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Diskontierte anleihe

Eine diskontierte Anleihe, auch als Diskontanleihe bekannt, ist ein festverzinsliches Wertpapier, das zu einem Preis unter seinem Nennwert ausgegeben oder gehandelt wird. Anleger, die eine diskontierte Anleihe kaufen, erhalten keine regelmäßigen Kuponzahlungen oder diese sind niedriger als der aktuelle Marktzins für vergleichbare Anleihen. Der Ertrag für den Anleger ergibt sich primär aus der Differenz zwischen dem niedrigeren Kaufpreis und dem höheren Nennwert, der bei Fälligkeitsdatum der Anleihe zurückgezahlt wird. Diesen Gewinn nennt man Kapitalgewinn.

History and Origin

Die Geschichte der Anleihenmärkte reicht bis ins Mittelalter zurück, als Städte und spätere Staaten begannen, Schulden durch die Ausgabe von verzinslichen Papieren zu finanzieren, um Kriege oder öffentliche Projekte zu bezahlen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Formen von Anleihen. Das Konzept der Diskontierung ist untrennbar mit dem Zeitwert des Geldes verbunden, einer fundamentalen Finanztheorie, die besagt, dass ein heute verfügbarer Geldbetrag mehr wert ist als derselbe Betrag in der Zukunft.

Besonders prominent wurde die diskontierte Anleihe durch die Einführung von Schatzwechseln (Treasury Bills) durch Regierungen. Diese kurzfristigen Wertpapiere werden typischerweise ohne Kuponzahlung begeben und immer zu einem Abschlag vom Nennwert verkauft, wobei der Ertrag aus der Differenz zum Nennwert bei Fälligkeit resultiert. In den Vereinigten Staaten werden Schatzwechsel seit Langem auf dieser Basis ausgegeben, um die Staatsausgaben zu finanzieren und das öffentliche Schuldenmanagement zu unterstützen. Das U.S. Department of the Treasury bietet ausführliche Informationen zu diesen Schatzwechseln.

Key Takeaways

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  • Eine diskontierte Anleihe wird unter ihrem Nennwert gehandelt oder ausgegeben.
  • Der Ertrag für den Anleger ergibt sich aus dem Kursgewinn zwischen dem Kaufpreis und dem Nennwert bei Fälligkeit.
  • Diskontierte Anleihen können Kuponzahlungen haben, diese sind aber im Verhältnis zum Marktzins geringer, oder es handelt sich um Nullkuponanleihen ohne laufende Zinszahlungen.
  • Der Preis einer diskontierten Anleihe ist stark invers abhängig vom Marktzins: Steigt der Marktzins, sinkt der Preis der Anleihe und umgekehrt.
  • Sie bieten Anlegern eine Möglichkeit, einen Ertrag zu erzielen, der oft steuerlich anders behandelt werden kann als regelmäßige Zinszahlungen.

Formula and Calculation

Der Preis einer diskontierten Anleihe lässt sich durch die Diskontierung ihrer zukünftigen Zahlungsströme (Kuponzahlungen und Rückzahlung des Nennwerts) auf den heutigen Wert berechnen. Die allgemeine Formel zur Bewertung einer Anleihe, die auch für diskontierte Anleihen gilt, lautet:

P=t=1nC(1+r)t+N(1+r)nP = \sum_{t=1}^{n} \frac{C}{(1 + r)^t} + \frac{N}{(1 + r)^n}

Dabei sind:

Wenn der berechnete Preis (P) unter dem Nennwert (N) liegt, handelt es sich um eine diskontierte Anleihe.

Interpreting the Diskontierte Anleihe

Eine diskontierte Anleihe signalisiert in der Regel, dass ihr Kuponzins unter dem vorherrschenden Marktzins für Anleihen ähnlicher Laufzeit und Bonität liegt. Um die gewünschte Rendite zu erzielen, müssen Anleger die Anleihe zu einem Abschlag kaufen. Der Abschlag gleicht die geringeren oder fehlenden Zinszahlungen aus und ermöglicht es dem Anleger, am Ende der Laufzeit den Nennwert zurückzuerhalten, was zu einem Kapitalgewinn führt. Die Höhe des Abschlags ist direkt proportional zur Differenz zwischen dem Kuponzins und dem Marktzins sowie der verbleibenden Laufzeit. Je größer diese Differenz und je länger die Laufzeit, desto stärker ist in der Regel der Diskont.

Hypothetical Example

Angenommen, Sie interessieren sich für eine diskontierte Anleihe eines Emittenten mit einem Nennwert von 1.000 Euro und einer Restlaufzeit von fünf Jahren. Die Anleihe zahlt einen jährlichen Kuponzins von 1 %, während der aktuelle Marktzins für vergleichbare Anleihen bei 3 % liegt.

Um die Anleihe für Anleger attraktiv zu machen, muss sie zu einem Preis unter 1.000 Euro gehandelt werden. Unter Verwendung der Anleihebewertungsformel würde sich der Preis wie folgt berechnen:

Jahr 1: (10 / (1 + 0.03)^1 = 9.708) Euro
Jahr 2: (10 / (1 + 0.03)^2 = 9.426) Euro
Jahr 3: (10 / (1 + 0.03)^3 = 9.151) Euro
Jahr 4: (10 / (1 + 0.03)^4 = 8.885) Euro
Jahr 5: (10 / (1 + 0.03)5 + 1000 / (1 + 0.03)5 = 8.626 + 862.609 = 871.235) Euro

Der errechnete Preis der Anleihe wäre ungefähr 901,00 Euro. Dies ist eine diskontierte Anleihe, da der Kaufpreis von 901,00 Euro unter dem Nennwert von 1.000 Euro liegt. Der Anleger würde über die Laufzeit Zinsen erhalten und bei Fälligkeit den vollen Nennwert zurückerhalten, wodurch sich ein Kapitalgewinn von 99 Euro (1.000 - 901) ergibt, zusätzlich zu den Kuponzahlungen.

Practical Applications

Diskontierte Anleihen finden in verschiedenen Bereichen des Finanzwesens Anwendung. Im Anleihemarkt werden sie von Unternehmen und Staaten emittiert, wenn der angebotene Kuponzins unter den aktuellen Markterwartungen liegt oder wenn sie bestimmte steuerliche Vorteile für den Emittenten oder Investor nutzen möchten. So werden beispielsweise kurzfristige US-Schatzwechsel (Treasury Bills) vom US-Finanzministerium stets als diskontierte Anleihen ohne Kupon ausgegeben.,,

Für Anleger können diskontierte Anleihen attraktiv sein, um d9a8s7 Risikoprofil ihres Portfolios anzupassen oder von zukünftigen Kurssteigerungen zu profitieren, wenn die Marktzinsen fallen. Sie eignen sich auch für Anleger, die einen Kursgewinn am Ende der Laufzeit bevorzugen, anstatt regelmäßige Zinserträge. Informationen über Anleihen im Allgemeinen, einschließlich ihrer Funktionsweise, können auf der Investor.gov-Website der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gefunden werden.

Limitations and Criticisms

Obwohl diskontierte Anleihen bestimmte Vorte6ile bieten können, sind sie nicht ohne Einschränkungen und Risiken. Das größte Risiko ist das Zinsänderungsrisiko. Steigt der Marktzins nach dem Kauf 5einer diskontierten Anleihe, sinkt ihr Wert im Sekundärmarkt, was zu einem potenziellen Verlust führen kann, wenn die Anleihe vor Fälligkeit verkauft wird. Dies gilt für alle Anleihen, aber der Effekt kann bei Anleihen mit langer Laufzeit und niedrigem Kupon besonders ausgeprägt sein.

Ein weiterer Aspekt ist das Liquiditätsrisiko, insbesondere bei weniger häufig gehandelten diskontierten Anleihen. Es kann schwierig sein, einen Käufer zu finden, ohne einen erheblichen Preisnachlass in Kauf nehmen zu müssen. Zudem können die steuerlichen Behandlungen von Kapitalgewinnen aus diskontierten Anleihen je nach Jurisdiktion variieren und komplexer sein als die Besteuerung von regulären Zinserträgen. Investoren sollten auch die Bonität des Emittenten sorgfältig prüfen, da das Ausfallrisiko bei allen Anleihen besteht.

Diskontierte Anleihe vs. Anleihe zu pari

Der Hauptunterschied zwischen einer diskontierten Anleihe und einer Anleihe zu pari liegt in ihrem Ausgabepreis im Verhältnis zum Nennwert.

Eine diskonierte Anleihe wird zu einem Preis unter ihrem Nennwert ausgegeben oder gehandelt. Der Grund dafür ist in der Regel, dass ihr Kuponzins unter dem aktuellen Marktzins liegt. Anleger erhalten den Nennwert bei Fälligkeit, wodurch der Abschlag als Kapitalgewinn realisiert wird.

Eine Anleihe zu pari hingegen wird zum Nennwert von 100 % des Nominalwerts ausgegeben oder gehandelt. Dies geschieht typischerweise, wenn der Kuponzins der Anleihe genau dem vorherrschenden Marktzins für vergleichbare Wertpapiere entspricht.,,,, Der Ertrag des Anlegers besteht hierbei primär aus den regelmäßigen Kuponzahlungen.

Die Verwirru4n3g2 1entsteht oft, da der Marktwert einer Anleihe sich nach ihrer Emission jederzeit ändern kann. Eine ursprünglich zu pari ausgegebene Anleihe kann bei steigendem Marktzins zu einer diskontierten Anleihe werden, und umgekehrt kann eine diskontierte Anleihe bei fallendem Marktzins über pari notieren.

FAQs

Was ist eine Nullkuponanleihe?

Eine Nullkuponanleihe ist eine spezielle Art der diskontierten Anleihe, die während ihrer Laufzeit keine regelmäßigen Kuponzinszahlungen leistet. Der gesamte Ertrag für den Anleger ergibt sich ausschließlich aus dem Kursgewinn zwischen dem niedrigeren Kaufpreis und dem Nennwert, der bei Fälligkeit ausgezahlt wird.

Warum wird eine Anleihe diskontiert?

Eine Anleihe wird diskontiert, wenn ihr Kuponzins unter dem aktuellen Marktzins für vergleichbare Anlagen liegt. Um sie für Anleger attraktiv zu machen und eine wettbewerbsfähige Rendite zu bieten, muss ihr Preis unter ihrem Nennwert liegen. Der Abschlag gleicht die geringeren Zinszahlungen aus.

Ist eine diskontierte Anleihe immer eine schlechte Investition?

Nein, eine diskontierte Anleihe ist nicht zwangsläufig eine schlechte Investition. Ihr niedrigerer Preis kann eine höhere Rendite bis zur Fälligkeit bieten, insbesondere wenn der Marktzins nach dem Kauf sinkt und der Wert der Anleihe steigt. Sie bietet einen planbaren Kursgewinn bei Fälligkeit. Wie bei jeder Anlage sollten das Risikoprofil des Emittenten und die Marktbedingungen berücksichtigt werden.

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