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Systemisches

What Is Systemisches Risiko?

Systemisches Risiko bezieht sich auf die Gefahr eines Marktzusammenbruchs des gesamten Finanzsystems oder eines erheblichen Teils davon, im Gegensatz zum Ausfall einzelner Unternehmen oder Märkte. Im Bereich des Risikomanagements stellt systemisches Risiko eine kritische Herausforderung dar, da es zu einer weitreichenden Finanzkrise führen kann, die sich über verschiedene Sektoren der Finanzmärkte ausbreitet. Es entsteht durch die Verflechtung und Interdependenz von Finanzinstituten und -märkten, wobei der Ausfall einer Komponente eine Kaskade von Ausfällen auslösen kann, die das gesamte System destabilisiert.

History and Origin

Das Konzept des systemischen Risikos gewann insbesondere nach der globalen Finanzkrise von 2008 an Bedeutung. Diese Krise offenbarte, wie eng Banken und andere Finanzinstitute durch komplexe Netzwerke von Krediten, Derivaten und gegenseitigen Verpflichtungen miteinander verbunden waren. Der Zusammenbruch großer Institute wie Lehman Brothers zeigte die potenziell katastrophalen Auswirkungen, wenn eine solche Vernetzung zu einer systemischen Ansteckungsgefahr führt. In den 5Jahren nach der Krise wurden erhebliche regulatorische Anstrengungen unternommen, um die Ursachen des systemischen Risikos zu bekämpfen und das globale Finanzsystem widerstandsfähiger zu machen.

Key Takeaways

  • Systemisches Risiko ist die Gefahr eines umfassenden Zusammenbruchs oder einer schweren Störung des Finanzsystems.
  • Es entsteht durch die tiefe Vernetzung von Finanzinstituten und -märkten, was zu einer Kettenreaktion von Ausfällen führen kann.
  • Das Konzept gewann nach der Finanzkrise von 2008 an Bedeutung und führte zu neuen Regulierungsansätzen.
  • Regulierungsbehörden setzen Instrumente wie Stresstests und erhöhte Kapitalanforderungen ein, um systemisches Risiko zu mindern.

Interpreting systemisches Risiko

Das Verständnis von systemischem Risiko ist entscheidend für Regulierungsbehörden, Finanzinstitute und Investoren. Für Regulierungsbehörden bedeutet die Interpretation des systemischen Risikos die ständige Überwachung von Indikatoren, die auf eine zunehmende Anfälligkeit des Systems hindeuten könnten, wie etwa hohe Verschuldung oder mangelnde Liquidität in bestimmten Marktsegmenten. Das Internationale Währungsfonds (IWF) veröffentlicht regelmäßig Berichte zur globalen Finanzstabilität, die sich mit systemischen Problemen und potenziellen Risiken für die Finanzstabilität befassen. Für Finanzinstitute bedeutet es, ih4re eigenen Beiträge zum systemischen Risiko zu bewerten und Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung von Schocks zu verhindern.

Hypothetical Example

Stellen Sie sich ein hypothetisches Finanzsystem vor, in dem mehrere große Banken (Bank A, Bank B, Bank C) umfangreiche Interbankkredite untereinander vergeben haben. Angenommen, Bank A erleidet unerwartet hohe Verluste aus einem bestimmten Kreditsegment und wird insolvent. Aufgrund der direkten Verbindungen zu Bank A könnten Bank B und Bank C erhebliche Verluste erleiden, was ihre eigene Solvenz gefährdet. Wenn Bank B oder C ebenfalls ausfällt, könnte dies eine Kettenreaktion im gesamten System auslösen, da viele andere Institute Kredite an Bank B und C vergeben haben. Diese Kaskade von Ausfällen, die weit über den ursprünglichen Ausfall von Bank A hinausgeht und das gesamte Portfolio vieler Investoren beeinträchtigt, ist ein Beispiel für systemisches Risiko.

Practical Applications

Systemisches Risiko ist ein zentrales Anliegen in der Finanzregulierung und der Geldpolitik. Um dies zu mindern, wurden nach der Finanzkrise von 2008 weitreichende Reformen eingeführt. Ein prominentes Beispiel ist der Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act in den Vereinigten Staaten, der darauf abzielt, die systemischen Risiken im Finanzsystem zu verringern. Ein weiteres wichtiges Rahmenwerk ist Basel III, d3as von Banken höhere Kapitalanforderungen und Liquiditätspuffer verlangt, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Schocks zu erhöhen und die Ausbreitung von Krisen zu verhindern. Diese Maßnahmen sind Teil einer globalen Anstrengung, die "Too Big To Fail"-Problematik anzugehen und die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.

Limitations and Criticisms

Trotz umfangreicher regula2torischer Maßnahmen und wissenschaftlicher Forschung bleibt die vollständige Beseitigung oder präzise Messung des systemischen Risikos eine Herausforderung. Kritiker weisen darauf hin, dass neue Regulierungen möglicherweise "Regulierungsarbitrage" fördern könnten, bei der Finanzaktivitäten in weniger regulierte Bereiche des Finanzsystems verlagert werden, was neue Quellen systemischen Risikos schaffen könnte. Die Komplexität und die dynamische Natur der Finanzmärkte machen es schwierig, alle potenziellen Vernetzungs- und Ansteckungskanäle vorherzusehen. Darüber hinaus gibt es Debatten darüber, ob die Maßnahmen ausreichend sind, um einen zukünftigen Wirtschaftsabschwung oder eine Finanzkrise von systemischem Ausmaß zu verhindern.

Systemisches Risiko vs. Idiosynkratisches Risiko

Systemisches Risiko wird oft mit idiosynkratischem Risiko verwechselt oder diesem gegenübergestellt. Während systemisches Risiko die Gefahr eines Zusammenbruchs des gesamten Systems beschreibt, der alle Marktteilnehmer betrifft und durch externe Faktoren wie einen Wirtschaftsabschwung ausgelöst werden kann, bezieht sich idiosynkratisches Risiko auf unternehmensspezifische oder anlagenbezogene Risiken. Idiosynkratische Risiken sind einzigartig für ein bestimmtes Unternehmen oder eine bestimmte Anlage und können durch Diversifikation innerhalb eines Portfolios gemindert werden. Systemisches Risiko hingegen kann nicht durch einfache Diversifikation eliminiert werden, da es das gesamte System betrifft.

FAQs

Was ist ein Beispiel für systemisches Risiko?

Ein prominentes Beispiel für systemisches Risiko war die globale Finanzkrise von 2008, als der Ausfall großer Finanzinstitute eine Kaskade von Problemen im gesamten Bankensystem und den Weltwirtschaften auslöste.

Können Investoren systemisches Risiko diversifizieren?

Nein, systemisches Risi1ko kann nicht durch Diversifikation im traditionellen Sinne eliminiert werden, da es das gesamte Finanzsystem betrifft. Es handelt sich um ein nicht-diversifizierbares Risiko, das alle Marktteilnehmer beeinflusst.

Welche Rolle spielen Regulierungsbehörden beim systemischen Risiko?

Regulierungsbehörden überwachen das Finanzsystem auf Anzeichen von systemischem Risiko und implementieren Maßnahmen wie erhöhte Kapitalanforderungen, Stresstests und Mechanismen zur geordneten Abwicklung großer, angeschlagener Institute, um die Auswirkungen von Schocks zu mindern.

Wie unterscheidet sich systemisches Risiko von Marktrisiko?

Marktrisiko ist das Risiko von Verlusten aufgrund von Schwankungen der Marktpreise (z.B. Aktienkurse, Zinssätze), die alle Anlagen einer bestimmten Art betreffen. Systemisches Risiko ist umfassender und bezieht sich auf das Risiko eines Zusammenbruchs des gesamten Finanzsystems, der weit über einzelne Märkte hinausgeht und zu einer Finanzkrise führen kann.

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