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Optionspreise

Optionspreise sind ein zentrales Konzept im Bereich der Finanzderivate. Sie stellen den Geldbetrag dar, den ein Käufer an einen Verkäufer für einen Optionskontrakt entrichtet. Dieser Preis, auch als Optionsprämie bezeichnet, wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst und ist entscheidend für die Attraktivität und Rentabilität von Optionsgeschäften.

Was Ist Optionspreise?

Optionspreise beziehen sich auf den Marktpreis eines Optionskontrakts, der dem Inhaber das Recht, aber nicht die Verpflichtung, gibt, einen Basiswert zu einem festgelegten Ausübungspreis vor oder an einem bestimmten Verfallstag zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Preise sind dynamisch und spiegeln die erwartete zukünftige Wertentwicklung des Basiswerts wider, eingebettet in das breitere Feld der Finanzderivate. Sie sind der monetäre Wert, der für das mit dem Optionskontrakt verbundene Recht gezahlt wird.

History und Origin

Die Geschichte der Optionen ist lang, aber standardisierte und börsengehandelte Optionen, wie sie heute bekannt sind, sind relativ jung. Der moderne Optionshandel begann mit der Gründung der Chicago Board Options Exchange (CBOE) am 26. April 1973. Die CBOE war die erste US-Börse, die standardisierte Optionskontrakte anbot, was einen entscheidenden Schritt für die Entwicklung des Optionsmarktes darstellte. Vor 1973 wurden13, 14 Optionen hauptsächlich im außerbörslichen Handel gehandelt, mit nicht standardisierten Bedingungen. Die Einführung der CBOE ermöglichte einen transparenten und regulierten Markt für diese Finanzinstrumente.

Ein weiterer bahnbrechender Moment in der Bestimmung von Optionspreisen war die Veröffentlichung des Black-Scholes-Modells im Jahr 1973 durch Fischer Black und Myron Scholes, gefolgt von einer Erweiterung durch Robert C. Merton. Dieses Modell lieferte10, 11, 12 eine mathematische Formel zur Berechnung des theoretischen Wertes einer europäischen Option und revolutionierte die Optionsbewertung und den Derivatemarkt. Myron Scholes und Rober9t C. Merton erhielten 1997 den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften für ihre Arbeit, die eine neue Methode zur Bestimmung des Wertes von Derivaten darstellte.

Key Takeaways

  • Opt6, 7, 8ionspreise sind der Kaufpreis eines Optionskontrakts, der auch als Optionsprämie bekannt ist.
  • Sie werden von einer Reihe von Faktoren beeinflusst, darunter der Preis des Basiswerts, der Ausübungspreis, die Volatilität, die Restlaufzeit, die Zinssätze und Dividenden.
  • Das Black-Scholes-Modell ist ein grundlegendes Rahmenwerk für die theoretische Berechnung von Optionspreisen.
  • Höhere erwartete Volatilität oder längere Restlaufzeiten führen in der Regel zu höheren Optionspreisen, während höhere Zinssätze Call-Optionen verteuern und Put-Optionen verbilligen können.
  • Das Verständnis der Optionspreise ist entscheidend für das Risikomanagement und die Entwicklung effektiver Optionsstrategien.

Formula und Calculation

Die Berechnung der Optionspreise kann komplex sein und hängt vom Typ der Option (europäisch oder amerikanisch) ab. Das bekannteste Modell zur Berechnung der theoretischen Optionspreise ist das Black-Scholes-Modell für europäische Optionen. Es berücksichtigt fünf Hauptfaktoren:

  • S: Aktueller Preis des Basiswerts
  • K: Ausübungspreis der Option
  • T: Restlaufzeit bis zum Verfallstag (in Jahren)
  • r: Risikofreier Zinssatz
  • σ: Volatilität des Basiswerts

Die Formeln für europäische Call- und Put-Optionen im Black-Scholes-Modell lauten:

Für eine Call-Option ((C)):
C=SN(d1)KerTN(d2)C = S N(d_1) - K e^{-rT} N(d_2)

Für eine Put-Option ((P)):
P=KerTN(d2)SN(d1)P = K e^{-rT} N(-d_2) - S N(-d_1)

Wobei:
d1=ln(S/K)+(r+σ2/2)TσTd_1 = \frac{\ln(S/K) + (r + \sigma^2/2)T}{\sigma \sqrt{T}}
d2=d1σTd_2 = d_1 - \sigma \sqrt{T}

Und (N(x)) ist die kumulative Standardnormalverteilungsfunktion, die die Wahrscheinlichkeit darstellt, dass ein standardnormalverteilter Zufallswert kleiner oder gleich (x) ist. Das Black-Scholes-Modell liefert einen theoretischen Preis, der als Referenzpunkt für die am Markt gehandelten Optionspreise dient.

Interpreting the Optionspreise

Die Interpretation der Optionspreise ist entscheidend für Händler und Investoren. Ein höherer Optionspreis bedeutet, dass der Markt eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des für die Option günstigen Szenarios einpreist oder eine höhere Unsicherheit (Volatilität) erwartet.

  • Bei Call-Optionen: Ein hoher Optionspreis deutet darauf hin, dass der Markt eine deutliche Preissteigerung des Basiswerts erwartet oder dass die erwartete Volatilität des Basiswerts hoch ist. Käufer sind bereit, eine höhere Prämie zu zahlen, um das Recht zu erwerben, den Basiswert zu einem niedrigeren Preis zu kaufen.
  • Bei Put-Optionen: Ein hoher Optionspreis legt nahe, dass der Markt einen deutlichen Preisverfall des Basiswerts erwartet oder ebenfalls eine hohe Volatilität. Käufer sind bereit, eine höhere Prämie zu zahlen, um sich gegen einen Kursverfall abzusichern oder von ihm zu profitieren.

Die Differenz zwischen dem Geld- und Briefkurs (Geld-Brief-Spanne) eines Optionskontrakts kann ebenfalls Hinweise auf die Liquidität und die Markteffizienz geben. Eine enge Spanne deutet auf einen liquiden Markt hin, während eine weite Spanne auf geringere Liquidität oder höhere Risikoprämien hindeuten kann.

Hypothetical Example

Angenommen, Sie interessieren sich für Optionspreise einer Call-Option auf die Aktie XYZ, die derzeit bei 100 Euro gehandelt wird. Die Option hat einen Ausübungspreis von 105 Euro und eine Restlaufzeit von drei Monaten.

Stellen Sie sich vor, der aktuelle Optionspreis für diese Call-Option beträgt 3 Euro. Wenn Sie diese Option kaufen, zahlen Sie 300 Euro (3 Euro Prämie x 100 Aktien pro Kontrakt).

Szenario A: Die Aktie steigt vor dem Verfallstag auf 110 Euro.
Die Option ist nun "im Geld" und hat einen inneren Wert von 110 Euro - 105 Euro = 5 Euro pro Aktie. Ihr Optionskontrakt ist 500 Euro wert (5 Euro x 100 Aktien). Ihr Gewinn wäre 500 Euro - 300 Euro (initiale Prämie) = 200 Euro, abzüglich eventueller Transaktionskosten.

Szenario B: Die Aktie bleibt unter 105 Euro oder fällt.
Die Option würde "aus dem Geld" verfallen. Der Optionskontrakt wäre wertlos, und Sie würden die gesamte gezahlte Prämie von 300 Euro verlieren.

Dieses Beispiel zeigt, wie der Optionspreis die initiale Investition darstellt und wie die zukünftige Bewegung des Basiswerts das Ergebnis für den Optionsinhaber bestimmt. Es illustriert sowohl das Gewinnpotenzial als auch das Verlustrisiko, das auf die Höhe der gezahlten Optionspreise beschränkt ist.

Practical Applications

Optionspreise sind in verschiedenen Bereichen des Finanzwesens von entscheidender Bedeutung:

  • Spekulation: Trader nutzen die Hebelwirkung von Optionen, um mit geringerem Kapitaleinsatz von erwarteten Kursbewegungen des Basiswerts zu profitieren. Niedrige Optionspreise können für Long-Positionen attraktiv sein, während hohe Preise den Verkauf von Optionen zur Prämieneinnahme (Short-Position) verlockender machen.
  • Hedging: Unternehmen und Investoren setzen Optionen ein, um sich gegen unerwünschte Preisbewegungen abzusichern. Beispielsweise könnte ein Anleger, der eine Long-Position in einer Aktie hält, Put-Optionen kaufen, um sich gegen einen Kursverfall abzusichern. Der Optionspreis für diese Put-Option ist die Kosten der Absicherung.
  • Einkommensgenerierung: Strategien wie der Verkauf von gedeckten Calls (Short-Position) ermöglichen es Anlegern, Prämieneinnahmen zu erzielen, oft unter der Annahme, dass der Optionspreis verfallen wird.
  • Analyse der Marktstimmung: Die implizite Volatilität, die aus den Optionspreisen abgeleitet wird, ist ein wichtiger Indikator für die erwartete zukünftige Schwankungsbreite eines Vermögenswerts. Eine hohe implizite Volatilität, wie sie beispielsweise im VIX-Index (CBOE Volatility Index) ausgedrückt wird, deutet auf erhöhte Markterwartungen hinsichtlich künftiger Preisbewegungen hin. Dieser Index, der auf Optionspreisen des S&P 500 basiert, wird oft als "Angstbarometer" des Marktes bezeichnet. R5egulierungsbehörden wie die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) überwachen den Optionsmarkt, um Transparenz und Anlegerschutz zu gewährleisten.

Limitations und Criticisms

Obwohl Optionspreise und die Modelle zu ihrer Berechnung ausgefeilte Werkzeuge sind,3 unterliegen sie bestimmten Einschränkungen und Kritikpunkten:

  • Modellannahmen: Das Black-Scholes-Modell basiert auf idealisierten Annahmen, die in der Realität oft nicht vollständig zutreffen, wie konstante Volatilität, keine Transaktionskosten und kontinuierlicher Handel. In der Praxis können Volatilitäten stark schwanken, was die Genauigkeit der Black-Scholes-Preise beeinträchtigt.
  • Implizite Volatilität: Während die implizite Volatilität aus Optionspreisen abgeleitet wird und eine Markterwartung darstellt, ist sie keine Garantie für zukünftige Bewegungen. Tatsächliche Volatilität (historische Volatilität) kann von der impliziten Volatilität abweichen, was zu unerwarteten Ergebnissen für Optionshändler führen kann. Die implizite Volatilität kann auch durch das Kauf- und Verkaufsverhalten von Kleinanlegern beeinflusst werden, insbesondere bei Optionen, die weit aus dem Geld liegen.
  • Komplexität: Optionspreise und die zugrunde liegenden Modelle können für unerfahrene Anleger schwer zu verstehen sein. Dies kann2 zu Fehlinterpretationen und damit zu suboptimalen Handelsentscheidungen führen.
  • "Volatility Smile" oder "Skew": In der Praxis zeigt die implizite Volatilität oft ein "Lächeln" oder eine "Schiefe", d.h., Optionen mit Ausübungspreisen, die weit aus dem Geld oder tief im Geld liegen, haben höhere implizite Volatilitäten als Optionen am Geld. Dies widerspricht der Annahme des Black-Scholes-Modells einer konstanten Volatilität und erfordert Anpassungen oder die Verwendung komplexerer Modelle.

Optionspreise vs. Optionsbewertung

Obwohl die Begriffe Optionspreise und Optionsbewertung oft synonym verwendet werden, gibt es einen feinen, aber wichtigen Unterschied.

  • Optionspreise bezieht sich auf den tatsächlichen, am Markt beobachtbaren Preis eines Optionskontrakts. Dies ist der Preis, zu dem Käufer und Verkäufer bereit sind, ein Geschäft abzuschließen. Er wird durch Angebot und Nachfrage sowie alle relevanten Marktinformationen bestimmt.
  • Optionsbewertung ist der Prozess der Bestimmung eines theoretischen fairen Wertes einer Option mithilfe eines mathematischen Modells, wie beispielsweise dem Black-Scholes-Modell. Dieser theoretische Wert dient als Benchmark, um zu beurteilen, ob der aktuelle Optionspreis am Markt über- oder unterbewertet ist.

Der Optionspreis ist also der reale Marktwert, während die Optionsbewertung der analytische Prozess ist, der zu einem rechnerischen Wert führt. Händler vergleichen oft den Optionspreis mit dem Ergebnis einer Optionsbewertung, um potenzielle Handelsmöglichkeiten zu identifizieren.

FAQs

Was beeinflusst die Höhe von Optionspreisen?

Die Höhe von Optionspreisen wird hauptsächlich durch den Preis des Basiswerts, den Ausübungspreis, die Restlaufzeit bis zum Verfallstag, die erwartete Volatilität des Basiswerts, die risikofreien Zinssätze und erwartete Dividenden beeinflusst. Jede dieser Variablen spielt eine Rolle bei der Bestimmung des Werts der Option.

Warum ändern sich Optionspreise ständig?

Optionspreise ändern sich ständig, weil sie auf dynamischen Marktbedingungen basieren. Schwankungen im Preis des Basiswerts, Veränderungen in der erwarteten Volatilität, das Verstreichen der Zeit (Zeitwertverfall) und Änderungen der Zinssätze beeinflussen den Wert einer Option in Echtzeit.

Was ist der Unterschied zwischen intrinsischem Wert und Zeitwert bei Optionspreisen?

Der intrinsische Wert ist der unmittelbare Gewinn, den eine Option hätte, wenn sie sofort ausgeübt würde. Für eine Call-Option ist dies der Unterschied zwischen dem Basiswert und dem Ausübungspreis, wenn der Basiswert über dem Ausübungspreis liegt (ansonsten null). Für eine Put-Option ist es der Unterschied zwischen dem Ausübungspreis und dem Basiswert, wenn der Basiswert unter dem Ausübungspreis liegt (ansonsten null). Der Zeitwert ist der Teil des Optionspreises, der über den intrinsischen Wert hinausgeht. Er spiegelt die Wahrscheinlichkeit wider, dass die Option in Zukunft profitabel wird, und ist abhängig von der verbleibenden Laufzeit und der erwarteten Volatilität.

Kann der Optionspreis null sein?

Ja, der Optionspreis kann theoretisch null sein, insbesondere bei Optionen, die weit "aus dem Geld" sind und nur noch eine sehr kurze Restlaufzeit haben. Solche Optionen haben einen intrinsischen Wert von null und ihr Zeitwert ist nahezu aufgebraucht, da die Wahrscheinlichkeit eines profitablen Ablaufs sehr gering ist.

Wie hängt die Volatilität mit den Optionspreisen zusammen?

Die Volatilität ist ein entscheidender Faktor für Optionspreise. Eine höhere erwartete Volatilität impliziert eine größere Wahrscheinlichkeit für starke Kursbewegungen des Basiswerts, sowohl nach oben als auch nach unten. Dies erhöht den potenziellen Wert sowohl von Call- als auch von Put-Optionen, da die Chance auf einen profitablen Verlauf steigt. Daher führen höhere implizite Volatilitäten in der Regel zu höheren Optionspreisen.1

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