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Nicht ausschliessbarkeit

Was ist Nichtausschliessbarkeit?

Nichtausschliessbarkeit ist ein fundamentales Konzept in der Volkswirtschaftslehre, das die Schwierigkeit oder Unmöglichkeit beschreibt, Individuen vom Konsum eines Gutes oder einer Dienstleistung auszuschliessen, selbst wenn diese nicht dafür bezahlen. Diese Eigenschaft ist charakteristisch für öffentliche Güter und unterscheidet sie von privaten Gütern, bei denen der Ausschluss von Nichtzahlern einfach ist. Wenn Nichtausschliessbarkeit vorliegt, können Anbieter den Zugang zu einem Gut nicht effektiv auf zahlende Kunden beschränken, was häufig zu einem Marktversagen führt.

Geschichte und Ursprung

Das Konzept der Nichtausschliessbarkeit wurde massgeblich durch die Entwicklung der modernen Theorie der öffentlichen Güter geprägt. Der Ökonom Paul A. Samuelson wird weithin dafür anerkannt, diese Theorie 1954 in seinem bahnbrechenden Aufsatz "The Pure Theory of Public Expenditure" formalisiert zu haben. Er definierte darin sogenannte "Kollektivkonsumgüter", die sich dadurch auszeichnen, dass ihr Konsum durch eine Person den Konsum durch andere nicht mindert und es unmöglich ist, Nichtzahler vom Konsum auszuschliessen. Dieses grundleg10ende Verständnis der Nichtausschliessbarkeit legte den Grundstein für die Analyse, warum bestimmte Güter vom Markt nicht effizient bereitgestellt werden können und welche Rolle der Staat dabei spielen muss.

Wichtige Erkenntnisse

  • Nichtausschliessbarkeit beschreibt die Unfähigkeit, Personen vom Konsum eines Gutes auszuschliessen, die nicht dafür bezahlen.
  • Sie ist eine Schlüsselcharakteristik von öffentlichen Gütern, die zu Problemen wie dem Trittbrettfahrerproblem führen kann.
  • Das Vorhandensein von Nichtausschliessbarkeit führt oft zu einer Unterversorgung des Gutes durch den privaten Sektor.
  • Staatliche Bereitstellung oder Regulierung ist häufig notwendig, um Güter mit Nichtausschliessbarkeit bereitzustellen und die wirtschaftliche Effizienz zu fördern.

Interpretation der Nichtausschliessbarkeit

Nichtausschliessbarkeit hat weitreichende Implikationen für die Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft. Ein Gut ist nichtausschliessbar, wenn es nach seiner Bereitstellung für niemanden möglich oder praktikabel ist, den Nutzen des Gutes zu verhindern. Zum Beispiel ist die Landesverteidigung ein nichtausschliessbares Gut: Sobald ein Land verteidigt wird, profitieren alle Bürger von diesem Schutz, unabhängig davon, ob sie direkt dazu beigetragen haben oder nicht. Dies bedeutet, dass die [Preisbildu8, 9ng](https://diversification.com/term/preisbildung) durch private Anbieter erschwert wird, da sie keine Einnahmen von Nichtzahlern erzielen können. Dies führt dazu, dass solche Güter auf einem freien Markt tendenziell unterversorgt werden, da private Unternehmen keine Rentabilität erzielen können. Das Konzept ist eng mit der Rivalität im Konsum verbunden, da öffentliche Güter typischerweise sowohl nichtausschliessbar als auch nicht-rival sind.

Hypothetisches Beispiel

Stellen Sie sich eine Gemeinde vor, die beschliesst, ein öffentliches Feuerwerk zu veranstalten. Nach den Vorbereitungen wird das Feuerwerk gestartet. Jede Person in der Gemeinde, die sich in Sichtweite befindet, kann das Feuerwerk geniessen, unabhängig davon, ob sie einen Beitrag zu den Kosten geleistet hat oder nicht. Es wäre extrem kostspielig und unpraktisch, eine "Mauer" um das Ereignis zu errichten und den Zugang nur auf zahlende Zuschauer zu beschränken. In diesem Szenario ist das Feuerwerk ein nichtausschliessbares Gut. Niemand kann vom Konsum ausgeschlossen werden. Dies führt dazu, dass Einzelpersonen möglicherweise keinen Anreiz haben, für das Feuerwerk zu bezahlen, da sie wissen, dass sie es trotzdem sehen können. Dies ist das Trittbrettfahrerproblem in Aktion, das eine Finanzierung durch private Mittel erschwert.

Praktische Anwendungen

Nichtausschliessbarkeit ist in vielen Bereichen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens relevant. Eine der wichtigsten Anwendungen ist die Begründung für die staatliche Bereitstellung von Kollektiven Gütern. Da private Märkte solche Güter aufgrund des Trittbrettfahrerproblems oft nicht oder nur unzureichend anbieten, tritt der Staat durch die Erhebung von Steuern oder die Vergabe von Subventionen in Erscheinung, um die Bereitstellung zu gewährleisten. Beispiele hierfür sind die Landesverteidigung, öffentliche5, 6 Strassen, Deiche oder saubere Luft. Ohne staatliches Eingreifen würde die soziale Wohlfahrt durch die Unterversorgung dieser essentiellen Güter erheblich beeinträchtigt. Regierungen nutzen verschiedene Mechanismen, wie die Besteuerung und Regulierung, um die Bereitstellung von öffentlichen Gütern zu gewährleisten und die dadurch entstehenden gesellschaftlichen Bedürfnisse zu erfüllen.

Einschränkungen und Kritikpunkte

Während Nichtausschliessbarkei3t ein zentrales Merkmal zur Rechtfertigung staatlicher Interventionen ist, birgt sie auch Herausforderungen und Kritikpunkte. Eine Hauptkritik betrifft die Schwierigkeit, den optimalen Bereitstellungsgrad von nichtausschliessbaren Gütern zu bestimmen, da die tatsächliche Präferenz der Individuen für diese Güter oft nicht offenbart wird. Dies kann zu einer Über- oder Unterversorgung führen, selbst wenn der Staat2 interveniert. Zudem können Versuche, die Nichtausschliessbarkeit zu umgehen, ineffizient sein oder unerwünschte Nebeneffekte haben. Einige Ökonomen argumentieren, dass die "öffentliche" Natur eines Gutes manchmal eher eine Folge seiner staatlichen Bereitstellung als dessen Ursache ist, da private Akteure möglicherweise keine Technologien zur Exklusion entwickeln, wenn der Staat das Gut ohnehin bereitstellt. Letztlich kann die Herausforderung, das Trittbrettfahrerproblem zu lösen und gleichzeitig Grenzkosten zu berücksichtigen, die effektive Bereitstellung nichtausschliessbarer Güter erschweren.

Nichtausschliessbarkeit vs. Nicht-Rivalität

Nichtausschliessbarkeit und Nicht-Rivalität sind die zwei entscheidenden Eigenschaften, die öffentliche Güter definieren, aber sie beschreiben unterschiedliche Aspekte des Güterkonsums.

MerkmalNichtausschliessbarkeitNicht-Rivalität
DefinitionEs ist nicht möglich, Nichtzahler vom Konsum auszuschliessen.Der Konsum des Gutes durch eine Person mindert nicht dessen Verfügbarkeit für andere.
BeispielLandesverteidigung, öffentliches Strassenlicht.Radioübertragung, ein Fernsehprogramm.
ImplikationFührt zum Trittbrettfahrerproblem und Marktversagen.Die Grenzkosten für zusätzliche Nutzer sind null oder nahe null.
ZusammenspielBeide Eigenschaften definieren ein reines öffentliches Gut.Ein Gut kann nicht-rival sein, aber ausschliessbar (z.B. Pay-TV).

Die Verwechslung entsteht oft, weil reine öffentliche Güter beide Merkmale aufweisen. Ein Gut kann jedoch nicht-rival sein, aber ausschliessbar (wie ein Streaming-Dienst, bei dem man bezahlen muss, aber viele gleichzeitig schauen können), oder rival, aber nichtausschliessbar (wie Fischbestände im offenen Meer, die von jedem gefangen werden können, aber die Menge für andere reduzieren).

Häufig gestellte Fragen

Warum ist Nichtausschliessbarkeit ein Problem für Märkte?

Nichtausschliessbarkeit ist ein Problem für Märkte, da private Anbieter Schwierigkeiten haben, von den Nutzern Einnahmen zu erzielen. Wenn Nichtzahler nicht vom Konsum ausgeschlossen werden können, haben Individuen einen Anreiz, nicht für das Gut zu bezahlen (das Trittbrettfahrerproblem), was dazu führt, dass das Gut auf einem freien Markt unterversorgt oder gar nicht angeboten wird.

Welche Rolle spielt die Regierung bei nichtausschliessbaren Gütern?

Die Regierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung nichtausschliessbarer Güter, indem sie diese oft über Steuern finanziert. Durch diesen Mechanismus wird sichergestellt, dass diese Güter, die für die soziale Wohlfahrt unerlässlich sind, trotz des Trittbrettfahrerproblems bereitgestellt werden.

Sind alle nichtausschliessbaren Güter auch öffentliche Güter?

Nein. Während alle reinen öffentlichen Güter nichtausschliessbar sind, gibt es auch Güter, die nichtausschliessbar, aber rival im Konsum sind. Diese werden als Gemeinschaftsgüter (Common Pool Resources) bezeichnet, wie beispielsweise Fischbestände im offenen Meer. Ihr Konsum durch eine Person mindert die Verfügbarkeit für andere, obwohl der Ausschluss schwierig ist.

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