine Währungsabwertung kann Exporte verbilligen und so die Nachfrage aus dem Ausland ankurbeln, während Importe teurer werden.
  • Reisen und Tourismus: Er beeinflusst, wie viel ausländische Touristen für ihre heimische Währung erhalten und umgekehrt, was direkte Auswirkungen auf die Reisekosten hat.
  • Internationale Investitionen: Anleger berücksichtigen den Nominalwechselkurs bei der Bewertung von Auslandsinvestitionen, da Währungsschwankungen die realen Erträge beeinflussen können.
  • Zentralbankpolitik: Zentralbanken nutzen Wechselkurse als Instrument ihrer Geldpolitik. Sie können durch den Kauf oder Verkauf von Devisenreserven in den Devisenmarkt eingreifen, um den Nominalwechselkurs zu beeinflussen und so makroökonomische Ziele zu erreichen, wie die Stabilisierung der Zahlungsbilanz oder die Steuerung der Inflation.
  • Währungsarbitrage: Händler nutzen geringfügige Unterschiede im Nominalwechselkurs zwischen verschiedenen Märkten, um risikofreie Gewinne zu erzielen.
  • Makroökonomische Analyse: Der Nominalwechselkurs ist ein Schlüsselindikator für die Gesundheit einer Volkswirtschaft und wird von Ökonomen analysiert, um Trends in Handel, Kapitalflüssen und Inflation zu verstehen.

Die Volatilität des Nominalwechselkurses kann jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen. Eine Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) ergab, dass Wechselkursvolatilität, insbesondere im Kontext der Europäischen Union, einen negativen Effekt auf den internationalen Handel haben kann. Das bedeutet, dass grosse und unvorhersehbare Schwankungen die Handelsaktivitäten verringern können, da Unternehm4en das zusätzliche Währungsrisiko scheuen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ebenfalls festgestellt, dass die Auswirkungen der Wechselkursvolatilität auf den Handel zwar debattiert werden, aber keine eindeutig klare Beziehung besteht.

Limitations and Criticisms

Obwohl der Nominalwechselkurs ein fundamentaler Indikator ist, hat er bestimmte Einschr3änkungen und ist Gegenstand von Kritik:

  • Keine Berücksichtigung der Kaufkraft: Der Hauptkritikpunkt ist, dass der Nominalwechselkurs allein nicht die tatsächliche Kaufkraft von Währungen widerspiegelt. Er sagt nichts darüber aus, wie viele Güter und Dienstleistungen man in einem anderen Land tatsächlich für eine bestimmte Menge an Währung kaufen kann. Hierfür ist der Realer Wechselkurs relevant, der um Preisniveauunterschiede bereinigt ist.
  • Volatilität und Unsicherheit: Insbesondere in flexiblen Wechselkurssystemen kann der Nominalwechselkurs stark schwanken, was zu Unsicherheit für Unternehmen führt, die international handeln. Diese Volatilität kann die Planung erschweren und das Risiko für Importeure und Exporteure erhöhen, wie der IWF feststellte.
  • Vernachlässigung der Inflation: Wenn die Inflationsraten zwischen zwei Ländern st2ark divergieren, kann ein stabiler Nominalwechselkurs dennoch zu einer erheblichen Veränderung des realen Wettbewerbsvorteils führen. Ein Land mit hoher Inflation wird im Vergleich zu einem Land mit niedriger Inflation wettbewerbsfähiger, selbst wenn der Nominalwechselkurs unverändert bleibt.
  • Kurzfristige vs. Langfristige Faktoren: Der Nominalwechselkurs wird kurzfristig stark von Spekulationen, Zinsdifferenzen (Zinssatz) und politischen Ereignissen beeinflusst, während langfristig die Kaufkraftparität tendenziell eine Rolle spielt. Diese Diskrepanz kann zu Fehlinterpretationen führen.
  • "Managed Float": Auch in sogenannten "Floating"-Systemen greifen Zentralbanken häufig ein, um extreme Schwankungen zu dämpfen. Dies wird als "Managed Float" oder "Dirty Float" bezeichnet und bedeutet, dass der Nominalwechselkurs nicht ausschliesslich von den Marktkräften bestimmt wird, sondern auch von politischen Entscheidungen. Der Übergang von festen zu flexiblen Raten in den 1970er Jahren zeigte, dass Währungsstabilität trotz flexibler Raten weiterhin ein Ziel für Zentralbanken blieb.

Nominalwechselkurs vs. Realer Wechselkurs

Der Nominalwechselkurs und der Realer Wechselkurs sind zwei zentrale Konzepte in der internationalen Öko1nomie, die oft verwechselt werden, aber unterschiedliche Informationen liefern.

Der Nominalwechselkurs (N) ist, wie bereits definiert, der Preis einer Währung in Bezug auf eine andere Währung. Er gibt an, wie viele Einheiten der ausländischen Währung man für eine Einheit der heimischen Währung erhält, oder umgekehrt. Er ist der direkte Umrechnungskurs, der an den Devisenmärkten gehandelt wird und nicht um Preisänderungen bereinigt ist.

Der Realer Wechselkurs (R) hingegen misst das Verhältnis, zu dem Güter und Dienstleistungen eines Landes gegen Güter und Dienstleistungen eines anderen Landes getauscht werden können. Er wird berechnet, indem der Nominalwechselkurs um die Preisniveaus (z.B. Verbraucherpreisindizes) der beiden Länder bereinigt wird. Die Formel lautet typischerweise:

R=N×Pausla¨ndischPheimischR = N \times \frac{P_{ausländisch}}{P_{heimisch}}

Wobei:

  • (N) = Nominalwechselkurs (z.B. ausländische Währung pro heimischer Währung)
  • (P_{ausländisch}) = Preisniveau im Ausland
  • (P_{heimisch}) = Preisniveau im Inland

Der reale Wechselkurs ist somit ein Mass für die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Ein Anstieg des realen Wechselkurses bedeutet, dass heimische Güter im Ausland relativ teurer werden und ausländische Güter im Inland relativ billiger, was die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Landes verringert. Der Nominalwechselkurs ist lediglich der "Nennwert", während der reale Wechselkurs die tatsächliche "Kaufkraft" der Währung in Bezug auf Waren und Dienstleistungen angibt.

FAQs

1. Wie wirkt sich eine Veränderung des Nominalwechselkurses auf den internationalen Handel aus?

Eine Währungsaufwertung des Nominalwechselkurses macht Exporte teurer für ausländische Käufer und Importe billiger für inländische Käufer. Dies kann die Exporte eines Landes verringern und die Importe erhöhen. Eine Währungsabwertung des Nominalwechselkurses hat den gegenteiligen Effekt: Exporte werden billiger und Importe teurer, was die Exporte fördert und die Importe dämpft.

2. Wer bestimmt den Nominalwechselkurs?

In den meisten modernen Volkswirtschaften wird der Nominalwechselkurs durch Angebot und Nachfrage auf dem Devisenmarkt bestimmt. Angebot und Nachfrage werden von Faktoren wie Handelsbilanzen, Zinsdifferenzen (Zinssatz), Inflation, Kapitalflüssen, politischen Ereignissen und Spekulationen beeinflusst. Zentralbanken können durch Interventionen, wie den Kauf oder Verkauf von Devisenreserven, den Nominalwechselkurs ebenfalls beeinflussen.

3. Ist ein hoher Nominalwechselkurs immer gut für eine Wirtschaft?

Nicht unbedingt. Ein hoher Nominalwechselkurs (eine Währungsaufwertung) bedeutet zwar, dass Importe günstiger sind und die Bevölkerung eine höhere Kaufkraft im Ausland hat, er kann aber auch die Exporte eines Landes verteuern und somit die Wettbewerbsfähigkeit der exportierenden Unternehmen beeinträchtigen. Dies kann zu einem Rückgang der Produktion und Arbeitsplätzen in exportorientierten Sektoren führen. Die optimale Höhe eines Nominalwechselkurses hängt von den spezifischen ökonomischen Zielen und der Struktur der Wirtschaft ab.

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