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Obligationen

What Is Obligationen?

Obligationen, im angelsächsischen Raum auch als Bonds bekannt, sind festverzinsliche Wertpapiere oder Schuldverschreibungen. Sie stellen eine Form der Kreditaufnahme dar, bei der Anleger einem Emittenten (z. B. einem Staat, einem Unternehmen oder einer Bank) Kapital für einen festgelegten Zeitraum leihen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Emittent, regelmässige Zinszahlungen (Kuponzahlungen) zu leisten und das geliehene Kapital, den Nennwert, am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen. Obligationen gehören zur Kategorie der Finanzmärkte und dienen sowohl dem Emittenten zur Kapitalbeschaffung als auch dem Anleger zur Vermögensanlage mit oft kalkulierbaren Erträgen.

His31, 32, 33tory and Origin

Die Geschichte der Obligationen reicht weit zurück. Frühe Formen von Schuldinstrumenten, die den modernen Obligationen ähneln, finden sich bereits im mittelalterlichen Venedig. Dort wurden im 12. Jahrhundert erste dauerhafte Schuldverschreibungen ausgegeben, um Kriege zu finanzieren. Diese frühen "Obligationen" zahlten jährliche Zinsen und hatten keine festgelegte Fälligkeit, was ihre Übertragbarkeit ermöglichte. Im Laufe der Ja30hrhunderte entwickelten sich diese Schuldtitel weiter, und ihre Emission wurde zu einem gängigen Instrument für Staaten und später auch für Unternehmen, um grosse Projekte wie den Bau von Infrastruktur oder die Finanzierung von Kriegen zu ermöglichen. Ein bemerkenswerter 29historischer Moment war die Einstellung der Zinszahlungen auf Schatzanweisungen durch König Karl II. von England im Jahr 1672, bekannt als "Stop of the Exchequer", was die Risiken von Staatsanleihen in der Frühzeit des Finanzwesens deutlich machte. Die Industrialisierung28 im 19. Jahrhundert führte zu einem starken Anstieg der Unternehmensanleihen, insbesondere zur Finanzierung des Eisenbahnbaus.

Key Takeaways

  • 27Obligationen sind Schuldverschreibungen, bei denen Anleger dem Emittenten Kapital leihen und im Gegenzug feste Zinszahlungen sowie die Rückzahlung des Nennwerts erhalten.
  • Sie dienen der Kapit25, 26albeschaffung für Staaten und Unternehmen und bieten Anlegern eine Möglichkeit zur Einkommenserzielung und Diversifikation des Portfolios.
  • Die [Bonität](https://23, 24diversification.com/term/bonität) des Emittenten ist entscheidend für das Risiko einer Obligation; eine hohe Bonität impliziert ein geringeres Ausfallrisiko.
  • Der Kurs von Obligationen 22kann sich im Laufe ihrer Laufzeit ändern, insbesondere durch Schwankungen der Marktzinsen.
  • Im Gegensatz zu Aktien verbriefen Obligationen keine Eigentumsrechte, sondern einen schuldrechtlichen Anspruch.

Formula and Calculation

De20r aktuelle Preis einer Obligation ($P$) kann durch die Diskontierung ihrer zukünftigen Cashflows berechnet werden. Die Formel berücksichtigt die regelmässigen Kuponzahlungen ($C$) und die Rückzahlung des Nennwerts ($F$) am Ende der Laufzeit.

P=t=1NC(1+r)t+F(1+r)NP = \sum_{t=1}^{N} \frac{C}{(1+r)^t} + \frac{F}{(1+r)^N}

Dabei gilt:

  • (P) = Aktueller Preis der Obligation
  • (C) = Kuponzahlung pro Periode (Nennwert x Kuponsatz)
  • (F) = Nennwert (Rückzahlungsbetrag bei Fälligkeit)
  • (r) = Der erforderliche Zinssatz pro Periode (oder die Rendite der Obligation, wenn der aktuelle Preis bekannt ist)
  • (N) = Anzahl der Perioden bis zur Fälligkeit

Diese Formel zeigt, dass der Preis einer Obligation umgekehrt proportional zum erforderlichen Zinssatz ist; steigen die Zinsen, sinkt der Preis der Obligation, und umgekehrt.

Interpreting the Obligationen

Die Interpretation von Obligationen hängt von mehreren Faktoren ab, die Anleger bei der Bewertung berücksichtigen sollten. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Rendite, die den Gesamtgewinn einer Obligation im Verhältnis zu ihrem Preis über einen bestimmten Zeitraum angibt. Die Rendite bis zur Fälligkeit (Yield to Maturity, YTM) ist eine gängige Kennzahl, die die Gesamtrendite darstellt, die ein Anleger erwarten kann, wenn er die Obligation bis zur Fälligkeit hält und alle Kuponzahlungen zum aktuellen Marktzins reinvestiert.

Die Bonität des Emittenten ist ein weiterer entscheidender Faktor. Ratingagenturen bewerten die Kreditwürdigkeit von Staaten und Unternehmen, was Anlegern hilft, das Ausfallrisiko einzuschätzen. Eine höhere Bonität deutet auf ein geringeres Ausfallrisiko hin, was sich typischerweise in niedrigeren Zinssätzen oder höheren Obligationenkursen widerspiegelt. Die Laufzeit der Obligation beeinflusst ebenfalls deren Sensibilität gegenüber Zinsänderungen. Langlaufende Obligationen reagieren empfindlicher auf Veränderungen des Zinsumfelds als kurzlaufende. Das Verständnis dieser Faktoren ist für das [Portfoliomana19gement](https://diversification.com/term/portfoliomanagement) und die fundierte Entscheidungsfindung unerlässlich.

Hypothetical Example

Stellen Sie sich vor, Sie kaufen eine Obligation mit einem Nennwert von 1.000 CHF, einer Laufzeit von 5 Jahren und einem jährlichen Kuponsatz von 3%. Das bedeutet, der Emittent zahlt Ihnen jedes Jahr 3% von 1.000 CHF, also 30 CHF, an Zinszahlungen.

  • Jahr 1: Sie erhalten 30 CHF Zinsen.
  • Jahr 2: Sie erhalten 30 CHF Zinsen.
  • Jahr 3: Sie erhalten 30 CHF Zinsen.
  • Jahr 4: Sie erhalten 30 CHF Zinsen.
  • Jahr 5: Sie erhalten 30 CHF Zinsen und die Rückzahlung des Nennwerts von 1.000 CHF.

Insgesamt haben Sie über die 5 Jahre 150 CHF an Zinsen erhalten und Ihr ursprüngliches Kapital von 1.000 CHF zurückbekommen. Dieses Beispiel zeigt die kalkulierbaren Erträge einer typischen festverzinslichen Obligation.

Practical Applications

Obligationen sind ein Eckpfeiler des modernen Finanzwesens und finden breite Anwendung in der Anlagewelt. Sie werden von Staaten, Unternehmen und Kommunen emittiert, um Kapital für eine Vielzahl von Zwecken zu beschaffen – von der Finanzierung öffentlicher Infrastrukturprojekte bis hin zu Unternehmensinvestitionen.

Für Anleger spielen Obligationen eine zentrale Rolle beim [Portfolioma17, 18nagement](https://diversification.com/term/portfoliomanagement), da sie oft als stabilerer Bestandteil im Vergleich zu Aktien angesehen werden. Sie können zur Generierung regelmässiger Zinszahlungen dienen und das Gesamtrisiko eines Portfolios durch Diversifikation reduzieren. Zentralbanken nutzen den Kauf und Verkauf von Staatsanleihen auch als wich14, 15tiges Instrument der Geldpolitik, um die Liquidität im Finanzsystem zu steuern und die langfristigen Zinssatze zu beeinflussen, ein Prozess, der als quantitative Lockerung bekannt ist. Die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) überwacht den Anleihemarkt11, 12, 13, um Transparenz und faire Handelspraktiken zu gewährleisten.

Limitations and Criticisms

Obwohl Obligationen für ihre Stabilität und ka9, 10lkulierbaren Erträge geschätzt werden, sind sie nicht ohne Einschränkungen und Risiken. Eines der Hauptprobleme ist das Zinssatzrisiko: Steigen die Marktzinsen, sinken die Kurse bestehender Obligationen, da neu ausgegebene Anleihen attraktivere Zinsen bieten. Dies kann zu Kursverlusten führen, wenn Anleger ihre Obligationen vor Fälligkeit verkaufen müssen.

Ein weiteres Risiko ist das Inflationsrisikotion). Wenn die Inflation höher ist als der Kuponsatz der Obligation, verringert sich die Kaufkraft der erhaltenen Zinszahlungen und des zurückgezahlten Nennwerts. Dies bedeutet, dass die reale Rendite negativ sein kann, selbst wenn die Nominalrendite positiv ist. Die Bonität des Emittenten ist entscheidend, da ein Bonitätsverlust das Ausfallrisiko erhöht und den Marktwert der Obligation mindert. In Zeiten extrem niedriger Zinsen, wie sie in den letzten Jahrzehnten in vielen Industrienationen zu beobachten waren, boten Obligationen oft nur geringe oder sogar negative Renditen nach Inflation und Kosten. Der Ökonom Mohamed A. El-Erian kritisierte 2015 die "Anleihenblase", die durch Zentralbankpolitik entstehen könnte, was die begrenzte Attraktivität von Obligationen in bestimmten Marktphasen unterstreicht. Solche Bedingungen stellen Anleger vor die Herausforderung, angemessene Erträge zu erzielen, oh7ne unverhältnismässig hohe Risikobereitschaft einzugehen.

Obligationen vs. Aktien

Der grundlegende Unterschied zwischen Obligationen und Aktien liegt in der Art des verbrieften Vermögensrechts. Wer eine Obligation kauft, wird zum Gläubiger des Emittenten, leiht diesem also Geld. Als Gegenleistung erhält der Gläubiger feste Zinszahlungen über die Laufzeit und die Rückzahlung des Nennwerts am Ende. Dies macht Obligationen im Allgemeinen als weniger volatil und kalkulierbarer als Aktien.

Im Gegensatz dazu macht der Kauf einer Aktie den Anleger zum Miteigentümer eines Unternehmens. Aktionär5, 6e haben Anspruch auf einen Anteil am Gewinn (Dividenden, die jedoch nicht garantiert sind) und am Vermögen des Unternehmens. Sie tragen jedoch auch das volle Risiko des Unternehmenserfolgs und -misserfolgs. Aktien haben keine feste Laufzeit und bieten potenziell höhere Renditen, sind aber auch höheren Kursschwankungen ausgesetzt. Im Falle einer Unternehmensinsolvenz haben Obligationäre als Gläubiger einen vorrangigen Anspruch auf die Ver2, 3, 4mögenswerte des Unternehmens gegenüber den Aktionären.

FAQs

Was ist eine Kuponzahlung bei Obligationen?

Die Kuponzahlu1ng ist die regelmässige Zinszahlung, die der Emittent einer Obligation an den Anleger leistet. Sie wird typischerweise jährlich oder halbjährlich ausbezahlt und ist in der Regel fest für die gesamte Laufzeit der Obligation vereinbart.

Sind Obligationen eine sichere Anlage?

Obligationen gelten im Allgemeinen als weniger riskant als Aktien, insbesondere solche mit hoher Bonität des Emittenten (z. B. Staatsanleihen von stabilen Ländern). Sie bieten kalkulierbare Erträge und eine feste Rückzahlung des Kapitals. Dennoch sind sie nicht risikofrei; zu den Risiken gehören Zinsänderungsrisiken, Inflationsrisiko und das Ausfallrisiko des Emittenten.

Was passiert mit dem Preis einer Obligation, wenn die Zinsen steigen?

Wenn die allgemeinen Marktzinsen steigen, sinkt tendenziell der Preis bestehender Obligationen. Das liegt daran, dass neu ausgegebene Obligationen höhere Zinszahlungen bieten, wodurch die älteren Obligationen mit niedrigerem Kupon weniger attraktiv werden und ihr Kurs fällt, um ihre Rendite an das höhere Zinsniveau anzupassen.

Welche Arten von Obligationen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Obligationen, darunter Staatsanleihen (von Regierungen emittiert), Unternehmensanleihen (von Unternehmen emittiert), Kommunalanleihen (von Städten oder Gemeinden emittiert) und Pfandbriefe (von Banken emittiert und oft durch Hypotheken besichert). Sie unterscheiden sich in ihrer Bonität, Laufzeit und den Zinsstrukturen.