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Akquisitionen

Akquisitionen, im Bereich der Unternehmensfinanzierung auch als Übernahmen bekannt, bezeichnen den Kauf eines Unternehmens, eines Unternehmensteils oder eines Vermögenswerts durch ein anderes Unternehmen. Ziel einer Akquisition ist es, die Kontrolle über die erworbenen Einheiten zu erlangen, um strategische Ziele wie Wachstum, Steigerung des Marktanteil oder Diversifikation zu erreichen. Eine Akquisition unterscheidet sich von einer Fusion dadurch, dass bei einer Akquisition ein Unternehmen das andere übernimmt und das übernommene Unternehmen in der Regel seine rechtliche Eigenständigkeit verliert, während bei einer Fusion zwei Unternehmen zu einer neuen Einheit verschmelzen.

History and Origin

Die Geschichte von Akquisitionen ist eng mit der Entwicklung des Kapitalismus und der Unternehmenslandschaft verbunden. Bereits im späten 19. Jahrhundert, während der ersten großen Welle von Unternehmenszusammenschlüssen (oft als "Great Merger Movement" bezeichnet), begannen Unternehmen in den Vereinigten Staaten, kleinere Wettbewerber zu übernehmen, um Monopole zu bilden und die Marktmacht zu konsolidieren. Prominente Beispiele aus dieser Zeit sind die Entstehung der U.S. Steel Corporation im Jahr 1901 und die Dominanz von Standard Oil durch die Konsolidierung kleinerer Ölfirmen.

Diese frühe39, 40n Akquisitionen konzentrierten sich oft auf die horizontale Integration zur Eliminierung von Wettbewerb oder die vertikale Integration zur Kontrolle der Lieferkette. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelten sich die Motive und Methoden von Akquisitionen weiter. Spätere Wellen, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg und in den 1960er Jahren, sahen vermehrt konglomerate Akquisitionen, bei denen Unternehmen in völlig unterschiedliche Geschäftsbereiche expandierten, um das Risikomanagement durch breitere Portfolios zu verbessern. Mit der Globalisierung und der zunehmenden Komplexität der Finanzmärkte wurden Akquisitionen zu einem zentralen Instrument der Unternehmensstrategie, getrieben von Faktoren wie technologischem Wandel, Deregulierung und der Suche nach Synergieeffekte. Die Regulierung dieser Transaktionen wurde ebenfalls komplexer, wie die Einführung der Regulation M-A durch die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) zeigt, die Offenlegungspflichten für Tender Offers und Going-Private-Transaktionen festlegt.

Key Takeaways

*35, 36, 37, 38 Akquisitionen sind Transaktionen, bei denen ein Unternehmen die Kontrolle über ein anderes Unternehmen oder dessen Vermögenswerte erwirbt.

  • Sie dienen oft strategischen Zielen wie Marktexpansion, Erwerb neuer Technologien oder Kostensenkungen.
  • Eine sorgfältige Due Diligence ist entscheidend, um potenzielle Risiken und Chancen zu bewerten.
  • Der Erfolg einer Akquisition hängt stark von der effektiven Integration der erworbenen Einheit ab.
  • Regulierungsbehörden spielen eine wichtige Rolle bei der Genehmigung von Akquisitionen, insbesondere bei großen Transaktionen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

Interpreting Akquisitionen

Akquisitionen sind komplexe Vorgänge, deren Interpretation über den reinen Kaufpreis hinausgeht. Eine zentrale Kennzahl zur Bewertung einer Akquisition ist der erhoffte Synergieeffekte – die Erwartung, dass der Wert des kombinierten Unternehmens größer ist als die Summe der Werte der einzelnen Unternehmen. Dies kann durch Kosteneinsparungen (z.B. durch Eliminierung redundanter Abteilungen), Umsatzsteigerungen (z.B. durch Cross-Selling) oder den Zugang zu neuen Märkten und Technologien entstehen.

Die Bewertung des Zielunternehmens ist ein kritischer Schritt im Akquisitionsprozess. Hier kommen verschiedene Methoden der Unternehmensbewertung zum Einsatz, wie etwa Discounted Cash Flow (DCF)-Modelle oder Multiplikatoren aus vergleichbaren Transaktionen. Eine umfassende Due Diligence vor der Akquisition ist unerlässlich, um finanzielle, rechtliche, operative und kulturelle Risiken des Zielunternehmens zu identifizieren. Die Kaufpreisallokation nach einer Akquisition kann zur Bilanzierung von Goodwill führen, einem immateriellen Vermögenswert, der den über dem Buchwert liegenden Kaufpreis widerspiegelt und regelmäßig auf Wertminderung überprüft werden muss.

Hypothetical Example

Ein mittelständisches Softwareunternehmen, "TechGrow AG", möchte sein Produktportfolio erweitern und seinen Kundenstamm vergrößern. Es identifiziert ein kleineres Start-up, "AppInnovate GmbH", das eine innovative mobile Anwendung entwickelt hat, die perfekt zu TechGrows bestehenden Diensten passt.

TechGrow AG beschließt, AppInnovate GmbH zu akquirieren. Zunächst führt TechGrow eine umfassende Due Diligence durch, um die Finanzen, die Technologie, die rechtlichen Aspekte und die Unternehmenskultur von AppInnovate zu prüfen. Nach positiver Bewertung bietet TechGrow den Aktionäre von AppInnovate einen Kaufpreis von 10 Millionen Euro, der eine Mischung aus Bargeld und TechGrow-Aktien ist.

Der Aufsichtsrat von AppInnovate stimmt dem Angebot zu. Nach Abschluss der Akquisition beginnt TechGrow mit der Integration von AppInnovate. Das Ziel ist es, die Technologie des Start-ups in die eigenen Produkte zu integrieren und die Mitarbeiter in das größere Unternehmen einzugliedern, um schnellstmöglich Synergieeffekte zu realisieren und eine positive Kapitalrendite aus der Investition zu erzielen.

Practical Applications

Akquisitionen sind ein fundamentales Instrument im modernen Wirtschaftsleben und finden in verschiedenen Bereichen Anwendung:

  • Strategisches Wachstum: Unternehmen akquirieren oft, um schnell neue Märkte zu erschließen oder in neue Geschäftsfelder vorzudringen, anstatt organisch zu wachsen. Dies kann den Erwerb von Technologie, Talenten oder Kundenstämmen umfassen.
  • Marktkonsolidierung: In reifen Branchen können Akquisitionen dazu dienen, Wettbewerber zu eliminieren und die Marktposition zu stärken. Die globale M&A-Aktivität erreichte im ersten Halbjahr 2025 mit 2,6 Billionen US-Dollar den höchsten Stand seit dem Höhepunkt der Pandemie im Jahr 2021, angetrieben durch das Streben nach Wachstum und den Einfluss des KI-Booms.
  • Ressourcenerwerb: Eine Akquisition kann den Zugang zu 33, 34kritischen Ressourcen wie Patenten, Rohstoffen oder qualifiziertem Personal ermöglichen.
  • Finanzielle Optimierung: Unternehmen können Akquisitionen nutzen, um steuerliche Vorteile zu erzielen, Barmittel zu nutzen oder die Finanzstruktur zu optimieren.
  • Turnaround-Strategien: Ein finanziell angeschlagenes Unternehmen kann von einem stärkeren Unternehmen akquiriert werden, um dessen Überleben zu sichern und wieder profitabel zu werden.
  • Private Equity und Leveraged Buyout (LBO): Private-Equity-Firmen nutzen Akquisitionen, oft über Leveraged Buyout (LBO)s, um Unternehmen zu erwerben, deren Wert durch operative Verbesserungen oder strategische Neuausrichtung gesteigert werden soll. Diese Transaktionen können als Asset-Deal (Erwerb spezifischer Vermögenswerte) oder Share-Deal (Erwerb von Anteilen am Unternehmen) strukturiert sein.
  • Regulierung: Regulierungsbehörden wie die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) und die europäische Kommission prüfen große Akquisitionen sorgfältig, um sicherzustellen, dass sie den Wettbewerb nicht beeinträchtigen. Beispielsweise musste Meta Giphy veräußern, und Adobe zog sein Angebot für Figma zurück, nachdem Regulierungsbehörden Bedenken äußerten.

Limitations and Criticisms

Trotz ihrer potenziellen Vorteile sind Akquisition32en mit erheblichen Risiken und Kritikpunkten verbunden. Studien zeigen, dass ein Großteil der Akquisitionen die erwarteten Synergieeffekte nicht vollständig realisiert oder sogar zu einem Wertverlust für die übernehmende Firma führt. Eine Studie aus dem Jahr 2020 kam zu dem Schluss, dass 70 % bis 90 % der Mergers & Acquisitions (M&A) scheitern.

Häufige Gründe für das Scheitern von Akquisitionen sind:

  • Kulturelle Inkompatibi29, 30, 31lität: Die Integration von zwei unterschiedlichen Unternehmenskulturen ist oft eine der größten Herausforderungen und kann zu Mitarbeiterfluktuation und Produktivitätsverlusten führen. Kulturelle Integrationsprobleme werden als eine der Hauptursachen für das Scheitern von Fusionen angesehen.
  • Überzahlung: Der übernehmende Akteur zahlt einen zu hohen Preis für das Zielunternehmen,27, 28 oft aufgrund überzogener Synergieerwartungen oder eines unzureichenden Due Diligence-Prozesses. Dies kann zu einem erheblichen Goodwill-Posten führen, der später abgeschrieben werden muss.
  • Schlechte Integration: Eine mangelhafte Post-Akquisitions-Integration von Systemen, Prozessen und Personal kann die erwarteten Vorteile zunichtemachen.
  • Regulatorische Hürden: Große Akquisitionen unterliegen oft einer strengen Prüfung durch Kartellbehörden, was zu langen Verzögerungen, kostspieligen Auflagen oder sogar zum Scheitern des Deals führen kann.
  • Management-Ablenkung: Der Akquisitionsprozess und die anschließende Integration können das Managemen26t des übernehmenden Unternehmens stark ablenken, was sich negativ auf das Kerngeschäft auswirkt.

Akquisitionen vs. Fusionen

Obwohl die Begriffe häufig synonym verwendet werden, gibt es einen fundamentalen Unterschied zwischen Akquisitionen und Fusionen.

MerkmalAkquisition (Übernahme)Fusion (Verschmelzung)
GrundprinzipEin Unternehmen kauft ein anderes.Zwei Unternehmen schließen sich zusammen, um eine neue, gemeinsame Einheit zu bilden.
Rechtliche EinheitDas übernehmende Unternehmen bleibt bestehen; das übernommene Unternehmen hört auf zu existieren oder wird Teil des Käufers.Beide ursprünglichen Unternehmen hören auf zu existieren; es entsteht eine völlig neue juristische Person.
MachtverhältnisseKlares Über- und Unterordnungsverhältnis; der Käufer dominiert.Partnerschaftlicher Ansatz, oft zwischen gleich großen oder gleich starken Unternehmen.
Typische BeispieleEine große Firma kauft ein Start-up; ein Konzern übernimmt einen Konkurrenten. Disney's Übernahme von 21st Century Fox im Jahr 2019 ist ein bekanntes Beispiel.Die Fusion von Daimler-Benz und Chrysler im Jahr 1998 (obwohl später wieder getrennt) oder die Vereinigung von Kraft Foods und H22, 23, 24, 25einz.

In der Praxis können die Grenzen verschwimmen, insbesondere bei "Mergers of Equals", die zwar als Fusionen bezeichnet werden, ab21er oft Elemente einer Akquisition beinhalten, wenn eine Partei de facto die Kontrolle übernimmt.

FAQs

Was ist der Hauptgrund für ein Unternehmen, eine Akquisition durchzuführen?

Der Hauptgrund für eine Akquisition ist in der Regel strategischer Natur: Unternehmen wollen wachsen, neue Märkte oder Technologien erschließen, Wettbewerbsvorteile erzielen oder Kosteneinsparungen durch Synergieeffekte realisieren. Es kann auch darum gehen, eine Diversifikation zu erreichen oder Zugang zu Talenten und Ressourcen zu erhalten.

Welche Arten von Akquisitionen gibt es?

Akquisitionen können auf verschiedene Weisen klassifiziert werden:

  • Horizontale Akquisition: Kauf eines direkten Konkurrenten in derselben Branche (z.B., um den Marktanteil zu erhöhen).
  • Vertikale Akquisition: Kauf eines Lieferanten oder Kunden in der Wertschöpfungskette (z.B., um die Kontrolle über die Lieferkette zu stärken).
  • Konglomerate Akquisition: Kauf eines Unternehmens in einer völlig unrelateden Branche (z.B., zur Diversifikation und Risikostreuung).
  • Cash-Deal: Die Bezahlung erfolgt in bar.
  • Stock-Deal: Die Bezahlung erfolgt mit Aktien des Käuferunternehmens.

Was ist der Unterschied zwischen einer freundlichen und einer feindlichen Akquisition?

Bei einer freundlichen Akquisition stimmen die Managementteams und/oder Vorstände beider Unternehmen dem Deal zu und kooperieren bei der Durchführung. Bei einer feindlichen Akquisition lehnt das Management des Zielunternehmens den Deal ab, und das übernehmende Unternehmen versucht, die Übernahme direkt durch Kontaktaufnahme mit den Aktionären (z.B. durch ein Tender Offer) oder durch den Austausch des Vorstands zu erzwingen.

Warum scheitern so viele Akquisitionen?

Viele Akquisitionen scheitern, weil die erwarteten Synergieeffekte nicht realisiert werden, das Zielunternehmen überzahlt wird oder die kulturelle Integration der beiden Unternehmen misslingt. Unzureichende Due Diligence und mangelnde Post-Akquisitionsplanung sind ebenfalls häufige Ursachen für Misserfolg.

Welche Rolle spielen Regulierungsbehörden bei Akquisitionen?

Regulierungsbehörden, wie Kartellämter und Finanzaufsichtsbehörden (z.B. die SEC), prüfen Akquisitionen, um sicherzustellen, dass sie den Wettbewerb nicht beeinträchtigen und die Anlegerschutzvorschriften eingehalten werden. Bei großen Transaktionen können sie Auflagen machen oder die Akquisition im Extremfall verbieten, um monopolistische Strukturen zu verhindern.12, 3, 4, 567, 89, 10, 111213, 1415, [16](https://www.sec.gov/rules-regulations/1999/10/regulat[19](https://thelawcodes.com/introduction-and-history-of-mergers-and-acquisitions/), 20ion-takeovers-security-holder-communications), 17, 18

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