What Is Zukünftige cashflows?
Zukünftige cashflows sind die erwarteten Geldeingänge und -ausgänge eines Unternehmens, einer Investition oder eines Projekts, die in zukünftigen Perioden auftreten werden. Sie sind ein grundlegendes Konzept der Finanzanalyse und von zentraler Bedeutung für die Unternehmensbewertung, da der Wert eines Vermögenswerts im Wesentlichen die Summe seiner zukünftigen, auf den heutigen Zeitpunkt abgezinsten Cashflows ist. Diese Prognosen umfassen typischerweise operativ generierte Barmittel, Investitionen und Finanzierungsaktivitäten und dienen als Basis für Investitionsentscheidungen und strategische Planung.
History and Origin
Das Konzept, dass der Wert eines Vermögenswerts von seinen zukünftigen Erträgen abhängt, ist alt, aber die Formalisierung der Diskontierung zukünftiger Cashflows zur Bewertung von Unternehmen und Aktien wird oft dem Ökonomen John Burr Williams zugeschrieben. In seinem 1938 erschienenen Werk "The Theory of Investment Value" legte Williams die Grundlage für die Theorie der Discounted Cash Flow (DCF)-Bewertung, die besagt, dass der Wert eines Vermögenswerts dem Barwert seiner erwarteten zukünftigen Cashflows entspricht. Insbesondere beto11nte er die Rolle von Dividenden als die tatsächlichen Cashflows, die ein Anleger erhält. Die Federal Reserve10 Bank of San Francisco erkennt Williams als den "Vater des Discounted Cash Flow" an, was die historische Bedeutung seiner Arbeit unterstreicht.
Key Takeaways
9* Zukünftige Cashflows sind die geschätzten Geldbewegungen, die ein Unternehmen oder eine Investition in der Zukunft generieren oder verbrauchen wird.
- Sie sind das Fundament für die Bestimmung des inneren Werts eines Vermögenswerts durch Bewertungsmethoden wie das Netto-Barwert-Verfahren.
- Die Genauigkeit der Schätzung zukünftiger Cashflows ist entscheidend für fundierte Finanzentscheidungen und hängt stark von der Qualität der zugrunde liegenden Prognose-Annahmen ab.
- Zukünftige Cashflows müssen durch eine Diskontierungsrate auf den Gegenwartswert abgezinst werden, um den Zeitwert des Geldes zu berücksichtigen.
Formula and Calculation
Zukünftige Cashflows selbst sind keine Formel im Sinne einer mathematischen Berechnung, sondern Prognosen. Sie bilden jedoch die Grundlage für verschiedene Bewertungsgleichungen, insbesondere für die Bestimmung des Barwerts. Der Barwert (PV) eines zukünftigen Cashflows (CF) wird wie folgt berechnet:
Dabei gilt:
- (PV) = Barwert
- (CF_t) = Cashflow in Periode (t)
- (r) = Diskontierungsrate (z. B. die Kapitalkosten oder die erforderliche Rendite)
- (n) = Anzahl der Perioden
Diese Formel dient als Basis für das Discounted Cash Flow (DCF)-Modell, das den inneren Unternehmenswert ableitet.
Interpreting Zukünftige cashflows
Die Interpretation zukünftiger Cashflows hängt stark vom Kontext ab. Im Rahmen der Unternehmensbewertung geben positive zukünftige Cashflows an, dass ein Unternehmen voraussichtlich über die Fähigkeit verfügt, Barmittel zu generieren, was für Investoren und Gläubiger attraktiv ist. Ein stetiges Wachstum der prognostizierten Betriebserträge und Free Cash Flow deutet auf eine gesunde Geschäftsentwicklung hin. Um die Relevanz der prognostizierten zukünftigen Cashflows zu beurteilen, ist es unerlässlich, die zugrunde liegenden Annahmen kritisch zu prüfen und eine Sensitivitätsanalyse durchzuführen. Negative zukünftige Cashflows, insbesondere in frühen Phasen eines Projekts oder Unternehmens, sind nicht unbedingt schlecht, wenn sie auf notwendige Investitionen für zukünftiges Wachstum hindeuten. Langfristig sollten die Cashflows jedoch positiv werden, um Wert zu schaffen.
Hypothetical Example
Stellen Sie sich vor, ein kleines Technologie-Startup entwickelt eine innovative Software. Um das Unternehmen zu bewerten, möchten wir seine zukünftigen Cashflows schätzen.
- Jahr 1: Es wird ein negativer Cashflow von -50.000 € erwartet, da hohe Entwicklungskosten und Marketingausgaben anfallen.
- Jahr 2: Der Cashflow soll -20.000 € betragen, da erste Einnahmen die Ausgaben noch nicht vollständig decken.
- Jahr 3: Der Cashflow wird positiv, mit 30.000 €, da die Software auf den Markt kommt und erste Verkäufe erzielt werden.
- Jahr 4: Der Cashflow steigt auf 80.000 €, da sich der Kundenstamm vergrößert.
- Jahr 5: Ein Cashflow von 150.000 € wird prognostiziert, bei weiterem Wachstum.
Um den Wert des Startups heute zu bestimmen, würden diese zukünftigen Cashflows unter Berücksichtigung einer geeigneten Diskontierungsrate abgezinst. Würde man zum Beispiel eine Diskontierungsrate von 10% annehmen, sähe die Berechnung des Barwerts jedes einzelnen Cashflows wie folgt aus:
- Jahr 1: ( -50.000 / (1+0.10)^1 = -45.454,55€ )
- Jahr 2: ( -20.000 / (1+0.10)^2 = -16.528,93€ )
- Jahr 3: ( 30.000 / (1+0.10)^3 = 22.539,44€ )
- Jahr 4: ( 80.000 / (1+0.10)^4 = 54.641,47€ )
- Jahr 5: ( 150.000 / (1+0.10)^5 = 93.138,19€ )
Der Netto-Barwert dieses Fünfjahreszeitraums wäre die Summe dieser Werte. Für eine vollständige Unternehmensbewertung würde man zusätzlich einen Terminalwert für die Zeit nach Jahr 5 schätzen.
Practical Applications
Zukünftige Cashflows sind in der Finanzwelt allgegenwärtig und finden in einer Vielzahl von Anwendungen Verwendung:
- Unternehmensbewertung: Analysten und Investoren nutzen zukünftige Cashflows, um den inneren Unternehmenswert zu ermitteln, oft unter Verwendung des Discounted Cash Flow (DCF)-Modells. Dies hilft bei der Entscheidung, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.
- Investitionsanal6, 7, 8yse: Bei der Bewertung von Projekten werden zukünftige Cashflows herangezoge5n, um deren Netto-Barwert oder Interner Zinsfuß zu berechnen und somit deren Rentabilität zu beurteilen.
- Kreditwürdigkeitsprüfung: Kreditgeber bewerten die erwarteten zukünftigen Cashflows eines Unternehmens, um dessen Fähigkeit zur Schuldentilgung einzuschätzen und die Risikobewertung vorzunehmen.
- Budgetierung und Finanzplanung: Unternehmen erstellen Cashflow-Prognosen, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden und die Notwendigkeit externer Finanzierungen zu bestimmen.
- Mergers & Acquisitions (M&A): Bei Fusionen und Übernahmen sind die prognostizierten zukünftigen Cashflows des Zielunternehmens ein entscheidender Faktor für die Festlegung des Kaufpreises.
- Projektfinanzierung: Bei großen Infrastrukturprojekten oder langfristigen Vorhaben sind detaillierte Prognosen zukünftiger Cashflows unerlässlich für die Strukturierung der Finanzierung und die Bestimmung der Amortisationszeit.
Die Verwendung von zukünftigen Cashflows in der Finanzanalyse, insbesondere in DCF-Modellen, ist trotz ihrer Bedeutung mit erheblichen Einschränkungen und Kritikpunkten verbunden:
- Prognoseunsicherheit: Die wohl größte Limitation ist die inhärente Unsicherheit der Prognose zukünftiger Ereignisse. Je weiter die Prognoseperiode in die Zukunft reicht, desto unzuverlässiger werden die Schätzungen. Externe Faktoren wie Wirtschaftsabschwünge, neue Technologien oder Änderungen der Regulierung können die tatsächlichen Cashflows erheblich von den Prognosen abweichen lassen. Die Federal Reserve Bank of Kansas City hat die Herausforderungen der Prognose in Zeiten der Unsicherheit hervorgehoben.
- An2, 3, 4nahmen sensibel: Der Barwert zukünftiger Cashflows ist äußerst sensibel gegenüber kleinen Änderungen der zugrunde liege1nden Annahmen, insbesondere der Wachstumsrate und der Diskontierungsrate. Eine geringfügige Anpassung dieser Parameter kann zu einer drastischen Änderung des berechneten Unternehmenswert führen.
- Terminalwert-Problem: Ein großer Teil des Gesamtwerts in einem DCF-Modell entfällt oft auf den Terminalwert, der die Cashflows jenseits des Detailprognosezeitraums darstellt. Die Schätzung dieses Werts ist hochgradig spekulativ und basiert auf Annahmen über ewiges Wachstum, die schwer zu rechtfertigen sind.
- Komplexität: Die Erstellung fundierter Cashflow-Prognosen erfordert detaillierte Kenntnisse über das Geschäftsmodell, die Branche und makroökonomische Trends, was den Prozess komplex und fehleranfällig machen kann.
- Keine Berücksichtigung von Nicht-Cash-Faktoren: Die reine Betrachtung von Cashflows ignoriert möglicherweise wichtige qualitative Faktoren oder nicht-monetäre Vorteile, die den Wert eines Vermögenswerts beeinflussen könnten.
Obwohl die Begriffe "Zukünftige Cashflows" und "Abgezinste Cashflows" oft im selben Kontext verwendet werden, bezeichnen sie unterschiedliche Konzepte in der Finanzanalyse.
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Zukünftige Cashflows beziehen sich auf die nominale Menge an Geld, die ein Unternehmen oder eine Investition in zukünftigen Perioden voraussichtlich generieren oder verbrauchen wird. Es sind die unverarbeiteten, rohen Prognosen der Geldbewegungen, wie sie in den Jahresabschlüssen unter "Kapitalflussrechnung" erscheinen würden, nur eben für die Zukunft. Sie berücksichtigen noch nicht den Zeitwert des Geldes.
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Abgezinste Cashflows (oder Diskontierte Cashflows) hingegen sind die Gegenwartswerte dieser zukünftigen Cashflows. Sie entstehen, indem die zukünftigen nominalen Cashflows unter Verwendung einer Diskontierungsrate auf den heutigen Tag "zurückgerechnet" werden. Dieser Abzinsungsprozess berücksichtigt, dass ein Euro heute mehr wert ist als ein Euro in der Zukunft (Zeitwert des Geldes), da er heute investiert und verzinst werden könnte. Der Zweck der Abzinsung ist es, Cashflows aus verschiedenen Zeitpunkten vergleichbar zu machen und den heutigen Wert einer Investition zu ermitteln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zukünftige Cashflows die Input-Daten sind, während abgezinste Cashflows das Ergebnis eines Bewertungsprozesses sind, der den Zeitwert des Geldes berücksichtigt.
FAQs
Was sind die Hauptkomponenten der zukünftigen Cashflows?
Die Hauptkomponenten umfassen typischerweise Cashflows aus der operativen Tätigkeit (z. B. Einnahmen aus Verkäufen abzüglich Betriebsausgaben), Cashflows aus Investitionstätigkeiten (z. B. Ausgaben für Sachanlagen oder Erträge aus dem Verkauf von Vermögenswerten) und Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten (z. B. Aufnahme oder Rückzahlung von Schulden, Dividendenzahlungen).
Warum sind zukünftige Cashflows wichtig für Investoren?
Investoren nutzen zukünftige Cashflows, um den inneren Wert einer Investition zu schätzen und fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Unternehmen mit starken, stabilen und wachsenden zukünftigen Cashflows sind in der Regel attraktiver, da sie potenziell höhere Renditen bieten und widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen sind.
Wie schätzt man zukünftige Cashflows?
Die Schätzung erfolgt durch detaillierte Prognose der Umsatzentwicklung, der Wachstumsrate, der Kostenstruktur, der Investitionsausgaben und der Finanzierungsaktivitäten eines Unternehmens. Dies beinhaltet oft eine Analyse der historischen Leistung, der Branchenentwicklung und makroökonomischer Faktoren. Experten nutzen dabei oft verschiedene Modellierungstechniken, wie Top-down- oder Bottom-up-Ansätze.
Was ist der Unterschied zwischen zukünftigen Cashflows und Gewinnen?
Der Gewinn (oder das Ergebnis) ist eine buchhalterische Größe, die auf dem Periodenprinzip basiert und auch nicht-liquide Posten wie Abschreibungen und Wertberichtigungen enthält. Cashflows hingegen sind tatsächliche Geldbewegungen in und aus dem Unternehmen. Ein Unternehmen kann Gewinne erzielen, aber gleichzeitig Cashflow-Probleme haben, wenn beispielsweise Kundenrechnungen nicht bezahlt werden. Für die Liquidität und Bewertung ist der Cashflow oft die relevantere Größe.
Welche Rolle spielt die Diskontierungsrate bei der Analyse zukünftiger Cashflows?
Die Diskontierungsrate ist entscheidend, da sie den Zeitwert des Geldes und das Risiko der zukünftigen Cashflows widerspiegelt. Eine höhere Diskontierungsrate führt zu einem niedrigeren Barwert der zukünftigen Cashflows und umgekehrt. Sie repräsentiert die Mindestrendite, die ein Anleger für die Übernahme des Risikos einer Investition in diese zukünftigen Cashflows erwarten würde, oft basierend auf den Kapitalkosten des Unternehmens.