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Einfacher gleitender durchschnitt

Einfacher gleitender Durchschnitt: Definition, Formel, Beispiel und FAQs

What Is Einfacher gleitender Durchschnitt?

Der einfache gleitende Durchschnitt (EGA), oft als Simple Moving Average (SMA) bezeichnet, ist ein weit verbreitetes Instrument der Technischen Analyse in den Finanzmärkten. Er dient dazu, Kursschwankungen zu glätten und zugrundeliegende Markttrends eines Wertpapiers über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu identifizieren. Indem der einfache gleitende Durchschnitt die Preisdaten der letzten Perioden mittelt, hilft er Anlegern und Händlern, "Rauschen" aus den Preisbewegungen zu filtern und eine klarere Vorstellung von der Richtung des Aktienkurses zu erhalten. Er ist ein verzögerter Indikator, da er auf vergangenen Preisen basiert.

History and Origin

Die Geschichte der gleitenden Durchschnitte lässt sich bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückverfolgen, auch wenn die grundlegende Idee der Glättung von Daten über einen Zeitraum hinweg älter ist. Die mathematische Formel für diese Art von Indikator wurde dem britischen Statistiker R. H. Hooker zugeschrieben, der sie 1901 als "momentanen Durchschnitt" beschrieb. Der Begriff "gleitender Durchschnitt" selbst wurde 1909 von G. U. Yule im "Journal of the Royal Statistical Society" verwendet und 1912 durch W. I. Kings "Elements of Statistical Method" weiter verbreitet. Im Kontext 4der Finanzmärkte begannen technische Analysten wie Charles H. Dow, dessen Theorien die Grundlage der modernen Chartanalyse bilden, gleitende Durchschnitte in den 1920er Jahren zur Untersuchung von Trends zu nutzen.

Key Takeaways

  • Der einfache gleitende Durchschnitt (EGA) glättet Preisdaten über einen festgelegten Zeitraum, um die zugrundeliegende Trendrichtung eines Vermögenswerts zu verdeutlichen.
  • Er wird berechnet, indem die Schlusskurse eines Wertpapiers über eine bestimmte Anzahl von Perioden addiert und das Ergebnis durch die Anzahl der Perioden geteilt wird.
  • EGAs sind verzögerte Indikatoren, d.h. sie reagieren auf vergangene Preisbewegungen und sind nicht prädiktiv.
  • Längere Perioden im EGA führen zu einer glatteren Linie, die langsamer auf Preisänderungen reagiert, während kürzere Perioden eine reaktionsschnellere, aber auch "rauschigere" Linie erzeugen.
  • Sie werden häufig verwendet, um Handelssignale zu erzeugen, Unterstützungsniveaue und Widerstandsniveaue zu identifizieren und die Stärke eines Trends zu beurteilen.

Formula and Calculation

Der einfache gleitende Durchschnitt ist die einfachste Form eines Gleitender Durchschnitts und wird durch die Berechnung des arithmetischen Mittels der Preisdaten über eine bestimmte Anzahl von Perioden bestimmt.

Die Formel für den einfachen gleitenden Durchschnitt (EGA) lautet:

EGA=P1+P2++PnnEGA = \frac{P_1 + P_2 + \dots + P_n}{n}

Wo:

  • (P_i) = Der Preis des Vermögenswerts in Periode (i)
  • (n) = Die Anzahl der Perioden, über die der Durchschnitt berechnet wird

Bei jedem neuen Datenpunkt wird der älteste Preis aus der Berechnung entfernt und der neueste Preis hinzugefügt, sodass der Durchschnitt ständig "gleitet".

Interpreting the Einfacher gleitender Durchschnitt

Die Interpretation des einfachen gleitenden Durchschnitts ist relativ unkompliziert. Wenn der [Einfacher gleitender Durchschnitt] steigt, deutet dies auf einen Aufwärtstrend hin, während ein fallender [Einfacher gleitender Durchschnitt] einen Abwärtstrend signalisiert. Ein flacher [Einfacher gleitender Durchschnitt] weist auf einen Seitwärtstrend oder mangelnde Richtung im Markt hin.

Händler nutzen den EGA auch, um potenzielle Unterstützungsniveaue und Widerstandsniveaue zu identifizieren. Oft dient ein gleitender Durchschnitt als dynamisches Unterstützungs- oder Widerstandsniveau, da sich der Preis tendenziell von ihm "abprallt" oder durch ihn bricht. Wenn der Preis über den EGA steigt, kann dies ein Zeichen für Stärke sein, während ein Fall unter den EGA Schwäche signalisieren kann. Die Kombination mehrerer gleitender Durchschnitte unterschiedlicher Periodenlängen (z.B. ein 50-Tage-EGA und ein 200-Tage-EGA) wird ebenfalls zur Generierung von Handelssignalen genutzt, wie das beliebte "Golden Cross" oder "Death Cross".

Hypothetical Example

Betrachten wir ein hypothetisches Beispiel, um einen 5-Tage-EGA für ein Wertpapier zu berechnen. Nehmen wir die folgenden Schlusskurse für die letzten 5 Handelstage an:

  • Tag 1: 100 EUR
  • Tag 2: 102 EUR
  • Tag 3: 101 EUR
  • Tag 4: 105 EUR
  • Tag 5: 107 EUR

Um den 5-Tage-EGA für Tag 5 zu berechnen, addieren wir die Schlusskurse dieser fünf Tage und teilen sie durch 5:

(EGA_5 = \frac{100 + 102 + 101 + 105 + 107}{5} = \frac{515}{5} = 103 \text{ EUR})

Nehmen wir nun an, am Tag 6 beträgt der Schlusskurs 109 EUR. Um den EGA für Tag 6 zu aktualisieren, lassen wir den Kurs von Tag 1 weg und fügen den Kurs von Tag 6 hinzu:

  • Tag 2: 102 EUR
  • Tag 3: 101 EUR
  • Tag 4: 105 EUR
  • Tag 5: 107 EUR
  • Tag 6: 109 EUR

(EGA_6 = \frac{102 + 101 + 105 + 107 + 109}{5} = \frac{524}{5} = 104.80 \text{ EUR})

Dieses Beispiel zeigt, wie der [Einfacher gleitender Durchschnitt] die Preisdaten glättet und sich kontinuierlich an neue Informationen anpasst, um eine dynamische Durchschnittslinie zu erstellen.

Practical Applications

Der einfache gleitende Durchschnitt ist ein vielseitiges Werkzeug und findet in verschiedenen Bereichen der Finanzanalyse und Anlagestrategien Anwendung:

  • Trendidentifikation: Händler und Analysten nutzen den EGA, um die Richtung des dominanten Trends zu bestimmen. Wenn der Preis über einem EGA liegt und der EGA ansteigt, signalisiert dies einen Aufwärtstrend.
  • Handelssignale: Kreuzungen von zwei oder mehr EGAs (Technische Indikatoren) mit unterschiedlichen Perioden (z.B. ein kurzfristiger EGA über einem langfristigen EGA) werden oft als Kauf- oder Verkaufssignale interpretiert.
  • Unterstützung und Widerstand: Gleitende Durchschnitte können als dynamische Unterstützungs- und Widerstandsniveaus fungieren, an denen der Preis dazu neigt, bei einem Aufwärtstrend Unterstützung zu finden oder bei einem Abwärtstrend Widerstand zu erfahren.
  • Volatilitätsfilter: Durch die Glättung der Preise reduziert der EGA das "Rauschen", das durch kurzfristige Volatilität verursacht wird, und hilft Anlegern, sich auf die größere Bewegung zu konzentrieren.
  • Marktanalyse in den Nachrichten: Finanzmedien wie Reuters zitieren häufig gleitende Durchschnitte, um die aktuelle Lage eines Vermögenswerts zu beschreiben. Beispielsweise wurde in einer aktuellen Analyse erwähnt, dass Gold Unterstützung über dem 100-Tage-EGA fand, was auf mangelnde Überzeugungskraft der Bären hindeutet. Dies zeigt, wie EGAs als Referenzpunkte für die Beurteilung von Marktbewegun3gen dienen.

Limitations and Criticisms

Obwohl der einfache gleitende Durchschnitt ein weit verbreitetes Instrument ist, hat er wie alle Technische Indikatoren seine Grenzen und unterliegt Kritik:

  • Verzögerung (Lagging Indicator): Die größte Einschränkung des EGA ist seine verzögerte Natur. Da er auf historischen Preisdaten basiert, reagiert er immer nach einer Preisbewegung und kann plötzliche Trendänderungen oder -umkehrungen nur verzögert anzeigen. Dies kann dazu führen, dass Handelssignale zu spät kommen.
  • Gleichgewichtung der Datenpunkte: Der EGA behandelt alle Datenpunkte innerhalb 2des gewählten Zeitraums gleich, unabhängig davon, wie aktuell sie sind. Dies bedeutet, dass ein Preis von vor 50 Tagen im 50-Tage-EGA das gleiche Gewicht hat wie der Preis von gestern, was die Reaktivität des Indikators auf neue Informationen verringern kann.
  • Whipsaw-Effekt in Seitwärtsmärkten: In Märkten ohne klaren Trend oder mit hoher Volatilität kann der EGA häufig falsche Handelssignale erzeugen, bekannt als "Whipsaws". Dies führt zu unnötigen Transaktionen und potenziellen Verlusten.
  • Effizienzmarkthypothese (EMH): Eine grundlegende Kritik an der technischen Analyse, einsc1hließlich des EGA, kommt von Befürwortern der Effizienzmarkthypothese. Diese besagt, dass alle verfügbaren Informationen bereits in den Preisen von Vermögenswerten enthalten sind und es daher unmöglich ist, den Markt konsistent zu übertreffen. Aus dieser Perspektive können historische Preisdaten keinen Vorhersagevorteil bieten. Obwohl die Debatte über die Effektivität der technischen Analyse anhält, deuten einige Studien darauf hin, dass ihre Nützlichkeit in bestimmten Marktbedingungen, wie z.B. während ausgeprägter Trends oder bei sentimentgetriebenen Phasen, besser sein kann.
  • Keine Vorhersagefähigkeit: Der [Einfacher gleitender Durchschnitt] zeigt, was passiert ist, nicht, was passieren wird. Er ist ein Trendfolgeindikator, der hilft, bestehende Markttrends zu bestätigen, aber keine zukünftigen Preisbewegungen garantiert.

Einfacher gleitender Durchschnitt vs. Exponentieller gleitender Durchschnitt

Der [Einfacher gleitender Durchschnitt] (EGA) und der Exponentieller gleitender Durchschnitt (EMA) sind beides beliebte Formen des Gleitender Durchschnitts, die in der Chartanalyse verwendet werden. Der Hauptunterschied liegt in der Gewichtung der Preisdaten.

MerkmalEinfacher gleitender Durchschnitt (EGA)Exponentieller gleitender Durchschnitt (EMA)
GewichtungAlle Datenpunkte im Berechnungszeitraum werden gleich gewichtet.Jüngere Datenpunkte werden stärker gewichtet, wodurch er reaktionsschneller ist.
ReaktivitätGlatter und langsamer in der Reaktion auf neue Preisänderungen.Reagiert schneller auf aktuelle Preisbewegungen, kann aber auch mehr "Rauschen" aufweisen.
GlättungBietet eine stärkere Glättung der Kursschwankungen.Weniger glatt als der EGA, da er schneller auf Preisänderungen reagiert.
AnwendungGut zur Identifizierung langfristiger, stabiler Markttrends.Bevorzugt von Händlern, die schnell auf kurzfristige Preisänderungen reagieren möchten.

Der EMA wird oft als überlegener Indikator angesehen, da er die aktuelle Marktstimmung besser widerspiegelt, indem er jüngeren Preisdaten mehr Bedeutung beimisst. Dennoch bleibt der [Einfacher gleitender Durchschnitt] wegen seiner Einfachheit und Zuverlässigkeit bei der Identifizierung übergeordneter Trends ein grundlegendes Werkzeug für viele Anleger.

FAQs

Was ist der Hauptzweck eines einfachen gleitenden Durchschnitts?

Der Hauptzweck eines einfachen gleitenden Durchschnitts ist es, Preisdaten zu glätten und die zugrundeliegende Trendrichtung eines Vermögenswerts zu visualisieren, indem kurzfristiges "Rauschen" oder Kursschwankungen herausgefiltert werden.

Welche Zeiträume sind typisch für den einfachen gleitenden Durchschnitt?

Typische Zeiträume für den [Einfacher gleitender Durchschnitt] reichen von kurzfristig (z.B. 10 oder 20 Tage), über mittelfristig (z.B. 50 Tage) bis langfristig (z.B. 100 oder 200 Tage). Die Wahl des Zeitraums hängt von der Anlagestrategien und dem Zeithorizont des Anlegers ab. Kürzere Perioden eignen sich für kurzfristige Handelssignale, längere Perioden für größere Markttrends.

Kann der einfache gleitende Durchschnitt Handelssignale liefern?

Ja, der [Einfacher gleitender Durchschnitt] kann Handelssignale liefern. Ein häufiges Signal entsteht, wenn ein kürzerer EGA einen längeren EGA kreuzt (z.B. ein 50-Tage-EGA, der einen 200-Tage-EGA kreuzt). Ein "Golden Cross" (kurzfristig über langfristig) wird als bullisches Signal gesehen, während ein "Death Cross" (kurzfristig unter langfristig) als bärisches Signal interpretiert wird.

Ist der einfache gleitende Durchschnitt ein vorhersagender Indikator?

Nein, der [Einfacher gleitender Durchschnitt] ist kein vorhersagender, sondern ein verzögerter Indikator. Er basiert ausschließlich auf vergangenen Preisdaten und reflektiert daher bereits erfolgte Bewegungen. Er kann helfen, aktuelle Trends zu bestätigen und wahrscheinliche Fortsetzungen zu identifizieren, aber er sagt zukünftige Preise nicht voraus. Wie bei allen [Technische Indikatoren] ist seine Effektivität umstritten und sollte nicht als alleinige Grundlage für Anlageentscheidungen dienen.

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