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Aktiv gemanagte fonds

Was sind Aktiv gemanagte Fonds?

Aktiv gemanagte Fonds sind Investmentfonds, bei denen ein professioneller Fondsmanager oder ein Team von Managern aktiv Entscheidungen über die Zusammenstellung des Portfolios treffen. Das Ziel des Portfoliomanagements ist es, durch eine spezifische Anlagestrategie eine höhere Performance zu erzielen als ein festgelegter Referenzindex oder der breite Markt. Diese Art von Fonds gehört zur Kategorie der Investmentstrategien.

Geschichte und Ursprung

Das Konzept der aktiv gemanagten Fonds entstand mit den ersten Investmentvehikeln, die Anlegergelder bündelten, um in eine Vielzahl von Wertpapiere zu investieren. Schon im 19. Jahrhundert gab es in Großbritannien die sogenannten "Investment Trusts", die professionell verwaltet wurden. In den Vereinigten Staaten etablierte sich das Modell des Investmentfonds, insbesondere des offenen Investmentfonds (bekannt als Mutual Fund), im frühen 20. Jahrhundert. Die gesetzliche Grundlage für die Regulierung dieser Fonds in den USA schuf der Investment Company Act von 1940, der Transparenz und Anlegerschutz verbessern sollte. Die En10twicklung und Verbreitung von Investmentfonds, die Anlegern Zugang zu professionellem Portfoliomanagement ermöglichten, wurde maßgeblich durch die wachsende Komplexität der Finanzmärkte und den Wunsch nach Diversifikation vorangetrieben.

Wichti9ge Erkenntnisse

  • Aktiv gemanagte Fonds versuchen, den Markt durch die Expertise des Fondsmanagers zu übertreffen.
  • Sie sind in der Regel mit höheren Gebühren verbunden als passiv gemanagte Fonds.
  • Das Ziel ist das Erzielen von Alpha, also einer Überrendite gegenüber dem Markt oder einem Vergleichsindex.
  • Die Strategie beruht auf der Annahme einer Marktineffizienz.

Interpretation der Aktiv gemanagten Fonds

Die Bewertung von aktiv gemanagten Fonds konzentriert sich stark auf ihre Fähigkeit, eine Überrendite nach Abzug aller Gebühren zu erzielen. Investoren und Analysten untersuchen Metriken wie das Alpha, das misst, wie viel Rendite ein Fonds über die erwartete Rendite hinaus erzielt hat, die durch sein inhärentes Marktrisiko (Beta) erklärt werden kann. Ein positives Alpha deutet auf eine erfolgreiche aktive Verwaltung hin, während ein negatives Alpha darauf hindeutet, dass der Fonds die Benchmark nicht erreicht hat. Es ist auch wichtig, die Gesamtkostenquote (Expense Ratio) zu berücksichtigen, da höhere Kosten die potenzielle Outperformance schmälern können.

Hypothetisches Beispiel

Angenommen, ein Anleger erwägt, 10.000 € in einen aktiv gemanagten Aktienfonds zu investieren, der den Deutschen Aktienindex (DAX) als Benchmarking nutzt. Der Fondsmanager des aktiv gemanagten Fonds investiert in eine konzentrierte Auswahl von Aktien, die seiner Meinung nach den DAX übertreffen werden.

Nach einem Jahr hat der DAX eine Rendite von 8 % erzielt. Der aktiv gemanagte Fonds, aufgrund der geschickten Auswahl des Fondsmanagers, konnte eine Bruttorendite von 12 % erzielen. Jedoch betragen die jährlichen Gebühren des Fonds 2 % der Anlagesumme.

Berechnung:

  • Anfangsbetrag: 10.000 €
  • Bruttorendite des Fonds: 12 % von 10.000 € = 1.200 €
  • Fondsgebühren: 2 % von 10.000 € = 200 €
  • Nettorendite des Fonds: 1.200 € - 200 € = 1.000 €
  • Nettorendite in Prozent: 1.000 € / 10.000 € = 10 %

In diesem Fall hat der aktiv gemanagte Fonds den DAX nach Kosten immer noch um 2 Prozentpunkte (10 % vs. 8 %) übertroffen, was ein positives Alpha von 2 % bedeutet. Wären die Gebühren höher oder die Bruttorendite niedriger gewesen, hätte der Fonds möglicherweise den Index nicht schlagen können.

Praktische Anwendungen

Aktiv gemanagte Fonds werden in verschiedenen Bereichen des Anlagemanagement eingesetzt:

  • Spezialisiertes Engagement: Anleger können aktiv gemanagte Fonds nutzen, um in Nischenmärkte oder spezifische Sektoren zu investieren, in denen ein Fondsmanager über tiefgreifende Expertise verfügt, beispielsweise in Schwellenländern oder bei kleinen Aktien.
  • Risikomanagement: Einige aktiv gemanagte Fonds zielen darauf ab, das Risiko in volatilen Märten zu reduzieren, indem der Manager das Portfolio aktiv anpasst.
  • Alternative Strategien: Neben traditionellen Aktien- und Anleihen-Fonds gibt es auch aktiv gemanagte Fonds, die komplexe Strategien wie Absolute-Return-Strategien oder Long/Short-Positionen verfolgen, um spezifische Renditeziele zu erreichen.
  • Regulierung: In den USA unterliegen aktiv gemanagte Investmentfonds den Bestimmungen des Investment Company Act von 1940, der umfassende Offenlegungspflichten vorschreibt, um den Anlegerschutz zu gewährleisten.

Einschränkungen und Kritik

Trotz des Ziels, den Markt zu schla7, 8gen, stehen aktiv gemanagte Fonds häufig in der Kritik. Eine der Hauptkritikpunkte sind die höheren Gebühren, die Managementgebühren, Performancegebühren und Handelskosten umfassen können, welche die potenzielle Rendite für den Anleger erheblich schmälern. Studien zeigen oft, dass die Mehrheit der aktiv gemanagten Fonds, insbesondere über längere Zeiträume, Schwierigkeiten hat, ihre Benchmarks nach Kosten zu übertreffen.

Diese Underperformance wird oft mit der Effizienz der Märkte in Verbindung gebr3, 4, 5, 6acht, wo alle verfügbaren Informationen schnell in die Preise einfließen, wodurch es für Fondsmanager schwierig wird, konsistent Fehlbewertungen zu finden und daraus Profit zu schlagen. Das Risiko, einen Fonds auszuwählen, der dauerhaft hinter dem Markt zurückbleibt, ist somit eine erhebliche Einschränkung für Anleger.

Aktiv gemanagte Fonds vs. Passiv gemanagte Fonds

Der Hauptunterschied zwischen aktiv gemanagten Fonds und passiv gemanagten Fonds liegt in ihrer Anlagestrategie und der Rolle des Fondsmanagers. Während aktiv gemanagte Fonds auf die Expertise eines Managers setzen, um den Markt zu übertreffen und Alpha zu generieren, zielen passiv gemanagte Fonds (wie Indexfonds oder ETFs) darauf ab, die Performance eines bestimmten Marktindex so genau wie möglich nachzubilden. Passiv gemanagte Fonds erfordern in der Regel weniger Recherche und Handel, was zu deutlich geringeren Gebühren führt. Die Wahl zwischen diesen beiden Ansätzen hängt oft von der Anlagephilosophie des Einzelnen, der Risikobereitschaft und der Erwartung an die Marktineffizienz ab.

FAQs

1. Können aktiv gemanagte Fonds den Markt langfristig übertreffen?

Es ist möglich, dass einzelne aktiv gemanagte Fonds den Markt über bestimmte Zeiträume übertreffen, jedoch zeigt die Forschung, dass die Mehrheit der aktiv gemanagten Fonds Schwierigkeiten hat, ihre Benchmarks langfristig nach Abzug der Gebühren zu übertreffen.

2. Sind aktiv gemanagte Fonds immer teurer?

Ja, aktiv gemanagte Fonds sind in der Regel mit höhere1, 2n Gebühren verbunden als passiv gemanagte Fonds. Diese höheren Kosten resultieren aus der Notwendigkeit, das Gehalt des Fondsmanager und die Kosten für die Analyse und den Handel mit Wertpapiere zu decken.

3. Wann sollte ich einen aktiv gemanagten Fonds in Betracht ziehen?

Ein aktiv gemanagter Fonds könnte in Betracht gezogen werden, wenn ein Anleger Zugang zu spezialisierten Marktsegmenten oder Strategien wünscht, die schwer über passive Instrumente abzubilden sind, oder wenn er glaubt, dass der Fondsmanager nachweislich und konsistent in der Lage ist, Alpha zu generieren.

4. Was ist das Hauptziel eines aktiv gemanagten Fonds?

Das Hauptziel eines aktiv gemanagten Fonds ist es, eine höhere Performance zu erzielen als ein vorher festgelegter Referenzindex oder der breite Markt, indem der Fondsmanager aktiv Entscheidungen über die Portfoliozusammenstellung trifft.

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